„Am 6. September ab 22.35 Uhr in ORF 2
Utl.: „Am 6. September ab 22.35 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Am 1. Oktober 1942 trat Maria Stromberger ihren Dienst
als Krankenschwester in Auschwitz an. Sie hatte sich freiwillig um
die Anstellung beworben, nachdem sie Berichte über die Gräuel im
Osten gehört hatte. Die SS-Krankenstation – Strombergers Arbeitsplatz
– befand sich in unmittelbarer Nähe zum Krematorium und zur Gaskammer
von Auschwitz I. Sie wurde Zeugin der tagtäglichen brutalen Gewalt
und der menschenverachtenden Behandlung der Häftlinge durch Folter
und Tod. Maria Stromberger blieb jedoch nicht tatenlos und wurde zu
einer wichtigen Helferin des Lagerwiderstandes. Sie trug wesentlich
dazu bei, das Wissen über Auschwitz nach außen zu tragen. Die
Dokumentation „Maria Stromberger – Kann man nach Auschwitz noch
glauben?“ von Anita Lackenberger und Gerhard Mader (Produktion West),
die „kreuz und quer“ – präsentiert von Doris Appel – am Dienstag, dem
6. September 2016, um 22.35 Uhr in ORF 2 zeigt, führt zu den
wichtigsten Stationen im Leben der mutigen Krankenschwester. Dazu
gehören Auschwitz, Kärnten, Vorarlberg und Yad Vashem in Israel, die
Gedenkstätte für die Opfer des Holocaust.
Eine tödliche Konfrontation steht am Kreuzungspunkt der Lebenswege
von Geschäftsmann Siegmund Bosel und SS-Mörder Alois Brunner. Um
diese beiden Personen und das schreckliche Finale baut Georg Ransmayr
um 23.10 Uhr seine „kreuz und quer“-Dokumentation „Der Massenmörder
und der Trillionär“.
„Maria Stromberger – Kann man nach Auschwitz noch glauben?“ – Ein
Film von Anita Lackenberger und Gerhard Mader
Nach dem Krieg wurde Maria Stromberger unbegründet interniert und
konnte nur durch Intervention der polnischen Regierung befreit
werden. 1947 war sie schließlich eine wichtige Zeugin bei den
Auschwitzprozessen in Warschau, besonders mit ihrer Aussage gegen
Rudolf Höss, den KZ-Kommandanten von Auschwitz. Maria Stromberger
fühlte sich jedoch in dieser neuen Nachkriegswelt, in der Welt des
Kalten Krieges, allein gelassen: In Österreich – sie lebte in
Vorarlberg – erinnerte man sich nicht mehr gerne an das dunkle
Kapitel des Nationalsozialismus. Stromberger starb bereits 1957, im
Alter von 59 Jahren, in Bregenz an einer Herzkrankheit. Ausschnitte
aus Originalfilmen geben Einblicke in die Verhandlungen der
Auschwitz-Prozesse. Die Doku wirft auch neues Licht auf den Umgang
mit nationalsozialistischen Verbrechen im Österreich der
Nachkriegszeit. Zu Lebzeiten wurde sie vergessen, jetzt erinnert
„kreuz und quer“ an Maria Stromberger.
„Der Massenmörder und der Trillionär“ – Ein Film von Georg Ransmayr
Februar 1942: Der gefürchtete SS-Mann Alois Brunner lässt wieder
Hunderte Juden von Wien in die Vernichtungslager des Ostens
deportieren. In einem Waggon befindet sich auch der schwerkranke
Siegmund Bosel. Der einst steinreiche Unternehmer und Finanz-Jongleur
war Anfang der 1920er Jahre als Wiener Kronen-Trillionär bekannt
geworden. Etwa eine Woche nachdem Siegmund Bosel im Februar 1942
deportiert worden ist, erfährt dessen Familie, dass er den Transport
nicht überlebt hat. Brunner hat Bosel getötet. Zeitzeugen, Angehörige
und Historiker beleuchten die dramatischen Ereignisse, die zum
Aufeinandertreffen der beiden geführt haben. Eigentlich war Bosel vor
den Nazis bereits in Sicherheit, er lebte in Paris, doch wenige Tage
vor dem Einmarsch deutscher Truppen im März 1938 kam er nochmals nach
Wien zurück. Das wurde ihm zum Verhängnis. Bosel und Brunner waren
ursprünglich gelernte Verkäufer aus kleinen, fast ärmlichen
Verhältnissen stammend. Bosels Karriere war kometenhaft. Brunner
brachte es dagegen beruflich nicht weit, der fanatische Antisemit
suchte früh sein Heil unterm Hakenkreuz. 1938 heuerte der gebürtige
Burgenländer bei Adolf Eichmann an und wurde ein erbarmungsloser
Vollstrecker der Judenvernichtung.
In der Dokumentation erläutert Gestalter Georg Ransmayr, dem es
gelang, die Tochter Siegmund Bosels erstmals für den ORF zu
interviewen, auch, wie Alois Brunner als gesuchter Kriegsverbrecher
in den 1950er Jahren in Syrien Unterschlupf finden konnte. Etwa
130.000 Juden hat Brunner in den Tod geschickt. Eine brisante Frage
bis heute: Haben westliche Geheimdienste mit dem geflüchteten und
gesuchten Kriegsverbrecher in Syrien zusammengearbeitet?
Die Sendungen sind auf der Video-Plattform ORF-TVthek
(http://TVthek.ORF.at) – vorbehaltlich vorhandener
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sieben Tage als Video-on-Demand abrufbar.
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