- 27.06.2016, 14:53:27
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Bundesinnung der Gärtner/Floristen warnt vor Liberalisierung der Gewerbeordnung
Qualifizierung, Qualität, Sicherheit und Ausbildungsfähigkeit müssen erhalten werden
Utl.: Qualifizierung, Qualität, Sicherheit und Ausbildungsfähigkeit
müssen erhalten werden =
Wien (OTS) - Großartige handwerkliche Leistungen und ein Fest der
Floristik lieferte vergangenes Wochenende, vom 23. bis 26. Juni, der
heimische Lehrnachwuchs im Rahmen des 50. Bundeslehrlingswettbewerbs
der österreichischen Florist(inn)en am Salzburger Flughafen ab. Ein
Bewerb, der die hohe Ausbildungsqualität der heimischen Betriebe in
den Vordergrund rückt, die mit Innovation und Kreation national wie
international punkten.
Hajek: "Liberalisierung des Gewerbezugangs ist Gefahr für
Qualifikation und Qualität"
In den vergangenen Tagen hat auch in der Bundesinnung die
Diskussion über eine Liberalisierung der Gewerbeordnung eingesetzt.
"Gerade dieses Wettbewerbswochenende hat uns deutlich gezeigt, was
eine Liberalisierung der Gewerbeordnung für unsere Branchen und
unsere Jugend bedeuten könnte: nämlich ernste Folgen für die
Arbeitsplätze durch eine Vielzahl an neuen Einzelunternehmen und
damit verbunden ein großflächiges Wegbrechen der Lehrlingsausbildung.
Floristen- und Gartengestalter-Betriebe sind zudem oftmals noch genau
jene Unternehmen, die in den Regionen neben Supermärkten et cetera
bestehen. Eine geplante Liberalisierung schwächt die gesamte Branche
nachhaltig", sagt der Bundesinnungsmeister der österreichischen
Gärtner und Floristen, Kammerrat Rudolf Hajek.
Ernste Folgen für 20.000 Branchen-Arbeitsplätze
Mit Blick auf Deutschland, wo 2004 die Handwerksordnung
liberalisiert wurde, zeigt sich: Weder ist hier der gewünschte
Beschäftigungseffekt eingetreten, noch werden ausreichend Lehrplätze
angeboten oder das Qualifikationsniveau erreicht. "Die Ausbildung für
die deutschen Floristen und Gartengestalter ist gegen Null gesunken.
Das darf in Österreich nicht passieren. Ein solcher Angriff auf die
Ausbildung der heimischen Floristen und Gartengestalter würde dazu
führen, etwa 1.000 Ausbildungsplätze bundesweit zu vernichten und
Jugendlichen die Zukunftsperspektive zu nehmen. Fest steht außerdem:
Die Ausbildung in allen heimischen handwerklichen berufsbildenden
Schulstandorten wäre in Gefahr, denn viele Betriebe würden von einer
Lehrlingsausbildung absehen", so Hajek weiter.
"Nur eine gute Ausbildung für unsere Jugend garantiert auch
langfristig den Wirtschaftsstandort Österreich. Es ist für mich als
Bundesinnungsmeister unverständlich, dass unsere politischen Parteien
die handwerkliche Lehrlingsausbildung, trotz der schlechten
Erfahrungswerte in Deutschland, aufs Spiel setzen wollen", sagt
Hajek.
Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, Arbeitsplätze zu
schaffen, existierende Unternehmen zu fördern und sie nicht in ihrem
unternehmerischen Tun infrage zu stellen. "Wir sind der großen
Hoffnung, dass die Pläne zur Liberalisierung in Österreich überdacht
werden, um weiterhin mehr als 20.000 Arbeitsplätze, vor allem im
ländlichen Raum, zu sichern", betont Hajek abschließend.
(Schluss)
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