• 05.08.2016, 09:08:37
  • /
  • OTS0032 OTW0032

Am 8. August ist Welterschöpfungstag

Ab jetzt lebt die Menschheit auf Öko-Pump. Neue Gratis-App berechnet den persönlichen „Overshootday“

Utl.: Ab jetzt lebt die Menschheit auf Öko-Pump. Neue Gratis-App
berechnet den persönlichen „Overshootday“ =

Wien/Oakland, USA, 5. August 2016 (OTS) - Presseaussendung Plattform
Footprint, WWF, Greenpeace, GLOBAL 2000

Am Welterschöpfungstag (Earth Overshoot Day) am kommenden Montag hat
die Menschheit bereits sämtliche erneuerbare Rohstoffe und
Naturleistungen der Erde aufgebraucht, die innerhalb dieses Jahres
bereitgestellt werden können. 60 Prozent davon gehen auf das Konto
der CO2-Emissionen, die nicht mehr in natürliche Kreisläufe
zurückgeführt werden können. Diese Berechnungen werden jährlich vom
Global Footprint Network durchgeführt. Die global verfügbare
Biokapazität (das Potenzial an Naturleistungen) wird dabei dem
Ökologischen Fußabdruck der Menschheit (der Inanspruchnahme der
Naturleistungen) gegenüber gestellt. Ist die Beanspruchung größer als
der Nachschub, spricht man von einem Overshoot.

„Es ist unverständlich, wie wenig die Politik bisher begreift, dass
mehr Naturleistung zu verbrauchen, als vorhanden ist, das genaue
Gegenteil von Nachhaltigkeit bedeutet!“ so die
Umweltschutzorganisationen WWF, GLOBAL 2000 und Greenpeace.
Insgesamt bietet die Erde etwa 12,2 Milliarden Hektar bioproduktiver
Fläche. Der rechnerische Anteil für jede ErdenbürgerIn beträgt
demnach etwa 1,7 Globale Hektar (gha). Die durchschnittliche
ÖsterreicherIn beansprucht dem gegenüber aber etwa 6,1 gha. Würden
alle ErdenbürgerInnen auf ähnlich großem Fuß leben wie wir in
Österreich, wären über 3,3 Planeten nötig.

„Diese ökologische Überschuldung ist kein abstraktes Konzept sondern
zeigt sich längst in leeren Meeren, vernichteten Urwäldern, kaputten
Böden, schwindenden Tier- und Pflanzenarten und allen voran im
Klimawandel. Überdurchschnittliche heiße Tage, sintflutartige Stürme
und starke Rückgänge beim Schneefall sind bereits zur Normalität
geworden“, erinnert Adam Pawloff, Klima- und Energiesprecher von
Greenpeace.

Für Österreich ist der Overshootday sogar noch deutlich früher! Mit
unserem Lebensstil war der faire Anteil bereits am 17. April
aufgebraucht. Seit damals leben wir genau betrachtet zu Lasten der
Natur und aller zukünftigen Generationen und natürlich auf Kosten der
Benachteiligten drei Viertel der Weltbevölkerung.

Dass es im Raumschiff Erde insgesamt überhaupt bis zum 8. August
reicht, ist nur den ökonomisch Schwachen geschuldet. „Die Mehrheit
aller Erdenbürgerinnen verbraucht noch recht wenig. Das wirkt sich
rechnerisch zwar „besser“ für die Ökologie aus - ist aber eine
Katastrophe für die benachteiligten Menschen, führt zu gespaltenen
Gesellschaften und dem Verlust von Fairness und Solidarität.
Ungerechtigkeit und Perspektivenlosigkeit sind aber eine ebenso große
Gefahr für den Frieden wie ökologischer Kollaps!“ betont Wolfgang
Pekny von der Plattform Footprint.

„Was wir brauchen sind neue politische Ziele, die das Gute Leben für
Alle in den Mittelpunkt stellen - und dazu eine deutlich andere
Wirtschaftsweise. Und wir brauchen klügere Menschen: BürgerInnen mit
Globalverstand, die begreifen, dass der Ruf nach „Rettet meine
Kabine“ auf einem Schiff auf Kollisionskurs keine langfristige Lösung
bringen kann. Nur Kurskorrektur in Richtung Fairness und
Nachhaltigkeit verspricht Erfolg - für alle Kabinen aller Klassen!“
definiert Bernhard Wohner von GLOBAL 2000 die Herausforderungen.

Wo anfangen? „Wir wollen zeigen, dass es möglich ist, mit unserem
einen Planeten gut auszukommen – wenn die nötigen Veränderungen von
vielen Menschen auf der ganzen Welt getragen werden. Dabei stehen wir
heute vor einem echten Paradigmenwechsel: Statt uns bloß zu fragen,
wie sich schädliche Einflüsse bestmöglich reduzieren lassen, müssen
wir gemeinsam mit verantwortungsbewussten Unternehmen und der Politik
innovative Modelle für ein zukunftsorientiertes Wirtschaften finden.
Alles andere wäre unrealistisch - und hätte schlimme Konsequenzen für
Natur und Mensch“, erklärt Thomas Kaissl vom WWF.

Jede und jeder Einzelne kann versuchen, seinen/ihren persönlichen
Overshootday auf später im Jahr zu verschieben, idealer Weise auf den
32. Dezember! Als Unterstützung dafür, bietet die Plattform Footprint
heuer erstmals eine Smarthone-App an: Wer die App mit den Daten zum
eigenen Reise-, Konsum- und Ernährungsverhalten „füttert“, dem wird
der persönliche Overshootday berechnet. Das Ergebnis verspricht
spannend zu werden.

Doch das Ziel der App Mein Overshoot Day ist nicht (nur),
aufzurütteln! Zusätzlich werden praktische Tipps vermittelt, wie die
persönliche Öko-Verschuldung abgebaut und die Qualität des Lebens
zugleich verbessert werden kann. Initiativen überall auf der Welt
zeigen, dass ökologische Vernunft nichts mit Verzicht zu tun hat.
„Ein gutes Leben mit fairem Fußabdruck ist nicht nur eine ökologische
Notwendigkeit", betont Pekny. „Fairness ist auch die Voraussetzung
für Frieden zwischen den Menschen - ein Gut, das heute schon genauso
bedroht ist wie Wale, Regenwald und Klima!“

Die App Mein Overshoot Day als gratis Download auf
http://overshoot.footprint.at

Alle internationalen Aktivitäten siehe www.overshootday.org

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | WWF

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel