Ausstellungseröffnung und Buchpräsentation des Alpenvereins in Innsbruck

Utl.: Ausstellungseröffnung und Buchpräsentation des Alpenvereins in
Innsbruck =
Innsbruck (TP/OTS) - Die alpine Infrastruktur war zugleich
Voraussetzung und Anreiz für die starke Zunahme des Alpintourismus im
späten 19. Jahrhundert. Das zweibändige Werk und die begleitende
Ausstellung "HOCH HINAUS! Wege und Hütten in den Alpen" rücken die
Wege und Hütten als Zeugnisse dieser Natur- und Bergbegeisterung in
den Fokus. Am Mittwoch wurde das Buch im Rahmen der
Ausstellungseröffnung im Archiv für Baukunst in Innsbruck
präsentiert.
Bereits während der Arbeit am Alpenvereins-Sammelband „Berg Heil!
Alpenverein und Bergsteigen 1918–1945“ kristallisierte sich heraus,
dass das Thema der Hütten und Wege zu bedeutend ist, um es bloß als
ein Kapitel in das Buch, welches sich mit der Vereinsgeschichte
beschäftigte, zu integrieren. Die drei Alpenvereine aus Österreich
(ÖAV), Deutschland (DAV) und Südtirol (AVS) haben sich daher vor drei
Jahren entschlossen, sich intensiver mit der Kulturgeschichte und
Architektur der Wege und Hütten auseinanderzusetzen.
Gemeinschaftsprojekt der Alpenvereine
Das Hütten- und Wegenetz entwickelte sich innerhalb weniger
Jahrzehnte und die Alpenvereine errichteten einen Großteil dieser
Infrastruktur im Ostalpenraum. Die Ausstellung zum Buch „HOCH
HINAUS!“ beleuchtet die Ziele und Werte der in den 1860er Jahren
gegründeten Alpenvereine und zeigt auf, wie sie sich in der
Gestaltung des Wegenetzes und in der Hüttenarchitektur
niederschlugen. In Innsbruck ist die Ausstellung von 29. September
2016 bis 3. Februar 2017 zu sehen.
Das zweibändige Print-Werk ist im Böhlau-Verlag erschienen und mit
mehr als 800 Abbildungen opulent ausgestattet. Die Ausgabe für
Alpenvereins-Mitglieder erscheint im Schuber zu einem ermäßigten
Preis im Alpenvereins-Shop (www.alpenverein.at/shop). Für
Nichtmitglieder ist das Buch im Handel erhältlich.
Band 1 - Umfassende Geschichte der Wege und Hütten
Im ersten Band des Buches „HOCH HINAUS!“ zeichnen zwölf Beiträge und
Bildstrecken eine umfassende Geschichte der Wege und Hütten in den
letzten 150 Jahren, von kulturgeschichtlichen Voraussetzungen bis hin
zu technischen Herausforderungen der Gegenwart.
Martin Scharfe, der am Eröffnungsabend der Ausstellung auch den
Festvortrag hielt, erinnert in seinem kulturhistorischen Beitrag an
die Sehnsucht nach der unbeeinträchtigten, wilden Natur, in der man
sich mit der Hütte ein behagliches Heim schafft. Die Architektin und
Kulturhistorikerin Doris Hallama widmet sich der
Architekturgeschichte der Alpenvereinshütten, indem sie
Schutzhüttenbauten und -erweiterungen auf ihre funktionelle und
äußere Gestaltung hin betrachtet und die Bauweise und Materialien
detailliert untersucht.
Grundlegende Richtlinien für eine Unterschutzstellung erläutert Dr.
Michaela Frick vom Bundesdenkmalamt in Innsbruck. Hüttenbesitzer
hatten den Denkmalschutz aufgrund der damit verbundenen
Herausforderungen vor Jahren noch skeptisch betrachtet, mittlerweile
wird er aber meist positiv aufgenommen oder sogar angestrebt. Ins
Innere der Hütten führt den Leser Vera Bedin, Volkskundlerin und
Mitarbeiterin des Südtiroler Alpenvereins. Ihre Geschichten zum
Hüttenleben beschreiben die Räumlichkeiten und deren unterschiedliche
Funktionen. Ergänzt wird dieser Beitrag durch eine Bildstrecke von
Friederike Kaiser, der Leiterin des Alpinen Museums in München, zur
Ausstattung von Schutzhütten.
