Am Donnerstag, 14. Juli 2016, verstarb der ungarische Schriftsteller Péter Esterházy im 66. Lebensjahr in Budapest.

Utl.: Am Donnerstag, 14. Juli 2016, verstarb der ungarische
Schriftsteller Péter Esterházy im 66. Lebensjahr in Budapest. =
Eisenstadt (OTS) - Péter Esterházy (geboren am 14. April 1950 in
Budapest) entstammt einem gräflichen forchtensteiner Zweig der
Familie Esterházy. Der adeligen Familie wurde in der Zeit nach dem 2.
Weltkrieg in Ungarn Besitz und Macht genommen. Obwohl die politische
Situation im Herbst 1956 in Ungarn zu eskalieren drohte und die
wirtschaftlichen Verhältnisse sehr bedrückend waren, blieb Matthias
Esterházy, der Vater von Péter, mit seiner Familie in Ungarn.
Nach dem Studium der Mathematik arbeitete Péter in den 70iger Jahren
als EDV-Spezialist und begann währenddessen zu schreiben. Zu Beginn
waren es Erzählungen, später dann umfangreiche Romane. Zu den
bekanntesten Werken zählen „Kleine Ungarische Pornographie“ (1997),
„Donau abwärts“ (1992) und „Harmonia Caelestis“ (2001), welches die
bewegte Familiengeschichte in vielen Facetten über alle
geschichtlichen Epochen hinweg verarbeitet. Nach Veröffentlichung von
„Harmonia Caelestis“ erfuhr die Familie, dass Matthias Esterházy über
längere Zeit als informeller Informant des kommunistischen
ungarischen Regimes agiert hatte, was Péter Esterházy ebenfalls
literarisch verarbeitete.
Zahlreiche Werke von Péter wurden ins Deutsche übersetzt, manche auch
mit Austriazismen versehen, was ihm zu einer großen Fangemeinschaft
in Österreich verhalf. Der ungarische Autor wurde 2004 mit dem
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet und war Träger
des Österreichischen Staatspreises für europäische Literatur; er
wurde immer wieder als Nobelpreiskandidat gehandelt. Sein
geistreicher, post-moderner Stil machte ihm zum meistgedruckten
ungarischen Autor im deutschsprachigen Raum.
Im Oktober 2009 – dem großen Jubiläumsjahr Haydns - fand das erste
Esterhazy Streichquartett Festival im Haydnsaal von Schloss Esterházy
in Eisenstadt statt. Zu diesem österreichweit einzigen Festival, das
sich dieser spezifischen, von Joseph Haydn geschaffenen Musikgattung
widmete, las Péter Esterházy aus seinem Werk. Die vom Dichter passend
zum thematischen Fokus des Festivals, vor allem aus der „Harmonia
Caelestis“ gewählten Prologe, machten das Festival zu einem
qualitätsvollen Höhepunkt in dem dicht bespielten Haydnjahr 2009.
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