Am 21. Juli um 21.05 Uhr in ORF 2
Utl.: Am 21. Juli um 21.05 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - In Bayern hat ein afghanischer Flüchtling in einem
Regionalzug Passagiere attackiert und schwer verletzt. Auch in
Österreich sind junge Afghanen in letzter Zeit vermehrt in den
Schlagzeilen. Nicht als religiöse Attentäter, sondern im Zusammenhang
mit Drogenhandel im Park und Massenschlägereien. Auf der anderen
Seite stehen meist tschetschenische Jugendgruppen. Es geht um
Revierstreitigkeiten – wer hat das Sagen in den Parks von Wien?
„Schauplatz“-Reporterin Julia Kovarik und FM4-Reporterin Alexandra
Augustin ist es für die Reportage „Kampf im Park“ gelungen, einen der
sehr raren Einblicke in die Lebenswelt dieser Jugendlichen zu
bekommen. Zu sehen am Donnerstag, dem 21. Juli 2016, um 21.05 Uhr in
ORF 2.
„Ich bin 24 Stunden im Park“, sagt etwa Achmadullah (20) aus
Afghanistan. Er ist 2011 mit Hilfe eines Schleppers nach Österreich
gekommen. „Damals war ich ein guter Junge und wollte es im Leben
weiterbringen“, sagt er. „Jetzt bin ich Scheiße geworden.“ Er träumt
von einem normalen Leben und einem richtigen Job. Einen Deutschkurs
hat er bereits angefangen.
Wie so viele nach ihm ist er mutterseelenallein geflüchtet. Die
afghanische Community und die Moschee versuchen, sich um die
Jugendlichen zu kümmern. Aber es seien inzwischen zu viele, sagt der
Obmann des afghanischen Kulturvereins, Ghousuddin Mir. „Wir
versuchen, ihnen zu helfen, aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt.
Die jungen Burschen kommen in ein Land, dessen Sprache sie nicht
verstehen. Viele sind traumatisiert. Sie bräuchten Therapie und viel
Betreuung.“
Bei den tschetschenischen Jugendlichen liegt die Flucht schon länger
zurück – aber auch bei ihnen hat die Integration oft nicht
funktioniert. Said (18) und seine Clique verbringen ihre Tage im
Park. Er ist seit zehn Jahren in Österreich. „Ich wollte eigentlich
Arzt werden, weil mein Vater im Krieg in Tschetschenien gefallen
ist“, erzählt er. „Aber es hat nicht geklappt mit der Schule. Ich
konnte nicht so gut Deutsch.“ Jetzt ist er arbeitslos, wie viele
seiner Freunde. „Sie sind eine verlorene Generation. Vaterlos“,
beschreibt es Huseyn Ishanov, einer der sogenannten „Ältesten“ in der
tschetschenischen Gemeinschaft. Er war Politiker in Tschetschenien
und fühlt sich für die Jugendlichen verantwortlich. „Wir müssen sie
aus den Parks wegbringen. Dort lernen sie nur eines: Gewalt. Und sie
geben das an ihre jüngeren Brüder weiter.“
„Am Schauplatz““ ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der
Video-Plattform ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als Video-on-Demand
abrufbar und wird auch als Live-Stream angeboten.
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