- 27.07.2016, 10:00:01
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Die Agrikultur der Zukunft
Demeter International verabschiedet Leitmotiv für zukünftige Arbeit und spricht sich für klare Regulierung neuer Gentechnologien aus
Utl.: Demeter International verabschiedet Leitmotiv für zukünftige
Arbeit und spricht sich für klare Regulierung neuer
Gentechnologien aus =
Wien (OTS) - Existenzbedrohende Milchpreise in der konventionellen
Landwirtschaft, extreme Wetterverhältnisse als Folge des
Klimawandels, landwirtschaftliche Flächen als finanzielles
Spekulationsobjekt: Angesichts der Herausforderungen unserer Zeit
wird ein Umdenken in der Landwirtschaft immer notwendiger.
Darüber bestand bei der Mitgliederversammlung von Demeter
International in Finnland Einigkeit. Vertreter und Vertreterinnen von
Demeter und biodynamischen Verbänden aus 23 Ländern und fünf
Kontinenten, darunter auch Demeter Österreich, haben sich von 13. bis
18. Juni getroffen, um Strategien für die Weiterentwicklung der Land-
und Lebensmittelwirtschaft zu besprechen.
Demeter-Betriebe bewirtschaften derzeit in weltweit 52 Ländern
164.000 Hektar Demeter-zertifizierte Fläche, Tendenz steigend. Die
positiven Auswirkungen auf die Erde, das Klima und die Ernährung der
Menschheit ermutigen uns, weiter auf eine dynamische Entwicklung zu
setzen.
Die Mitglieder sehen in der biodynamischen Wirtschaftsweise das
ganzheitliche Modell für gesellschaftlichen Wandel. Demeter steht für
landwirtschaftliche Prinzipien, die Lösungen für heutige
Umweltprobleme anbieten, Ökosysteme respektieren und natürliche
Ressourcen nachhaltig nutzen. Demeter engagiert sich zudem für einen
kulturellen Wandel. Dazu gehört ein Bewusstseinswandel, verbunden mit
neuen Formen sozialer und wirtschaftlicher Kooperation.
Als gemeinsame Basis für diese Aufgabe hat die Mitgliederversammlung
ihre „Vision, Mission und Prinzipien“ verabschiedet. Dieser Leitfaden
beschreibt, wie Demeter-Akteure zu einer nachhaltigen Agrikultur
beitragen wollen, welche die Menschen dazu befähigt, ihr persönliches
Potential und Bewusstsein voll zu entwickeln.
Die Mitglieder von Demeter International stimmten darin überein, dass
neue Biotechnologien wie CRISPR-Cas, Cisgenetics oder TALEN als
Gentechnik reguliert werden müssen, da sie technische Eingriffe in
Zelle und Genom sind. Diese Techniken werden seit wenigen Jahren in
Bereichen der Tier- und Pflanzenzüchtung erforscht. Züchtungskonzerne
wollen nun einige damit geschaffene Pflanzensorten auf den Markt
bringen.
Demeter International fordert, dass Organismen, die mit diesen
Techniken hergestellt wurden, einer Risikoabschätzung, einem
Risikomanagement und einer Kennzeichnungspflicht unterliegen müssen –
so wie im EU-Gentechnikrecht festgelegt. Auch die Rückholbarkeit aus
der Umwelt muss durch den Gesetzgeber geregelt sein. Im biologischen
Anbau sind diese gentechnisch veränderten Organismen damit
ausgeschlossen.
Technologien wie die neuen Gentechnikverfahren führen zu einer
weiteren Intensivierung der Landwirtschaft auf Grundlage von hohem
Aufwand an Chemie und Energie. Deshalb ruft Demeter die Politik dazu
auf, sich für Forschung und Züchtung an ganzheitlichen, nachhaltigen
Agrarsystemen einzusetzen, sowie in ökologische Pflanzenzüchtung und
die Ausweitung des Ökolandbaus zu investieren.
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