- 06.10.2016, 11:34:42
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Widerstand gegen Jagdgesetzesreform im Burgenland: VGT-Demo vor dem Landhaus
Trotz Versprechens kein Tierschutz enthalten, Burgenland Schlusslicht in Österreich, selbst Landwirtschaft rebelliert wegen Wildschäden, Grüne Petition gegen Gesetzesvorschlag
Utl.: Trotz Versprechens kein Tierschutz enthalten, Burgenland
Schlusslicht in Österreich, selbst Landwirtschaft rebelliert
wegen Wildschäden, Grüne Petition gegen Gesetzesvorschlag =
Wien (OTS) - Fährt man im Burgenland momentan die Feldwege entlang,
wimmelt es in machen Regionen von Fasanen. Sind sie gerade
geschlüpft? Nein, sie sind ausgesetzt worden. Und zeigen keine Angst
vor den Autos. Die meisten werden Opfer des Straßenverkehrs oder der
Füchse und Raubvögel, denen sie hilflos ausgesetzt sind, eine
Tierquälerei in jeder Hinsicht. Nur Landesrätin Verena Dunst, die
sich als Tierfreundin und Tierschützerin bezeichnet, findet da
offenbar nichts dabei. In ihrem Vorschlag zum neuen Jagdgesetz soll
diese Praxis weiterhin ungebrochen erlaubt bleiben. Die einzige
„Änderung“: das Aussetzen muss 4 statt 2 Wochen vor Beginn der
Schusszeit erfolgen, und wer weibliche Tiere ohne Voliere aussetzt,
darf sie in der laufenden Saison nicht bejagen. Aber die
Feudaljägerschaft nutzt natürlich Volieren und ist sowieso
hauptsächlich an männlichen Fasanen interessiert. Und die darf man
nach Herzenslust aussetzen und wieder abknallen, wie in alten Tagen.
Der VGT hat bei mehreren Gesprächen mit Landesrätin Dunst, auch
zusammen mit vernünftigen Jagdexperten aus dem Ökojagdverband, eine
Reihe von Tierschutzstandards vorgeschlagen. Das Burgenländische
Jagdgesetz hätte wie die modernen Wildtiermanagementgesetze
Deutschlands einen Paradigmenwechsel bringen und Ökologie und
Tierschutz als Grundpfeiler einführen können. Der VGT-Vorschlag sieht
neben einem Verbot der Gatterjagd und der Jagd auf gezüchtete Vögel
(Fasane, Rebhühner, Enten), auch die Einführung von Schonzeiten für
alle Tiere, ein Abschussverbot von Hunden und Katzen, und ein Verbot
der Baujagd auf Fuchs und Dachs und anderes vor (siehe
https://vgt.at/actionalert/gatterjagd/reform.php). Nichts davon hat
„Tierschützerin“ Verena Dunst übernommen. Deshalb demonstrierte der
VGT heute – mit spontanter Unterstützung durch den Grünen
Landtagsabgeordneten Wolfgang Spitzmüller – vor dem Burgenländischen
Landtag in Eisenstadt.
VGT-Obmann Martin Balluch: „Verena Dunst hat einen Paradigmenwechsel
angekündigt, aber einen Jäger das Jagdgesetz schreiben lassen. Keine
ExpertInnen im Tierschutz waren involviert. Kein Wunder, dass auf
diese Weise ein Gesetz entsteht, das nur der Jägerschaft gefällt.
Selbst die Landwirtschaft protestiert bereits, sollen die
GrundbesitzerInnen doch in Zukunft zu einem Gutteil für den
Wildschaden selbst aufkommen, den ihnen die Jagd zufügt. Auch die
Grünen haben bereits eine Petition gegen diese Reform gestartet. Mit
diesem Jagdgesetz würde das Burgenland absolutes Schlusslicht in
Österreich, nirgendwo herrscht solche Narrenfreiheit beim Aussetzen
von Zuchttieren. So darf dieses Gesetz keinesfalls in Kraft treten!“
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