- 23.06.2016, 10:00:01
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AUVA: Richtiges Verhalten bei Gewitter kann Leben retten
Für die kommenden Tage sind starke Unwetter angekündigt. Die AUVA gibt Tipps, was Sie bei einem Gewitter tun oder unterlassen sollten.
Utl.: Für die kommenden Tage sind starke Unwetter angekündigt. Die
AUVA gibt Tipps, was Sie bei einem Gewitter tun oder
unterlassen sollten. =
Wien (OTS) - Ein Blitzschlag verursacht meist schwere Verletzungen
und verläuft im schlimmsten Fall tödlich. „Hört man den Donner, ist
es Zeit, den Aufenthalt im Freien zu meiden und einen geschützten
Bereich aufzusuchen“, rät AUVA-Experte Dr. Christian Troger.
„Vergehen zwischen Blitz und Donner weniger als 10 Sekunden besteht
bereits die unmittelbare Gefahr eines Blitzeinschlags. Nach dem
letzten Donner sollte man weitere 30 Minuten abwarten, bevor man
seinen sicheren Unterschlupf verlässt.“
Wo findet man Schutz vor Blitzschlag?
Den besten Schutz bieten Gebäude mit Blitzschutzanlage, Fahrzeuge mit
Ganzmetallkarosserien und Tunnelanlagen. Bei offenen Unterständen
besteht die Gefahr von Seitenblitzen. Auch von einem Aufenthalt in
Zelten (insbesondere kleinere Campingzelte) ist dringend abzuraten.
Bedingten Schutz findet man auch in Gebäuden ohne Blitzschutzanlage.
Hier ist es wichtig, den Kontakt mit allen metallenen Leitern
(elektrische Anlage, Telefonleitung, Gas-, Heizungs- und
Wasseranlage) zu meiden und Fenster und Türen zu schließen.
Mobiltelefone können auch bei Gewitter gefahrlos benutzt werden,
Festnetztelefone sollte man jedoch nur im Notfall benutzten. Bei
teilweise offenen Gebäuden (z.B. Unterstände aus Metall) in die
Mitte des Raumes möglichst weit weg von allen Wänden mit
geschlossenen Füßen in die Hocke gehen.
Im Freien gibt es keine sicheren Aufenthaltsorte, sondern nur Orte
mit geringerer Gefährdung. Es sind daher selbstverständlich bei einem
herannahenden Gewitter auch Arbeiten im Freien, speziell auf erhöhten
Standorten wie z.B. dem Dach unverzüglich einzustellen.
Zu den Orten mit geringer Gefährdung zählen:
• tiefe Mulden, Hohlwege, Höhlen u.ä.,
• das Innere eines Waldes, wenn von den umgebenden Bäumen zwei Meter
Abstand gehalten wird. Das Sprichwort „Eichen sollst du weichen,
Buchen sollst du suchen“ ist statistisch nicht erwiesen,
• die Nähe von hohen Objekten (allerdings mindestens einen, oder
besser drei Meter Abstand von allen Teilen des Objekts halten),
• der Bereich unter großen Brücken und
• der Bereich unter den Seilen von Seilbahnen, Liften und auch
Stromleitungen (min. ein oder besser drei Meter Abstand zum nächsten
Mast).
Besonders gefährliche Orte
Wasser (Schwimmbecken, Gewässer), im Gelände höher gelegene Punkte
(Berggipfel), Klettersteige und Sportplätze zählen zu den besonders
gefährlichen Orten, diese sollten daher im Fall eines Gewitters
sofort verlassen werden.
Um die Gefahr eines Blitzschlages auf ebenem Gelände zu vermindern,
gilt es noch Folgendes zu beachten:
• Mindestens einen oder besser drei Meter Abstand von anderen
Personen halten, keinesfalls einander berühren;
• mit geschlossenen Füßen in Hockstellung gehen – nicht flach auf den
Boden legen,
• keine Gegenstände tragen, die über den Körper hinaus ragen
(z. B. Regenschirme),
• von Bäumen und Ästen einen Abstand von zirka 10 Metern einhalten.
Erste Hilfe nach einem Blitzunfall
Bei einem Blitzunfall müssen als erstes Bewusstsein sowie Atmung und
Kreislauf der vom Blitz getroffenen Person überprüft werden. Achtung!
Ein lebensbedrohender Zustand kann auch bestehen, wenn keine äußeren
Verletzungen erkennbar sind – Störungen des Herzkreislaufapparates
treten manchmal zeitverzögert auf.
Bei Bewusstlosigkeit die Rettung rufen, die Person in stabile
Seitenlage bringen und jede Minute eine Herz-Kreislauf-Kontrolle
durchführen. Ein Herz-Kreislaufstillstand kann bei Blitzopfern auch
bei scheinbarer Stabilität plötzlich auftreten.
Bei Atem-Kreislauf-Stillstand sofort die Rettung alarmieren und mit
Herzdruckmassage (30 x) und Beatmung (2 x) beginnen, bis die Rettung
eingetroffen ist. Wenn ein halbautomatischer Defibrillator zur
Verfügung steht, sollte dieser möglichst rasch zum Einsatz gebracht
werden.
Am häufigsten kommt es übrigens zu Beginn oder am Ende eines
Gewitters zu Verletzungen durch Blitzschlag, weil hier die Gefahr oft
unterschätzt und daher der schützende Bereich zu spät aufgesucht oder
zu früh verlassen wird.
Über die AUVA:
Bei der AUVA sind rund 4,8 Millionen Personen gesetzlich gegen
Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert: 2,9 Millionen
unselbständig Erwerbstätige, 0,5 Millionen selbständig Erwerbstätige
sowie 1,4 Millionen in Ausbildung Stehende vom Kindergarten bis zum
Studienabschluss. Die AUVA finanziert ihre Aufgaben als soziale
Unfallversicherung fast zur Gänze aus Pflichtbeiträgen der
Dienstgeber. Prävention ist dabei die vorrangige Kernaufgabe der
AUVA, denn die Verhütung von Unfällen und die Vorbeugung von
Berufskrankheiten senken die Kosten für die drei weiteren
Kernaufgaben Heilbehandlung, Rehabilitation und finanzielle
Entschädigung von Unfallopfern am wirksamsten.
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