Wien (OTS) - Heute am 29. September wird im Wiener Gemeinderat von
Rot-Grün die Schutzzone für das Weißgerber- und das Radetzkyviertel
beschlossen. Damit wird ein grünes Wahlkampfversprechen eingelöst –
auf Kosten der Mieter am Wiener Wohnungsmarkt und gegen den Anspruch
auf Rechtssicherheit für einen privaten Bauträger.
Ursprünglich gehörte die Hetzgasse 8 der Stadt Wien. Die Stadt ließ
den ehemaligen Gemeindebau allerdings jahrzehntelang verfallen und
verkaufte das asbestverseuchte Haus 2001 an eine Privatstiftung.
Später ging die Zinskaserne gegenüber der Schnellbahn dann an den
Bauträger Soulier Management über. Eine Sanierung machte bautechnisch
und wirtschaftlich aufgrund der schlechten Bausubstanz keinen Sinn,
darum wurde der Abriss und Neubau von der Soulier Management
beantragt – beidem wurde stattgegeben. Doch dann parkten die Wiener
Grünen im Wahlkampf ihren aufblasbaren Miethai vor der Hetzgasse 8,
wetterten gegen die bösen Immobilienspekulanten und forderten eine
Schutzzone für das Weißgerber- und Radetzkyviertel. Dabei wurden
gegenüber der Hetzgasse bereits zahlreiche Neubauten entlang der Bahn
errichtet. Logik war für die Wiener Grünen aber kein Motiv, es galt,
das Wahlkampfversprechen einzulösen – auch gegen jegliche
Argumentation in puncto Ökologie, Energieeffizienz und Notstand am
Wiener Mietwohnungsmarkt.
Hetzgasse 8 – ein ökologisches Vorzeigeprojekt
„Wir machen aus 23 schlecht gedämmten Substandardwohnungen in einem
asbestversuchten Haus ein Niedrigenergiehaus mit 56 leistbaren
Mietwohnungen mit Kinderspielplatz im Hof und begrünter Außenfassade.
Aus zur Bahn bzw. Straße orientierten Substandardwohnungen mit
Durchgangszimmern und Toilette am Gang werden zeitgemäße
Mietwohnungen mit perfekten Grundrissen“, sagt der
Projektverantwortliche der Soulier Management, Clemens Bauer. Der
Neubau wird darüber hinaus barrierefrei und behindertengerecht sein.
Das Niedrigenergiehaus wird mittels Grundwasser-Wärmepumpe
ökologisch, kostengünstig und nachhaltig geheizt und gekühlt. Eine
kontrollierte Wohnraumbelüftung mit Wärmerückgewinnungssystem filtert
die Raumluft von Schmutzpartikeln und Pollen und unterstützt die
umfangreichen Schallschutzmaßnahmen. Die geplanten Zwei- und
Drei-Zimmer-Wohnungen werden alle mit Balkonen, Loggien oder
Eigengärten ausgestattet sein.
Wiener Grüne stimmen gegen Öko-Haus
Mit dem geplanten Neubau geht die Soulier Management auf die
aktuellen Wohnungsbedürfnisse ein und realisiert zudem einen Neubau
mit ökologischem Heizsystem dank erneuerbarer Energien. Dadurch
werden ca. 60 Prozent der herkömmlichen fossilen Heizkosten
eingespart und die Umwelt nicht belastet. Mittlerweile liegt die
rechtsgültige Baugenehmigung für den Neubau vor – abgebrochen und neu
gebaut werden darf aber dennoch nicht.
„Was die Grünen hier betreiben, ist Parteipolitik ohne Sachlichkeit.
Die Stadt Wien hat aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit das Haus
verfallen lassen und verkauft. Kaum nimmt sich ein Bauträger der
Sache an und tut, was getan werden muss, ist das Haus plötzlich
schützenswert“, so Bauer.
Stadt Wien gibt Neubau recht
Anders als für die Wiener Grünen ist das für den Bauträger keine
Glaubensfrage, die Soulier Management orientiert sich hier an Fakten.
