- 04.07.2016, 10:24:16
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EU-Förderprojekt „Callia“ gestartet. Grenzüberschreitende Integration Erneuerbarer Energien ins europäische Stromnetz.
Vöcklamarkt/Hopfgarten (OTS) - Europas ambitionierte Klimaschutzziele
erfordern eine sichere und vollumfängliche Einbindung Erneuerbarer
Energien auf allen Ebenen des Stromnetzes. Eine grenzüberschreitende
Leistungsübertragung findet physikalisch nur auf der
Höchstspannungsebene über Kuppelleitungen statt. Das CALLIA-Projekt
untersucht, inwieweit eine länderübergreifende direkte Interaktion
zwischen Verteilnetzen über die reine Physik hinaus die Integration
Erneuerbarer Energien erleichtern kann. Ziel ist eine effizientere
Einbindung dezentraler Energien sowie eine Stabilisierung des
gesamteuropäischen Stromnetzes. Dafür haben sich Netzbetreiber,
Forschungseinrichtungen sowie Industrieunternehmen aus Deutschland,
Österreich, Belgien und der Türkei zu einem multilateralen
Projektkonsortium, koordiniert durch den ISC Konstanz,
zusammengeschlossen.
BlueSky Energy unterstützt das Projekt CALLIA mit seiner Expertise
und Kompetenz in Stromspeichertechnologien. Darüber hinaus forscht
und entwickelt BlueSky Energy an einer „Open Source Storage“
Technologie. Diese wird es ermöglichen - Zellenhersteller unabhängig
- Energiespeicher zu betreiben.
Die Themen dieser Pressemeldung:
- Europas Klimaschutzziele im Blick
- Gemeinsam auf dem Weg zum Europäischen Binnenmarkt für Strom
- Startschuss für das CALLIA-Projekt
- Das Projektkonsortium stellt sich vor
Europas Klimaschutzziele im Blick
„Offene Elektrizitätsmärkte mit direkter Interaktion zwischen
Verteilnetzen zur Integration Erneuerbaren Energien“ – das ist der
offizielle Titel des CALLIA-Projektes. CALLIAs Forschungsfokus leitet
sich aus den Aufgaben der europäischen “Energy 2020 strategy: towards
a low carbon economy” ab. Ziel ist die vollumfängliche Integration
von Erneuerbaren Energien in das gesamteuropäische Stromnetz. Dafür
ist unter anderem eine stärkere grenzüberschreitende Zusammenarbeit
benachbarter Verteilnetzbetreiber erforderlich.
Gemeinsam auf dem Weg zum Europäischen Binnenmarkt für Strom
CALLIA untersucht, wie die Zusammenarbeit benachbarter
Verteilnetzbetreiber in der Praxis umgesetzt werden kann. Das Projekt
entwickelt dazu die notwendige Architektur sowie ein Interface für
die Interaktion bzw. den Produktaustausch zwischen den
Verteilnetzbetreibern (sog. Agentensystem).
Ein lokaler Ausgleich Erneuerbarer Energien (EE) auf Verteilnetzebene
wird die Einspeisung von EE-Anlagen maximieren, die Belastung der
Übergabestellen zwischen Übertragungs- und Verteilnetzen reduzieren
und den Ausgleich zwischen lokalen Verteilnetzen und übergeordneten
Übertragungsnetzen vereinfachen.
Als Resultat ergibt sich eine effizientere Integration dezentraler
Energien bei gleichzeitiger Stabilisierung des gesamteuropäischen
Energienetzes. Die Projektergebnisse werden sowohl in Simulationen
als auch in einem Piloten der Handelsschnittstellen für Netzbetreiber
validiert. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen werden
Vorschläge zu einem regulatorischen Rahmen für die Interaktion
zwischen Verteilnetzen erarbeitet.
Startschuss für das CALLIA-Projekt
Am 1. Juli 2016 ist der offizielle Startschuss für das CALLIA-Projekt
gefallen. In den nächsten 33 Monaten erforscht das multinationale
Konsortium die Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Integration
von Erneuerbaren Energien ins europäische Stromnetz, um die
Energieziele der Europäischen Union zu erreichen. CALLIA gehört zum
europäischen Förderprogramm ERA-Net Smart Grids Plus. Die
Projektkosten belaufen sich auf knapp 4,9 Mio. Euro.
