• 26.09.2016, 12:08:28
  • /
  • OTS0110

Mückstein für Psychotherapie auf Krankenschein

Grüne bringen heute Petition ein

Utl.: Grüne bringen heute Petition ein =

Wien (OTS) - „Die psychotherapeutische Behandlung ist bei
krankheitswertigen Störungen bereits seit 1991 eine Pflichtleistung
der Kassen, die von den Kassen aber nicht umgesetzt wird. Die Grünen
unterstützen daher die Forderung nach Psychotherapie für alle, die
sie brauchen - sofort und ohne Zuzahlung“, sagt Eva Mückstein,
Gesundheitssprecherin der Grünen, die gemeinsam mit Klubobfrau Eva
Glawischnig heute die Petition „Psychotherapie auf Krankenschein für
alle – jetzt“ einbringt. Die Petition soll im nächsten
Petitionsausschuss am 6. Oktober behandelt werden. Online wurde die
Petition bereits von 2.767 Personen unterstützt.

Die Zahl an psychisch Kranken, die ihre Psychotherapie aus der
eigenen Tasche zahlen müssen, steigt enorm an. „Waren es im Jahr 2009
noch etwa 30.000 PatientInnen, die keine kassenfinanzierte Behandlung
bekamen, sind es derzeit bereits 65.000. Fast die Hälfte der
Psychotherapie-PatientInnen sind also SelbstzahlerInnen“, sagt
Mückstein.

Eine Behandlungseinheit kostet zwischen 70 und 100 Euro. Die Kassen
refundieren aber nur 21,80 Euro (Gebietskrankenkassen) - und das seit
1992, also seit 25 Jahren unverändert. Der Kostenzuschuss wurde seit
1992 weder erhöht, noch wertangepasst - nur BVA, SVB, VAE haben
erhöht. „Das bedeutet, dass 65.000 PatientInnen für eine 20 Stunden
umfassende psychotherapeutische Behandlung rund 1.200 Euro selbst
aufbringen müssen. Das sind hochgerechnet 78 Millionen Euro an
Privatzahlungen“, stellt Mückstein fest.

Offensichtlich beabsichtigen die Krankenkassen bei der Psychotherapie
still und heimlich einen Privatzahlungsbereich zu schaffen bzw.
auszubauen, ganz im Sinne einer Zwei-Klassen-Medizin: „Alle zahlen
ordnungsgemäß ihre Sozialversicherungsbeiträge, aber nur die Hälfte
bekommt eine kassenfinanzierte Behandlung. Das ist gerade im Bereich
psychischer Erkrankungen unverständlich. Es trifft die ohnehin
stigmatisierte Gruppe der psychisch Kranken und es benachteiligt
darüber hinaus ganz massiv finanziell Schwächere, die dadurch oft
überhaupt von einer psychotherapeutischen Behandlung ausgeschlossen
sind“, sagt Mückstein.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | FMB

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel