- 29.09.2016, 10:40:23
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„Der gute und der böse Göring“ in „Universum History“
Am 30. September um 22.45 Uhr in ORF 2
Utl.: Am 30. September um 22.45 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Hermann und Albert Göring – ein Brüderpaar wie es
unterschiedlicher nicht sein könnte: Hermann, einer der mächtigsten
Männer Nazi-Deutschlands, Reichsmarschall, Oberbefehlshaber der
Luftwaffe und Hitler-Intimus auf der einen Seite. Albert, sein
jüngerer Bruder, der zahlreichen Juden und Gegnern des NS-Regimes,
auch in Österreich, das Leben rettete, auf der anderen. Mit einem
90-Minuten-Special dokumentiert „Universum History“ – 50 Jahre nach
seinem Tod 1966 – am Freitag, dem 30. September 2016, um 22.45 Uhr in
ORF 2 das mutige Eintreten Albert Görings während des NS-Regimes. Das
neue Dokudrama „Der gute und der böse Göring“ von Kai Christiansen
sucht zudem nach einer Erklärung dafür, warum Albert Göring nach dem
Krieg fast in Vergessenheit geraten und erst vor wenigen Jahren in
den Fokus von Wissenschaft und Medien gerückt ist.
Mit Hilfe von Spielszenen, dokumentarischen Teilen und Interviews
zeichnet die Dokumentation von Kai Christiansen den Lebensweg der
beiden unterschiedlichen Brüder nach. Erstmals steht nun auch Alberts
Tun im Zentrum der Aufmerksamkeit: Nicht zuletzt in Wien half er
mehreren Menschen, aus der Todesmaschinerie der Nazis zu entkommen.
Albert nutzte im Dritten Reich seinen prominenten Familiennamen, um
Ausgegrenzte vor Verfolgung und Terror zu schützen. Doch nach dem
Zweiten Weltkrieg interessierte sich niemand für seinen risikoreichen
Einsatz. Sein Familienname wurde zur Bürde – Albert Göring starb Ende
der 1960er Jahre in Deutschland, verarmt und vergessen.
Die Reenactments des Dokudramas „Der gute und der böse Göring“
bestehen aus fünf Szenen, in denen sich Hermann und Albert –
historisch belegt – begegnet sind. Etwa bei der Beerdigung der Mutter
oder einem Treffen, das im Jahr 1935 spielt: Dabei bittet Hermann
seinen um zwei Jahre jüngeren Bruder, der im Filmgeschäft tätig ist,
um Hilfe für die Schauspielerin Henny Porten, deren Mann Jude ist.
Bei einer weiteren Begegnung im Dezember 1944 schützt Hermann Göring
seinen kleinen Bruder Albert vor der Gestapo, die ihn lange schon
bespitzelt und mit dem Tode bedroht. Am 13. Mai 1945 sehen sich
Hermann und Albert Göring zum letzten Mal in amerikanischer
Kriegsgefangenschaft.
Hermann und Albert Göring – der eine Bruder vernichtet Menschen, der
andere rettet Menschen. Seit 2012 prüft die israelische
Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem einen Antrag, wonach Albert Göring
in die Reihe der „Gerechten unter den Völkern“ aufzunehmen ist. Mit
dieser Auszeichnung ehrt der Staat Israel Nichtjuden, die in der
Hitlerzeit Juden vor Verfolgung, Deportation und Ermordung retteten.
In jedem Fall erfährt Albert Göring – auch durch diese Dokumentation
– eine späte Würdigung. „In den späten 1960er Jahren wollte sich in
Deutschland niemand für Albert Göring interessieren“, sagt Sandra
Maischberger, Produzentin von Vincent TV, jener Filmproduktionsfirma,
die „Der gute und der böse Göring“ hergestellt hat. Geändert hat sich
das erst durch eine britische Dokumentation („The Real Albert
Goering“, 3BM TV, 1998) und ein Buch des australischen
Wissenschafters William Hastings Burke („Wer war Albert Göring“,
aufbau Verlag). Zum ganzheitlichen Bild, das „Der gute und der böse
Göring“ von den ungleichen Brüdern zeichnet, tragen auch mehrere
Interviews bei, etwa mit Albert Görings Tochter, seiner Stieftochter
sowie mit Angehörigen von Menschen, denen Albert das Leben gerettet
hat.
Die Sendung ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als
Video-on-Demand abrufbar und wird auch als Live-Stream auf der
ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) angeboten.
Das gesamte TV-Angebot des ORF – ORF eins, ORF 2, ORF III sowie ORF
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