- 12.09.2016, 12:16:49
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Verkehrsverbünde garantieren abgestimmten und kundenfreundlichen Öffentlichen Verkehr
ÖBB-Betriebsrat Roman Hebenstreit fordert in einem APA-Bericht die Abschaffung der Verbünde und damit ein babylonisches Chaos zu Lasten der Fahrgäste.
Utl.: ÖBB-Betriebsrat Roman Hebenstreit fordert in einem APA-Bericht
die Abschaffung der Verbünde und damit ein babylonisches Chaos
zu Lasten der Fahrgäste. =
Wien (OTS) - Die österreichischen Verkehrsverbünde sind
schlagkräftige Expertenorganisationen, die sich intensiv für die
Interessen der Fahrgäste und für einen optimalen, nachhaltigen und
wirtschaftlich effizienten Öffentlichen Verkehr einsetzen. Sie
sorgen für ein koordiniertes Angebot und ein kundenfreundliches
Ticketsortiment im Nah- und Regionalverkehr. Alleine die vorliegenden
Zahlen des Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) mit über einer Milliarde
Fahrgäste jährlich zeigen: Die bestmögliche Koordination von Bus und
Bahn sowie ein einheitliches Ticketsortiment sind die Grundlage für
einen funktionierenden Öffentlichen Verkehr. Die von Hebenstreit
geforderte Abschaffung der Verbünde zugunsten einer zentralen Stelle
in Wien wäre ein Bärendienst für die Fahrgäste und würde all die
Errungenschaften der letzten dreißig Jahre zunichtemachen.
In Österreich sorgen sieben Verkehrsverbünde für ein einheitliches
und bestmöglich abgestimmtes Angebot im Öffentlichen Verkehr: Als
Auftraggeber für konkrete Verkehrsdienstleistungen (Bus und Bahn) ist
es ihre Aufgabe, die Angebote der einzelnen Unternehmen miteinander
abzustimmen und so eine durchgängige Mobilität zu gewährleisten.
Allein in der Ostregion (Wien, Niederösterreich, Burgenland) stimmt
VOR das Angebot von rund 40 Busunternehmen und einer Reihe von
Schienenverkehrsunternehmen miteinander ab. Selbstverständlich werden
auch die verbundüberschreitenden Verkehre miteinander koordiniert –
die sieben Verbünde arbeiten im Interesse der Fahrgäste eng zusammen.
„Für diese Koordinationsaufgabe ist regionales Know-how und enger
Kundenkontakt notwendig, ein Zentralismus würde an den Bedürfnissen
der Menschen in den Regionen vorbeigehen“, so ARGE ÖVV Präsident Mag.
Wolfgang Schroll, der zur Erläuterung ein Beispiel bringt: „Stellen
wir uns einfach die Abstimmung der Bus- und Bahnleistungen –
inklusive Dialog mit Gemeinden, Schulen und Fahrgästen – für den
Bregenzer Wald von einer zentralen Stelle in Wien aus vor. Da wird
schnell klar: Zentralismus muss nicht unbedingt ein mehr an
Kundennutzen und Effizienz bringen!“. Laut Schroll zeugt der Ruf nach
Abschaffen der Verbünde zugunsten einer zentralen Planungsstelle von
einem zentralistischen, realitätsfremden und ineffizienten Zugang.
Höhere Kosten durch steigenden Verwaltungsaufwand sowie ein
schlechteres Öffi-Angebot durch fehlendes Know-how wären die
absehbaren Folgen.
Neben Koordination bzw. Beauftragung des Öffentlichen Verkehrs sind
die Verkehrsverbünde auch für ein einheitliches Ticketsortiment
zuständig. Ganz entgegen den Vorwürfen Hebenstreits sind es also
gerade die Verkehrsverbünde, die eine übersichtliche und einfache
Ticketgestaltung ermöglichen. So sind die günstigen Schüler- und
Lehrlingsangebote der Verbünde (z.B. Top-Jugendticket des VOR: €60
für den gesamten Öffentlichen Verkehr in den drei Bundesländern Wien,
Niederösterreich und Burgenland) ein Vorzeigeprojekt eines heimischen
Verkehrsverbundes, das von einem Großteil der Schüler und Lehrlinge
genutzt wird. Aber auch die günstigen und von allen
Verkehrsunternehmen der Region akzeptierten Zeitkarten für Pendler
werden von den Verbünden angeboten und sind ein Hauptgrund für die
zunehmende Attraktivität des öffentlichen Personennah- und
Regionalverkehrs in Österreich.
Über die österreichischen Verkehrsverbünde:
Die „ARGE ÖVV – Arbeitsgemeinschaft der österreichischen
Verkehrsverbund-Organisationsgesellschaften OG“ ist ein
Zusammenschluss der österreichischen Verkehrsverbünde. Die
österreichischen Verkehrsverbünde entstanden aus dem jeweiligen
Bedarf für die Gestaltung des Nah- und Regionalverkehrs, für die die
Bundesländer laut Öffentlicher Personennah- und
Regionalverkehrsgesetz (ÖPNRV-G) zuständig sind. Ziel der
Verkehrsverbünde war und ist es, den Fahrgästen einheitliche und
deutlich günstigere Fahrpreise für alle Verkehrsmittel anzubieten.
Weitere Eckpfeiler sind die Abstimmung und Verbesserung des
Verkehrsangebotes sowie die unternehmensübergreifende
Fahrgastinformation.
Die Bundesländer tragen mit rund zwei Drittel der Kosten der
Tarifstützung auch die Hauptlast der Finanzierung. Auch laufende
Verbesserungen im Verkehrsangebot selbst tragen großteils die
Bundesländer. Sofern es im bundesländergrenzüberschreitenden Nah- und
Regionalverkehr, etwa aufgrund von Pendlerströmen, erforderlich ist,
werden durchwegs fahrgastfreundliche Konzepte umgesetzt
(Tarifüberlappungsbereiche, laufende Abstimmung des Verkehrsangebotes
zwischen den Bundesländern). Auch auf Ebene der Fahrplaninformation
betreiben die Verkehrsverbünde gemeinsam mit regionalen und
überregionalen Partnern aus dem Mobilitätsbereich eine zentrale,
multimodale Auskunftsplattform (VAO).
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