St. Pölten (OTS) - NÖGKK, CT-Institute, Patientenanwalt und Land
Niederösterreich schaffen Lösung für die Vergabe von dringenden
CT-Terminen bei Diagnose Krebs
Lange Wartezeiten für eine Computertomographie für Krebspatientinnen
und Krebspatienten wird es ab kommender Woche in Niederösterreich
nicht mehr geben. Die Taskforce „Onko-CT“ bestehend aus Vertretern
der NÖ Gebietskrankenkasse, der Fachgruppe
Gesundheitsbetriebe/Bildgebende Diagnostik der Wirtschaftskammer
Niederösterreich, der NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft sowie des
Landes Niederösterreich einigte sich auf ein Regelwerk zur
Terminvergabe dringlicher kostenloser Untersuchungstermine.
Sondertermine ab 3. Oktober
Personen, bei denen nach Voruntersuchungen Krebs diagnostiziert wurde
und die zur weiteren notwendigen Therapieplanung eine
Computertomographie benötigen, aber in ihrem CT-Institut keinen
zeitnahen Termin bekommen, wird jetzt geholfen: Sie erhalten ab
3. Oktober Termine aus einem speziellen Kontingent zugeteilt. Liegt
bereits ein histologischer Befund vor, muss im Regelfall neben einer
ausgedehnten Laboruntersuchung ein CT erstellt werden, um die
gezielte Behandlung planen zu können. Alle jene Patientinnen und
Patienten, die in ihrem CT-Institut aber länger auf einen solchen
Check warten müssten, werden künftig unterstützt.
Landesweite Koordination der Termine
Das ermöglicht die Einrichtung eines speziellen Wochenterminplans für
ganz Niederösterreich. Alle 17 teilnehmenden CT-Institute sowie fünf
Landeskliniken-Standorte stellen jede Woche je einen sogenannten
Untersuchungs-Timeslot von 30 Minuten für einen landesweiten
Terminkalender zur Verfügung. Die Vergabe dieser Untersuchungstermine
koordiniert die Ombudsstelle der NÖGKK zentral in St. Pölten. Diese
nimmt Anträge und ärztliche Unterlagen von den Versicherten aller
niederösterreichischen Krankenversicherungsträger entgegen. Eine auf
diesem Weg zugeteilte Untersuchung ist selbstverständlich kostenlos.
Einfaches Prozedere: Und so geht’s …
Die betroffenen Patientinnen und Patienten wenden sich wie bisher an
das nächstgelegene CT-Institut. Steht dort kein zeitnaher Termin zur
Verfügung, werden sie von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
Instituts an die NÖGKK-Ombudsstelle weitervermittelt. Dort erhalten
sie einen der landesweit gemeldeten Akuttermine zugeteilt.
NÖGKK-Obmann Hutter: Schnelle Zuteilung, kostenlose Untersuchung
Auf diesem Weg soll in Zukunft sichergestellt werden, dass alle
niederösterreichischen Patientinnen und Patienten, die einen
dringenden Untersuchungstermin benötigen, auch einen solchen
erhalten. „Im Fall einer Krebsdiagnose heißt es, unverzüglich zu
handeln. Alle dringlichen Fälle müssen rasch zu einem Termin kommen“,
erklärt der Obmann der NÖGKK, Gerhard Hutter. „Ohne Kosten für die
Betroffenen, schnell und ohne bürokratischen Aufwand“, so Hutter
weiter. „In den vergangenen Wochen kam es, gerade was die Vergabe von
CT-Terminen für Patientinnen und Patienten mit Diagnose Krebs
betrifft, immer wieder zu Problemen. Wir in Niederösterreich haben
schnell nach Lösungen gesucht, um die Lage für die Betroffenen zu
entschärfen. Die Übereinkunft der Taskforce sichert den Patientinnen
und Patienten zu, dass ihre Krankheit schnell und gezielt behandelt
werden kann“, sagt der NÖGKK-Obmann.
