• 14.09.2016, 08:30:17
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Dreikönigsaktion: Faire Verbindung? Unsere Hi-Tech-Geräte und zerstörerischer Rohstoffabbau in Entwicklungsländern

Am Beispiel des Abbaus von Tantal in Bolivien zeigt die Studie auf, wie illegaler Bergbau zu Entwaldung, Vergiftung von Boden und Wasser sowie Menschenrechtsverletzungen führen kann.

Illegal geschürftes Rohtantal aus der Provinz Guarayos, Bolivien

Utl.: Am Beispiel des Abbaus von Tantal in Bolivien zeigt die Studie
auf, wie illegaler Bergbau zu Entwaldung, Vergiftung von Boden
und Wasser sowie Menschenrechtsverletzungen führen kann. =

Wien (OTS) - Tantal hat Karriere gemacht: Vor 20 Jahren bestenfalls
aus dem Chemieunterricht bekannt ist das Metall heute in jedem
Smartphone zu finden. Die gemeinsam mit der ÖFSE und der
bolivianischen DKA-Partnerorganisation CEDIB erarbeitete Fallstudie
befasst sich mit dem illegalen Abbau in Bolivien und beleuchtet
dessen Folgen: Entwaldung, Vergiftung von Böden und Wasser durch
Chemikalien und die Menschenrechtsverletzungen. Besonders betroffen
ist die indigene Bevölkerung. Über undurchsichtige Kanäle erreicht
das im illegalen Kleinbergbau geschürfte Tantal seine Abnehmer/innen
und letztlich unser Handy. Lösungswege wie internationale
Regulierungsinitiativen, das Durchsetzen der nationalen Vorschriften
und das Schaffen von Einkommensmöglichkeiten abseits des Bergbaus
werden skizziert.

„In seiner häufigsten Vorkommensform ‚Coltan‘ hat Tantal vor allem in
der Demokratischen Republik Kongo traurige Berühmtheit erlangt: Aus
seinem Abbau und Handel finanzierten sich bewaffnete Gruppen im
jahrzehntelangen Bürgerkrieg. Tantal gilt daher als ‚Konfliktmineral‘
und die bevorstehende EU-Gesetzgebung wird daher auch besondere
Sorgfaltspflichten zu Tantal umfassen“, erklärt Herbert Wasserbauer
von der Dreikönigsaktion. „Mit der heute vorgelegten Fallstudie
wollen wir aufzeigen, dass sein Abbau aber auch abseits von
Kriegsschauplätzen dramatische Auswirkungen hat. Gebührende Sorgfalt
ist also bei der Beschaffung von Rohstoffen durch Unternehmen auch
jenseits von Listen für ‚Konflikt- und Hochrisikogebiete ‘ dringend
geboten. Unsere Studie haben wir deshalb gemeinsam mit einem
Fragenkatalog auch Tantal-verarbeitenden österreichischen Betrieben
zugeschickt, um hier einen Gesprächsanfang zu setzen“, so Wasserbauer
weiter.

Die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar, wird
weiterhin Fälle aufzeigen, in denen Menschen und Umwelt unter der
Ressourcenausbeutung leiden und entsprechende politische Maßnahmen
einfordern. Gleichzeitig wird – ganz im Sinne der „Enzyklika Laudato
Si‘“ – ein Schwerpunkt auf nachhaltigen und zukunftsfähigen Konsum
gelegt.

Download der Studie: www.dka.at/rohstoffe

Autorinnen: Karin Küblböck, Isabella Radhuber, Gloria Huamán
Rodríguez
Dreikönigsaktion – Hilfswerk der Katholischen Jungschar (www.dka.at)
Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung
(ÖFSE, www.oefse.at)

Centro de Documentación e Información Bolivia (CEDIB, www.cedib.org)

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