Das Projektkonsortium stellt sich vor
BlueSky Energy / Österreich
Die BlueSky Energy ist in der Konzeption, Planung und Installation
von Stromspeichern international tätig. Einzigartig ist das
Produktportfolio der BlueSky Energy, welches von RedoxFlow Batterien,
AHI (Aquion) bis hin zu Lithium-Ionen-Stromspeicher reicht. Die
passenden Anwendungen für Projekte werden durch ein Expertenteam
ermittelt und konzeptioniert. Die BlueSky Energy bearbeitet
Stromspeicherprojekte von 10 kWh bis über 10 MWh.
Bogazici Elektrik Dagitim / Türkei
BEDAS (Bogazici Electricity Distribution Inc.) ist der größte
Verteilnetzbetreiber in der Türkei mit Sitz auf der europäischen
Seite Istanbuls und mehr als 4,6 Millionen Kunden, 24,5 TWh
verteilter Energie, 4.7 GW Spitzennachfrage und 16 GW installierter
Leistung. Die F&E-Abteilung verfügt über multidisziplinäre Expertise
sowohl im Bereich hochmoderner Smart Grid-Technologien als auch im
Strommarkt und der Regulierung. BEDAS fokussiert sich auf die
technischen Effekte von EE-Einspeisung ins Netz sowie auf
Geschäftsmodelle im Stromhandel mit mehreren Beteiligten und dabei
insbesondere auf die Koordination zwischen ÜNB und VNB.
devolo AG / Deutschland
Die devolo AG liefert Lösungen für das intelligente Stromnetz. Als
Powerline-Pionier ist devolo ausgewiesener Experte für die
Datenkommunikation über die Stromleitung. Darüber hinaus entwickelt
devolo im Projekt eine Steuerbox für den europäischen Markt zur
Regelung dezentraler Stromerzeuger und intelligenter Verbraucher.
Ebenfalls im Forschungsfokus steht ein intelligenter Stromzähler mit
integrierter G3-PLC Technologie.
ISC Konstanz / Deutschland (Koordinator)
Als Koordinator zielt das ISC Konstanz darauf ab, komplementär
erarbeitete nationale Projektergebnisse der CALLIA-Partner auf
europäischer Ebene zusammenzuführen. Diese übergreifende Ebene des
Smart Grids als „System der Systeme“ schafft neue Herausforderungen.
Es wird untersucht, welche IKT-Steuerungs- und Handelsregeln benötigt
werden, um die Zusammenarbeit der involvierten Akteure auch über
Landesgrenzen hinweg zu erreichen. Das ISC Konstanz wird dabei von
dem Consultingunternehmen Dr. Langniß - Energie & Analyse
unterstützt.
Pavotek / Türkei
PAVO ist ein Hersteller und Entwickler von Industrieelektronik (und
Industriemechanik) in den Sektoren Energie, Rüstung,
Telekommunikation, Automotive und Avionik. Seit mehr als 13 Jahren
entwickelt PAVO mit 70 Ingenieuren und insgesamt 125 Mitarbeitern
innovative, standardisierte und kosteneffektive Elektronikprodukte
und -systeme im OEM und ODM-Bereich. Dabei kommen FPGAs,
Mikrocontroller (32 bis 64 bit), DSPs und SOCs zum Einsatz. PAVO wird
im Projekt Hardware und BSPs, Software für Embedded Algorithmen,
Kommunikationssoftware (GSM, Glasfaser, IEC 61850-Protokoll) und
Sicherheitsfeatures entwickeln.
REstore / Belgien
REstore ist ein führendes Unternehmen auf dem Gebiet der
Energietechnologie mit einem Fokus auf automatisierte Demand
Response. Das Unternehmen bietet automatisierte Demand
Response-Programme für Gewerbe- und Industriekunden an und liefert
cloudbasierte Demand Side Management Software an
Energieversorgungsunternehmen. REstore wird im Projekt seine
patentierte Industrie 4.0-Plattform Flexpond™ aufbauen, um
innovative, „lokale“ Demand Response-Dienste zu entwickeln, die ein
besseres Management der Lastflüsse für ÜNBs und VNBs durch den
Einsatz von Batterien und anderer flexibler Ressourcen ermöglichen.
