• 12.08.2016, 09:38:49
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Ende der Humanmedizinquote könnte Aus für einheimischen Medizinernachwuchs bedeuten

Durch Ende der Quotenregelung für das Humanmedizinstudium sieht die ÖH Medizin Innsbruck den Gesundheitsstandort Tirol und Umland gefährdet

Utl.: Durch Ende der Quotenregelung für das Humanmedizinstudium
sieht die ÖH Medizin Innsbruck den Gesundheitsstandort Tirol
und Umland gefährdet =

Innsbruck (OTS) - Am Montag, den 8. August 2016, sind die Ergebnisse
des Medizinaufnahmetests (MedAT) für das Wintersemester 2016/17
veröffentlicht worden. Dabei wurden 75 Prozent der 400 Studienplätze
für Human- und Zahnmedizin an BewerberInnen mit österreichischem
Reifezeugnis vergeben, 20 Prozent an BewerberInnen aus EU-Staaten und
5 Prozent aus Drittstaaten. Von den 2825 KandidatInnen an der
Medizinischen Universität Innsbruck (1687 Frauen, 1138 Männer) kamen
1301 aus Österreich, 1493 aus EU-Staaten und 31 aus Drittländern. Es
war aller Wahrscheinlichkeit nach der vorerst letzte MedAT, bei dem
die Kontingentregelung (Quotenregelung) zur Anwendung kam.

Die ÖH Medizin Innsbruck zeigt sich besorgt, dass über eine
Nichtverlängerung der Quotenregelung für das Human- und
Zahnmedizinstudium mit Ende dieses Jahres von Seiten der Europäischen
Union (EU) laut nachgedacht wird.

Auf Grund von länderspezifischen Eignungsverfahren in der EU bewerben
sich anteilsmäßig mehr Studieninteressierte aus den angrenzenden
EU-Staaten an der Medizinischen Universität Innsbruck als
BewerberInnen mit einem österreichischen Schulabschluss. Sollte die
Quotenregelung aufgegeben werden, sieht die ÖH Medizin Innsbruck die
Zukunftsfähigkeit des Gesundheitstandortes Tirol und Umland als
gefährdet an: Aufgrund der zahlenmäßigen Unterlegenheit werden sich
dann zumindest in Innsbruck aller Voraussicht viel weniger
BewerberInnen mit einem österreichischen Schulabschluss als bisher im
Aufnahmeverfahren durchsetzen können.

Kritisch sieht die ÖH Medizin Innsbruck des Weiteren die Einrichtung
der Medical School Tirol, welche zusätzlich die Verlängerung der
Quotenregelung torpediert. Es scheint klar, dass die EU nicht weiter
dabei zusehen wird, wie private Medizinstudienanbieter aus dem Boden
sprießen und gleichzeitig die bestehende Regelung verlängert. Zudem
ist eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung, welche vollends auf
Forschung verzichtet, für die ÖH Medizin Innsbruck nur schwer
vorstellbar. Darüber hinaus ist ein Studiengang, der sich nur die
Ausbildung von AllgemeinmedizinerInnen als Ziel gesetzt hat, nicht
mit der derzeitigen Ausbildungsordnung sowie den Interessen der
BewerberInnen zur Deckung zu bringen.

Die ÖH Medizin Innsbruck fordert daher die Politik auf, alles daran
zu setzen, dass die Quotenregelung in ihrer bisherigen Form erhalten
bleibt und bekräftigt den Appell der Landespolitik an Dr. Jean-Claude
Juncker, den Präsidenten der Europäischen Kommission. Gleichzeitig
braucht es aber auch geeignete langfristige Maßnahmen, beginnend bei
annehmbaren Arbeits- und Ausbildungsbedingungen für
JungmedizinerInnen, dass die in Innsbruck ausgebildeten
MedizinerInnen auch in Tirol und dem näheren Umland bleiben und
arbeiten wollen.

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