Die Kerngeschichte der Alpenvereinswege beschreibt Florian Ritter,
der an der Universität für Bodenkultur in Wien über Szenarien des
hochalpinen Wegenetzes im Klimawandel dissertiert hat, anschaulich.
Er geht zum einen auf die Bedeutung, Entwicklung und Veränderung des
Wegenetzes in den Ostalpen ein, zum anderen auf den Wegebau im
alpinen Gelände. Den hochalpinen Wegen, Klettersteigen und „weglosen“
Klettereien widmet sich der Historiker und Bergführer Gebhard
Bendler. Mit seinem kulturgeschichtlichen Blick auf zumeist
herrschaftliche und jagdliche Verbote führt der Innsbrucker
Volkskundler Reinhard Bodner zum einleitenden Beitrag von Martin
Scharfe zurück. Zum Ausklang des ersten Bandes bietet die
Kunsthistorikerin Stefanie Kleidt eine Bildstrecke zu einem
besonderen Phänomen: den Kapellen, die gar nicht so wenigen
Schutzhütten angegliedert sind.
Band 2: Historisches Hüttenverzeichnis
Das Verzeichnis sämtlicher Alpenvereinshütten ist zu einem eigenen
Band angewachsen. Es bündelt nicht weniger als 1800 Hütten,
Biwakschachteln und Aussichtswarten, die Alpenvereins-Archivar
Michael Guggenberger in umfangreicher Detailarbeit eruieren konnte.
Dieses historische Hüttenverzeichnis ist einzigartig. Nach
Gebirgsgruppen und zeitlich geordnet, mit Einleitung und Register
versehen, bildet es den zweiten Band des Buches „HOCH HINAUS!“. Mit
den wichtigsten Eckdaten zu jeder Hütte ergibt sich ein Gesamtbild
der alpintouristischen Erschließung der Gebirgsgruppen.
Dreiteilige Ausstellung in Innsbruck, München und Bozen
Begleitend zum Buch „HOCH HINAUS!“ zeigen der ÖAV und das Archiv für
Baukunst der Universität Innsbruck eine Ausstellung zum Thema. In
etwas erweiterter Form ist die Ausstellung anschließend im Alpinen
Museum in München zu sehen, bevor sie schließlich in Bozen in
Südtirol Station macht. Sie stellt das Infrastrukturnetz sowie die
Herausforderung „Hüttenbau“ in den Mittelpunkt. Anhand von Modellen,
aber auch Fotografien und Objekten wird der Weg von den ersten, nur
wenige Quadratmeter großen Unterkünften des Alpenvereins hin zu den
heutigen Schutzhütten beschrieben. Zudem werden viele Objekte,
Kunstgegenstände und Dokumente aus den Alpenvereinsarchiven und
Sammlungen präsentiert.
In Innsbruck liegt - dem Ausstellungsstandort entsprechend – ein
Schwerpunkt auf der Architektur. Pläne, Modelle und spielerische
Objekte veranschaulichen Funktionalität und Bau der Schutzhütten. Das
Leben in der Hütte kommt aber nicht zu kurz, ebenso die alpinen Wege.
Die Ausstellung im Archiv für Baukunst am Lois-Welzenbacher-Platz in
Innsbruck wird bis 3. Februar 2017 zu sehen sein. Details zu den
Terminen und zum Begleitprogramm unter www.alpenverein.at/museum.
Rezensionsexemplar
Für die Bestellung eines Rezensionsexemplars wenden Sie sich bitte an
Martin Achrainer, Historisches Archiv des Österreichischen
Alpenvereins, martin.achrainer@alpenverein.at.
Details "HOCH HINAUS! Wege und Hütten in den Alpen"
Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck
(Lois-Welzenbacher-Platz 1, 6020 Innsbruck). 29.9.2016 - 3.2.2017;
Der Eintritt ist frei!
Öffnungszeiten: Di - Fr: 10-13 Uhr sowie 16-18 Uhr, Do: 10-13 Uhr
sowie 16-21 Uhr, Sa: 11-17 Uhr;
Geschlossen: Weihnachtsferien: 24. Dezember, 25. Dezember, 31.
Dezember 2016 sowie 01. Jänner 2017
www.alpenverein.at/museum
Weiteres Bildmaterial der Ausstellung zum Download:
www.alpenverein.at/presse
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | T24