- 26.09.2016, 11:15:01
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Unabhängige Pflegegewerkschaft und Dachverband der Gesundheitsberufe in Startlöchern
Wien (OTS) - Zunehmend zeigt sich nicht nur in der Ärzteschaft,
sondern in allen anderen Gesundheitsbereichen Frustration und
Unzufriedenheit mit der Vertretung durch die etablierten
Gewerkschaften. Dies veranlasst nach den Ärzten nun auch die Pflege
und weitere Gesundheitsberufe zur Gründung einer eigenen,
unabhängigen Gewerkschaft.
Gernot Rainer, Obmann der Ärztegewerkschaft Asklepios: „Im Konflikt
KAV/Stadt Wien gegen die Ärztekammer und im Streit um die Umsetzung
des KA-AZG in Kärnten Anfang 2015 mit der Initiative „Wir sind es
wert“, war zu sehen, wie sich der ÖGB auf Seiten des Arbeitgebers
stellt. Damit verfehlt er klar auf eindrucksvolle Weise seine
ureigenste Bestimmung – die Arbeitnehmervertretung. Außerdem
beobachten wir durch die dichten politischen Verflechtungen innerhalb
des ÖGB teils unüberbrückbare Interessenskonflikte.“
Dies war schon im Jänner 2015 einer der maßgeblicher Auslöser für die
Gründung der Asklepios – Gewerkschaft für angestellte Ärztinnen und
Ärzte in Österreich.
Mit Oktober 2016 soll die nächste unabhängige Gewerkschaft, die
Pflegegewerkschaft, folgen.
Fabian Martin, Diplomierter Krankenpfleger und Initiator der
Pflegegewerkschaft: „Wir möchten Krankenpflegerinnen und
Krankenpfleger, Altenfachbetreuer und Diplomsozialbetreuer, die als
Angestellte tätig sind, in einer Gewerkschaft einen. Ziel ist auch
für uns die Schaffung einer unabhängigen, mitgliederstarken und
schlagkräftigen Vertretung, die ihre Interessen durchsetzen kann.“
Mit den anderen Gesundheitsberufen werden bereits Gespräche geführt.
Anna Kreil, stv. Obfrau der Asklepios Ärztegewerkschaft: „Nach
erfolgreicher Gründung der Pflegegewerkschaft ist die Schaffung eines
„Dachverband der unabhängigen Gewerkschaften der Gesundheitsberufe
(UGGB)“ als gemeinsame Interessenvertretung aller
Gesundheitsbediensteten in Österreich geplant. Hier sollen die
Ärztegewerkschaft Asklepios, die Pflegegewerkschaft und die
Vertretungen weiterer Berufsgruppen der Gesundheitsbereiche
zusammengefasst werden.“
Fabian Martin ergänzt: „Auch wenn ständig versucht wird, einen Keil
zwischen Ärzte und Pflege zu treiben: Wir sitzen in einem Boot. Für
uns stehen die optimale Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und
gute Arbeitsbedingungen für alle Spitalsbediensteten und
Berufsgruppen im Vordergrund. Unter den derzeitigen Umständen sind
diese aber nicht gegeben und gehen zu Lasten der PatientInnen.“
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