Seit Ende 2014 wird die Hetzgasse 8 als Abbruch- und Neubauprojekt
bei der MA 37 geführt. Die MA 64 kam Mitte Jänner 2016 in Form eines
Interessenbescheids zu dem Schluss, dass ein Neubau im „öffentlichen
Interesse“ sei. Ein Neubau, so die Argumentation der MA 64, würde
eine qualitative Verbesserung des Wohnungsbestandes in Wien bewirken.
Der Abbruch des Substandardhauses wurde daraufhin am 28. Jänner bei
der MA 37 angezeigt und zügig vorangetrieben. Es wurde mehrfach
Asbest vorgefunden, der fachgerecht entsorgt werden musste. Zehn
Wochen später erfolgte ein Abbruchstopp aufgrund einer Bausperre,
weil das bereits teilabgebrochene Haus direkt neben der Bahn
plötzlich schützenswert war. Die Bausperre wurde vom Fachbeirat für
die Dauer von sieben Monaten verhängt und wird heute vom Wiener
Gemeinderat mit den Stimmen von Rot-Grün beschlossen werden.
Vorgehen von Rot-Grün schreckt Investoren ab
Mit dem Inkrafttreten der Schutzzone dürfen die Eigentümer nur
weiterbauen, wenn dem Haus eine Abbruchreife attestiert wird. Für den
Bauträger ist das absurd: Die Abbruchreife des Hauses wurde bereits
attestiert. Bezirk und MA 64 gaben dem Neubau bereits recht, eine
rechtsgültige Baugenehmigung für den Neubau liegt ebenfalls vor.
Nach den ordnungsgemäßen Abbrucharbeiten von Jänner bis März hätte
Ende März mit dem maschinellen Totalabbruch begonnen werden sollen.
Aussteifungsarbeiten wurden trotz Bausperre durchgeführt, weil sie
vom Statiker verordnet wurden. Eine Anzeige wegen Missachtung der
Bausperre folgte. Das Landesverwaltungsgericht prüft nun, ob diese
Aussteifungsarbeiten rechtens waren oder ob man damit gegen die
Bausperre verstoßen hat. Von der Soulier Management GmbH wurde
dagegen eine Beschwerde beim Wiener Verwaltungsgericht eingebracht.
Das Haus steht seit Monaten leer, mit allen Mietern der Hetzgasse 8
wurde bereits Einvernehmen über deren Auszug erzielt, hohe
Ablösesummen wurden bezahlt.
Wiener Landesverwaltungsgericht ist jetzt am Zug
„Hier wird gegen den Anspruch auf Rechtssicherheit für einen privaten
Bauträger verstoßen. Wenn Rot-Grün die Wohnungsknappheit weiter
verschärfen will, indem man private Investoren vertreibt, ist man am
besten Weg dorthin. Die Wiener Grünen haben das Thema zu
Wahlkampfzwecken missbraucht, jetzt muss das Landesverwaltungsgericht
entscheiden. Wir hoffen auf eine Entscheidung im Sinne des Rechts“,
sagt Ingrid Soulier. In Wien werden derzeit nicht einmal halb so
viele Wohnungen gebaut, wie benötigt werden. Allein bei den gängigen
Zwei-Personen-Haushalten fehlen rund 21.600 Wohnungen. Genau diese
Wohnungen würden durch den Neubau in der Hetzgasse 8 realisiert
werden.
Zur Soulier Management GmbH
Die Soulier Management GmbH wurde im Jahr 2000 gegründet und hat
ihren Firmensitz in der Wollzeile 16, 1010 Wien. Das Unternehmen wird
von Ingrid Soulier (Eigentümerin) und Dipl.-Ing. Clemens Bauer
(Geschäftsführer) geführt und hat derzeit 16 Mitarbeiter. Die
Schwerpunkte der Soulier Management GmbH liegen in den Bereichen
Industrie und Immobilien. Bei allen Immobilienprojekten liegt der
Fokus auf Ökologie und Nachhaltigkeit sowie einem hohen sozialen
Anspruch. Das erklärte Unternehmensziel sind langfristige Investments
und nachhaltige, hochwertige Immobilienprojekte. Die errichteten
Immobilien werden nicht verkauft, sondern ausschließlich vermietet,
selbst verwaltet und im langfristigen Besitz gehalten.
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