Am 7. Juli um 21.05 Uhr in ORF 2
Utl.: Am 7. Juli um 21.05 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Sobald es warm wird, sind sie mit ihren
Wohnwagengespannen auf Europas Straßen unterwegs – fahrende Roma und
Sinti. Inzwischen ist es nur mehr eine kleine Minderheit, die diese
Tradition weiterlebt. Wo fahren sie hin? Wo kommen sie her? Wie sieht
ihr Alltag aus? Man weiß wenig über sie. Fremden gegenüber sind „die
Fahrenden“ meist verschlossen. Für die „Am Schauplatz“-Reportage „Die
letzten Fahrenden“ – zu sehen am Donnerstag, dem 7. Juli 2016, um
21.05 Uhr in ORF 2 – hat Simon Schennach zwei Roma- und
Sinti-Familien auf ihrer Reise durch Österreich begleitet und einen
der raren Einblicke in ihre Lebenswelt erhalten.
Familie Emler lebt das halbe Jahr in einer Wohnung bei Frankfurt. Von
März bis Oktober sind die deutschen Sinti dann aber als Fahrende
unterwegs. Ein mehrwöchiger Aufenthalt in ihrem Lieblingsland
Österreich gehört dabei zum Fixprogramm. Auf ihre Wurzeln und
Traditionen sind die Emlers genauso stolz wie auf ihren picobello
geputzten Wohnwagen. „Das Wichtigste ist für uns die Familie“, sagt
Tochter Evelyn: „Wir sind ständig zusammen. Dass ich meine Eltern und
Geschwister nur alle paar Monate sehe, könnte ich mir nicht
vorstellen. Um unseren Zusammenhalt beneiden uns die anderen
Campinggäste auch.“
Die Emlers – Großeltern, Kinder, Enkelkinder – sind Stammgäste auf
einem Campingplatz am Linzer Pichlinger See. Die 14-jährige Zirna
sitzt im Vorzelt, macht Hausaufgaben und schreibt ohne Unterlass SMS
an ihre Schulfreunde in Frankfurt. „Ich vermisse sie“, sagt sie
wehmütig. Aber ein Leben ohne das Fahren ist auch für sie
„unvorstellbar“.
Auf den meisten Campingplätzen sind Roma und Sinti übrigens
unerwünscht. Spezielle Durchreiseplätze für fahrende Familien gibt es
nur in Braunau und Linz. Andernorts campieren die Familien meist auf
Parkplätzen am Stadtrand. Wie die Sippe von Josef Roma aus Straßburg.
Er handelt mit Teppichen und arbeitet als christlicher Prediger.
Deswegen nennen ihn alle „den Pastor“. Josef liebt Österreich. Nur
warum er und die seinen immer noch vielerorts als „Zigeunerpack“
beschimpft werden, versteht er nicht. „Wir zahlen Steuern wie alle
anderen“, entrüstet er sich.
In Westösterreich tun sich die Durchfahrenden besonders schwer. Es
gibt kaum Plätze, wo sie bleiben können. In Tirol sucht die
Landesregierung deswegen seit Jahren intensiv nach einem passenden
Rastplatz. Doch eine Gemeinde nach der anderen winkt ab. Ein junger
Altenbetreuer hat sich freiwillig gemeldet: David Holzer aus Leisach.
Er hat ein Wiesenstück vor seinem Haus angeboten. Viele Dorfbewohner
sind entsetzt. „Die Zigeuner nehmen die Kinder mit“, prophezeit eine
junge Frau. Die Gemeinde steht vor einer schwierigen Entscheidung.
Wird sie die Gegner unterstützen? Oder David Holzer? Das „Am
Schauplatz“-Team war dabei.
Die Sendung ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der
Video-Plattform ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als Video-on-Demand
abrufbar.
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