Salzburg Research / Österreich
Salzburg Research ist ein unabhängiges Forschungsinstitut mit einem
Fokus auf Informations- und Kommunikationstechnologien sowie
Innovationsstrategien und deren Anwendung auf im Wandel befindliche
Bereiche wie Energie, Produktion, Mobilität und Gesundheit. Salzburg
Research trägt mit der Entwicklung essentieller IKT-Komponenten für
Kommunikation, Energiehandel und DSO-RES Steuerung sowie der
Koordination der österreichischen Aktivitäten zu den Gesamtzielen des
Projekts bei.
Stadtwerke Heidelberg / Deutschland
Als Verteilnetzbetreiber identifizieren die Stadtwerke Heidelberg
Netze gemeinsam mit den Partnern die Hemmnisse im deutschen und
europäischen Regulierungsrahmen und erarbeiten mit ihnen
Verbesserungsvorschläge. Außerdem betreut und realisiert das
Unternehmen einen Pilotfeldtest in seinem Versorgungsgebiet.
Technische Universität Wien / Österreich
Die Technische Universität (TU) Wien ist eine der erfolgreichsten
technischen Universitäten Europas und mit über 27.000 Studierenden
und etwa 3.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die größte
wissenschaftlich-technische Lehr- und Forschungseinrichtung in
Österreich. Als eine der führenden Forschungsuniversitäten Europas
hat Grundlagenforschung an der TU Wien Priorität, zugleich werden
aber hochqualitative Dienstleistungen in den Bereichen Problemlösung
und Überprüfung für Industrie und Wirtschaft angeboten. In diesem
Projekt fokussiert sich die Forschungsgruppe „Operations Research and
Control Systems“ auf die Modellierung von Smart
Grid-Geschäftsmodellen mit mehreren Beteiligten, insbesondere auf
Handel zwischen VNBs und auf Energiespeicherung.
TransnetBW / Deutschland
Die TransnetBW ist der Übertragungsnetzbetreiber in
Südwestdeutschland und hat damit eine zentrale Rolle im heutigen
Energiesystem auf europäischer als auch auf nationaler Ebene. Sie
verbindet mit ihrem Netz die Energiequellen von morgen und sorgt für
eine sichere, zuverlässige und stabile Stromversorgung. Als
Gesamtsystemverantwortliche ist sie das zentrale Bindeglied aller
Rollen im Energiesystem und nimmt sowohl Aufgaben im Bereich der
Netzführung (Spannungs-, Frequenzhaltung, Versorgungswiederaufbau und
Betriebsführung) als auch Markt (Marktzugang, EEG- und
Umlagenabwicklung, Bilanzkreisabrechnung, etc.) wahr.
Universität Stuttgart / Deutschland
Das Institut für Energieübertragung und Hochspannungstechnik der
Universität Stuttgart beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit den
Fragestellungen einer optimalen Netzplanung und eines optimierten
Netzbetriebes bei einer hohen Durchdringung dezentraler und
erneuerbarer Erzeugungsanlagen unter Einbeziehung moderner
Technologien und Betriebsmitteln sowohl im Verteil-, als auch
Übertragungsnetz. In CALLIA trägt die Universität Stuttgart unter
anderem zur Untersuchung und Bewertung der entwickelten
Betriebsführungskonzepte mittels der
Hardware-in-the-Loop-Simulationsumgebung bei.
VITO / Belgien
VITO ist Belgiens größte unabhängige F&E-Organisation auf dem Gebiet
der nachhaltigen Technologien, insbesondere in den Bereichen
Materialwirtschaft, Chemie, Gesundheit, Landnutzung und Energie. Die
Abteilung „Nachhaltige Energie“ beherbergt multidisziplinäre
Expertise sowohl im Strom- als auch im Wärmenetzsektor einschließlich
Speicher und Umwandlungstechnologien. Sie fokussiert sich auf die
Identifizierung und Modellierung von Flexibilitäten, fortgeschrittene
Nominierungs- und Multiagenten-Kontrollstrategien, die Modellierung
von Business Cases mit mehreren Beteiligten und auf das Marktdesign.
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