- 08.09.2016, 14:30:26
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Neuer ORF-Direktor gefunden
Zumindest drei Kandidaten bewerben sich als Salzburger Landesdirektor. Wer das Rennen macht, scheint aber nun klar zu sein. Und der bisherige Boss muss um seine Zukunft kämpfen.
Utl.: Zumindest drei Kandidaten bewerben sich als Salzburger
Landesdirektor. Wer das Rennen macht, scheint aber nun klar zu
sein. Und der bisherige Boss muss um seine Zukunft kämpfen. =
Salzburg (OTS/SN) - Ralf Hillebrand
Nun steht es endlich fest. Nach langen Verhandlungen haben sich die
beteiligten Parteien auf einen Kandidaten für den Posten des
ORF-Landesdirektors geeinigt, wie die Salzburger Nachrichten in ihrer
Freitagsausgabe berichten. Und im Gegensatz zu Waltraud Langer, die
dem ORF Salzburg abgesagt hatte, ist der neue Kandidat bereit, die
Stelle anzutreten. Wie die SN vorab berichtet hatten, soll der
ORF-III-Chefredakteur Christoph Takacs neuer Landesdirektor werden.
Generaldirektor Alexander Wrabetz, der Salzburger Stiftungsrat
Matthias Limbeck und Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der bei der
Besetzung ein Anhörungsrecht hat, haben sich für Takacs
ausgesprochen. Parallel soll Gerd Schneider weiterhin Chefredakteur
bleiben. „Unsere Idealkonstellation ist Takacs/Schneider“, bestätigt
Stiftungsrat Matthias Limbeck. Er habe sich vergangene Woche mit
Alexander Wrabetz getroffen: „Der Generaldirektor steht der Lösung
sehr positiv gegenüber.“ Und auch weitere Treffen zwischen Wrabetz
und Haslauer sowie zwischen Wrabetz und Takacs bejahte Limbeck.
„Die Gespräche sind sehr gut verlaufen. Der Landeshauptmann findet
die Idee ebenso gut.“
Christoph Takacs selbst will nicht näher auf die Gespräche eingehen.
Den SN bestätigte er aber seine Bewerbung. „Einer der Beweggründe ist
das ausgezeichnete Team von ORF Salzburg.“ Die
Landesstudio-Mannschaft sei „hochprofessionell. Und zwar jeder. Von
der Technik über die Administration bis hin zur Redaktion.“
Wer sich neben Christoph Takacs noch beworben hat, ist offiziell
nicht bekannt. Zumindest zwei weitere Mitarbeiter bestätigen den SN
aber ihre Kandidatur. Moderatorin Romy Seidl gehört entgegen
anderslautender Gerüchte nicht dazu. Einer der Kandidaten ist
hingegen Chefredakteur Gerd Schneider. Schneider will diesen Schritt
aber nicht als „Kampfbewerbung verstanden wissen“. Er habe Signale
bekommen, sich doch zu bewerben. Nach längerer Überlegung habe er
sich dann zu dem Schritt entschieden. „Aber lediglich als Signal an
das Haus, dass ich mich in der Lage sehe, höhere Aufgaben zu
bewerkstelligen.“ Und Schneider ergänzt: „Ich bin sehr gerne
Chefredakteur.“
Kandidat Nummer drei ist Noch-Landesdirektor Roland Brunhofer. Er
habe sich beworben, „um seine Rechtsansprüche formell zu wahren“.
„Aber wenn es einen politischen Willen gibt, der in eine andere
Richtung geht, ist dieser zu akzeptieren“, sagt der 49-Jährige.
Brunhofer ringt generell um seine ORF-Zukunft. Wie den SN bestätigt
wurde, hat sich Brunhofer für sämtliche Landesdirektorenstellen
sowie für jeden Posten in der Zentraldirektion beworben. Doch aus
Wien ist zu hören, dass Brunhofer für keine der Stellen ein Kandidat
sein soll. Einzig der Posten als Channel-Manager von ORF 2 käme
infrage. Stiftungsrat Matthias Limbeck bestätigte zumindest, dass
Brunhofer „in Salzburg kein Thema mehr ist“. Es gebe jedoch
interessante Jobs in Wien. Um welche Posten es sich handelt, wollte
Limbeck nicht näher ausführen.
Dass Brunhofer nicht befördert werden soll, stößt einigen seiner
Mitarbeiter übel auf. „Das Landesstudio fühlt sich desavouiert“,
sagt Programmchefin Elfi Geiblinger. Brunhofer habe „ganz fantastisch
bewiesen, was er kann“. „Wenn er aus politischen Gründen nicht zum
Zug kommt, ist das nicht okay.“ Den Vorwurf, sie würde sich bewusst
öffentlichkeitswirksam auf die Seite ihres Chefs stellen, lässt
Geiblinger nicht gelten: „Ich gehe Ende Mai in Pension. Und ich war
mit Roland auch nicht immer einer Meinung. Aber hier sollte man fair
bleiben.“
Die Bewerbungsfrist für die ORF-Direktoren endete gestern. Am 15.
September muss Wrabetz dem Stiftungsrat die Teampläne präsentieren.
Es ist davon auszugehen, dass der Rat den Vorschlag unterstützt.
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