Univ. Doz. Frühwald: Diagnoseinstitute sind aktiv für Verkürzung der
Wartezeit
Univ. Doz. Dr. Franz Frühwald, Facharzt für Radiologie und
Nuklearmedizin in St. Pölten und Obfrau-Stellvertreter der Fachgruppe
Gesundheitsbetriebe der Wirtschaftskammer Niederösterreich: „Für die
Instituts-Betreiber war es besonders wichtig, für unsere Patientinnen
und Patienten mit neu diagnostiziertem Krebs verzögerungsfrei
CT-Staging-Untersuchungen bereitstellen zu können – schließlich löst
eine derartige Diagnose bei nahezu jedem Betroffenen eine schwere
Krise aus.“
Patientenanwalt Bachinger: Diese Aktion berücksichtigt
Patientenwünsche
„Diese Aktion berücksichtigt Patientenbedürfnisse und ist ein gutes
Beispiel für effektive Patientenorientierung“, sagt Niederösterreichs
Patientenanwalt, Dr. Gerald Bachinger. „Lange Wartezeiten für
Patienten sind in den letzten Jahren eine zunehmende Belastung für
Patientinnen und Patienten geworden. Besonders im Bereich
Onko/CT-Diagnostik sind Wartezeiten für Patienten nicht nur emotional
belastend, sondern eine rasche Diagnostik ist durchaus eine wichtige
Voraussetzung für einen guten Therapie- und Heilungserfolg. Es ist
daher sehr erfreulich, dass von den Entscheidungsträgern in NÖ, eine
rasche und unbürokratische Lösung, gerade für diese besonders
vulnerable Patientengruppe, gefunden wurde“, so Bachinger weiter.
„Diese produktive und innovative Kooperation auf Landesebene kann als
Vorbild für eine bundesweite Lösung gesehen werden. Das könnte
durchaus der erste Schritt einer grundsätzlichen und umfassenden
bundesweiten Lösung der Wartezeitenproblematik bei der
CT/MR-Diagnostik sein“, erklärt der Patientenanwalt.
Landesrat Wilfing: Zusammenarbeit aller Partner schafft Lösungen
„Niederösterreichs Spitäler beteiligen sich selbstverständlich an
dieser Aktion, um die gerade für Krebspatienten sehr belasteten
Wochen des Wartens auf eine Untersuchung deutlich zu verkürzen“, sagt
Landesrat Mag. Karl Wilfing. „Allerdings gehe ich davon aus, dass die
Krankenversicherungsträger und die niedergelassenen Radiologen die
Zeit jetzt nutzen, um zu einer gemeinsamen Neuregelung für
CT/MRT-Untersuchungen zu kommen. Für uns ist klar, dass die
Versorgung der stationären Patienten der primäre Auftrag unserer
Landeskliniken ist, wir jedoch dazu bereit sind, jetzt in dieser
schwierigen Situation auszuhelfen“, so Wilfing.
Rückfragehinweis:
NÖGKK Öffentlichkeitsarbeit. 3100 St. Pölten, Kremser Landstraße 3,
Tel.: 05 08 99-51 21, E-Mail: oea@noegkk.at
Univ. Doz. Dr. Franz Frühwald. 3100 St. Pölten, Kremser Gasse 16a,
Tel.: 0 27 42-341-324, E-Mail: franz.fruehwald@fruehwald.at
NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft. Dr. Gerald Bachinger, 3109 St.
Pölten, Rennbahnstraße 29,
Tel.: 0 27 42/90 05-15 5 75 oder 15 6 35, E-Mail: post.ppa@noel.gv.at
Florian Liehr, Pressesprecher Landesrat Mag. Karl Wilfing. 3109 St.
Pölten, Landhausplatz 1,
Tel.: 0 27 42/90 05-12 3 24, E-Mail: florian.liehr@noel.gv.at
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