- 23.08.2016, 14:40:01
- /
- OTS0109 OTW0109
ELGA: Unverzichtbar für ein modernes Gesundheitswesen in Österreich
Chancen, Nutzen und zukünftiges Potential der elektronischen Gesundheitsakte ELGA
Utl.: Utl.: Chancen, Nutzen und zukünftiges Potential der
elektronischen Gesundheitsakte ELGA =
Alpbach (OTS) - Durch den Einsatz von ELGA und e-Health öffnet sich
Österreichs Gesundheitswesen für moderne Informations- und
Kommunikationstechnologien und wird damit zukunftsfit. Eine zunehmend
älter werdende Gesellschaft, komplexe Behandlungsabläufe bei
chronischen Krankheiten und der steigende Dokumentationsbedarf
stellen neue Herausforderungen im Gesundheitswesen dar. Dies setzt
voraus, dass alle Gesundheitsdienste möglichst eng zusammenarbeiten
und strukturiert kommunizieren. Die Patientinnen- und
Patientensicherheit spielt dabei eine wichtige Rolle. Dazu
diskutierten heute Dienstag Ulrike Rabmer-Koller, Vorsitzende des
Verbandsvorstands im Hauptverband der österreichischen
Sozialversicherungsträger, Sektionschef Gerhard Aigner aus dem
Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, Bernadette Matiz,
verantwortlich für e-Health & ELGA im Gesundheitsfonds Steiermark und
Susanne Herbek, Geschäftsführerin der ELGA GmbH. ****
"Mit der Umsetzung von ELGA sind wir europaweit Vorreiter im Bereich
e-Health. Mit ELGA erhalten Patientinnen und Patienten erstmals die
Möglichkeit, ihre eigenen Gesundheitsdaten zeit- und ortsunabhängig
einzusehen. Die einzelnen Gesundheitsdiensteanbieterinnen und
-anbieter werden mit ELGA technisch so unterstützt, dass sie
schneller und einfacher miteinander kommunizieren können.
Selbstverständlich haben Sicherheit und Anwenderinnen- und
Anwenderfreundlichkeit dabei oberste Priorität", betonte Gerhard
Aigner, der stellvertretend für Bundesministerin Sabine Oberhauser am
Pressegespräch in Alpbach teilnahm. Aigner ist sicher, dass e-Health
allen nützt: den Bürgerinnen und Bürgern, den Ärztinnen und Ärzten,
den Gesundheitseinrichtungen sowie der Gesundheits- und
Sozialpolitik.
ELGA erhöht Patientinnen- und Patientensicherheit sowie
Behandlungsqualität
Durch ELGA werden Diagnose- und Behandlungsverläufe
nachvollziehbarer. Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte erhalten
einen umfassenden Eindruck über die Gesundheit ihrer Patientinnen und
Patienten, indem sie jederzeit auf vorangegangene ELGA-Befunde und
Medikationsdaten zugreifen können. Unnötige Doppelbefunde und
Mehrfachuntersuchungen können dabei reduziert bzw. vermieden werden.
ELGA verbessert den gesamten Behandlungsverlauf – von der Diagnose
bis zur Therapie. "Die Folge ist eine Win-win-Situation: mehr
Patientinnen- und Patientensicherheit, mehr Zufriedenheit und mehr
Effizienz im System", erläuterte Ulrike Rabmer-Koller. Gerade in der
e-Medikation sieht Rabmer-Koller einen Meilenstein in Bezug auf die
Patientinnen- und Patientensicherheit: "Sowohl die Patientin bzw. der
Patient selbst als auch die Hausärztin bzw. der Hausarzt, die
Apotheke, eine Ambulanz oder ein Spital haben mit e-Medikation einen
aktuellen Überblick über verordnete und in Apotheken an die Patientin
bzw. den Patienten abgegebene Medikamente. Das minimiert die Risiken
unerwünschter Wechselwirkungen bzw. Mehrfachverordnungen und erhöht
die Sicherheit gerade bei älteren Menschen, die mehrere Medikamente
gleichzeitig einnehmen müssen, deutlich. ELGA und e-Medikation tragen
dazu bei, dass die Menschen gesünder leben können." Der Probebetrieb
zur e-Medikation ist Mitte Mai im Bezirk Deutschlandsberg in der
Steiermark gestartet und mittlerweile gut angelaufen: Immer mehr
Ärztinnen und Ärzte nehmen daran teil und der Nutzen sowohl für
Patientinnen und Patienten als auch für Ärztinnen und Ärzte sowie
Apotheken wird immer mehr spürbar.
