Gewerkschaft kritisiert die rückschrittlichen Forderungen und nimmt ArbeitnehmerInnen in Schutz
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nimmt ArbeitnehmerInnen in Schutz =
Wien (OTS) - „Österreichs ArbeitnehmerInnen leisten täglich
hervorragende Arbeit. Darum sind auch die heimischen Unternehmen bei
der Produktivität international Spitze. Der Vorwurf der mangelnden
Leistungsbereitschaft und des steigenden Anspruchsdenkens der
ÖsterreicherInnen ist skandalös und entbehrt jeder Grundlage“,
kritisiert Rainer Wimmer, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft PRO-GE,
die Aussagen von Mondi-Chef Peter Oswald im heutigen Kurier.++++
Oswald forderte im Interview zudem „eine Arbeitszeitverlängerung a la
Schweiz“ und bezeichnet den Grundgedanken der Wertschöpfungsabgabe
als „falsch“. Solche Positionen bedeuten Zukunfts- und
Diskussionsverweigerung und werden daher von der PRO-GE klar
zurückgewiesen. „Wie schon bei allen anderen industriellen
Revolutionen, wird auch der bereits stattfindende Prozess der
Digitalisierung neue Arbeitszeitmodelle erfordern. Eine
Arbeitszeitverkürzung bleibt daher auf der Agenda der Gewerkschaften,
ob es manchen Managern nun gefällt oder nicht. Es gilt auch Arbeit
fairer zu verteilen, zwischen jenen, die keine oder nur wenig Arbeit
haben und jenen, die Tag und Nacht arbeiten“, sagt Wimmer.
Durch die zunehmende Digitalisierung werden zudem Arbeitsplätze
verloren gehen. Damit steigt auch die Belastung für das Sozialsystem.
Es ist also nicht mehr zeitgemäß, die Finanzierung des Sozialstaates
allein auf Arbeitseinkommen zu stützen. Die PRO-GE fordert daher eine
Wertschöpfungsabgabe, das heißt, die Bemessungsgrundlage für die
Abgaben zur Sozialversicherung soll künftig nicht mehr nur von der
Lohnsumme abhängen, sondern auch die Wertschöpfung der Betriebe muss
berücksichtigt werden. „Wenn sich die Wertschöpfung von den Menschen
weg hin zu den Maschinen verlagert, bleibt sie bei den Unternehmern.
Und da werden sie ein Stückerl hergeben müssen. Der Grundgedanke der
Wertschöpfungsabgabe ist also sehr richtig“, betont Wimmer.
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