Steiermark: Vorreiter bei ELGA-Einführung
Steiermark und Wien waren die ersten beiden Bundesländer, die am 9.
Dezember 2015 mit ELGA in Betrieb gegangen sind. Beinahe alle
steirischen Spitäler starteten an diesem Tag mit ELGA und haben
seither für stationär oder ambulant aufgenommene Patientinnen und
Patienten ELGA-Befunde erstellt. Wien hat zunächst in einem
Krankenhaus mit ELGA begonnen, die anderen Spitäler der Stadt Wien
folgten schrittweise bis Jahresende 2015 und im Mai 2016 auch das
Allgemeine Krankenhaus.
Im Dezember 2015 ging auch das ELGA-Portal österreichweit mit seiner
erweiterten Funktion "e-Befunde" online. Zum Start des Probebetriebs
in der Steiermark Mitte Mai 2016 wurde dann auch die ELGA-Funktion
"e-Medikation" am ELGA-Portal aktiviert. So hatten alle seither
stationär und ambulant in den Spitälern behandelten Patientinnen und
Patienten bereits Zugang zu ihrer persönlichen Gesundheitsakte, in
der Steiermark in über 90 Prozent aller Spitalsbesuche. Auch der
Start des Probebetriebs der ELGA-Funktion "e-Medikation" in
Deutschlandsberg unterstreicht die Vorreiterrolle der Steiermark in
Sachen ELGA. Bernadette Matiz: "Die bisherigen Erfahrungen beim
Einsatz von ELGA in den steirischen Spitälern sind durchgehend
positiv. Mittlerweile sind in der Steiermark über 740.000
ELGA-Befunde entstanden. Die enge Zusammenarbeit mit den
verschiedenen Stakeholdern, wie Land Steiermark, Sozialversicherung
und Ärztekammer sowie den verschiedenen Krankenhausträgern
ermöglichen diesen erfolgreichen Weg."
Die elektronische Gesundheitsakte ist in der Steiermark also bereits
Realität, die e-Medikation im Aufbau. ELGA bietet auch eine wichtige
Infrastruktur für zukünftige weitere e-Health-Anwendungen zum Nutzen
der Patientinnen und Patienten sowie der Ärztinnen und Ärzte.
"Weitere Anwendungen für chronisch Kranke, z.B. mit Diabetes oder
Herzerkrankungen, und für multimorbide ältere Menschen sind in
Planung. Der e-Röntgenpass – ebenfalls eine e-Health-Anwendung – ist
in den Spitälern der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft
KAGes bereits im Einsatz", so Matiz.
ELGA-Betrieb stabil – Rollout läuft
Die Bilanz nach einem dreiviertel Jahr ELGA-Betrieb kann sich sehen
lassen: Mehr als zwei Millionen e-Befunde bei rund einer Million
Patientinnen und Patienten sind seit dem ELGA-Start vor neun Monaten
entstanden. "Mittlerweile arbeiten schon mehr als 60 Krankenhäuser
und Pflegeeinrichtungen mit ELGA. Derzeit laufen die Vorbereitungen
für die ELGA-Anbindung weiterer Bundesländer sowie der
Ordensplattform der Vinzenzgruppe und der Barmherzigen Brüder
Österreich", erklärt Susanne Herbek. Der niedergelassene Bereich
schließt daran an, ebenso die Ambulatorien und
Privatkrankenanstalten. Gleichzeitig mit dem Start der Spitäler in
den Bundesländern nimmt auch die ELGA-Ombudsstelle bei den jeweiligen
Patientinnen- und Patientenanwaltschaften ihre Tätigkeit auf. Diese
agiert unabhängig, berät und unterstützt die Bürgerinnen und Bürger
bzw. Patientinnen und Patienten bei der Wahrnehmung und Durchsetzung
ihrer Rechte in Angelegenheiten von ELGA und hinsichtlich des
Datenschutzes.
"Bei all den technischen Neuerungen, die ELGA mit sich bringt, wie
Verbesserung der Kommunikation zwischen den einzelnen
Dienstleisterinnen und Dienstleistern im Gesundheitswesen, Schaffung
von Transparenz, Vermeidung von Doppelbefunden und
Mehrfachverschreibungen bei Medikamenten, steht die Patientin bzw.
der Patient immer im Mittelpunkt", so Herbek. Es ist zu erwarten,
dass die elektronische Gesundheitsakte zukünftig ein integrierter
Bestandteil des Gesundheits- und Krankheitslebens jeder Bürgerin und
jedes Bürgers sein wird", sind sich Aigner, Rabmer-Koller, Matiz und
Herbek einig.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF