• 22.06.2016, 09:42:33
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Erste Geburt nach Präimplantationsdiagnostik in Österreich

Dem Team im Kinderwunschzentrum Goldenes Kreuz gelang der Durchbruch: Das erste Kind, ein Mädchen, wurde mit Hilfe von PID geboren.

Durchführung einer Trophoblastbiopsie

Utl.: Dem Team im Kinderwunschzentrum Goldenes Kreuz gelang der
Durchbruch: Das erste Kind, ein Mädchen, wurde mit Hilfe von
PID geboren. =

Wien (OTS) - Seit 1.4.2015 ist die Novelle des
Fortpflanzungsmedizingesetzes in Kraft. Es erlaubt unter restriktiven
Bedingungen auch die Präimplantationsdiagnostik. Diese ist bei jenen
Patientinnen zugelassen, die zumindest dreimal miterleben mussten,
dass eine Schwangerschaft eintritt und dann doch in einer Fehl- oder
Totgeburt endet. „Bei multiplen Aborten liegt eine genetische Ursache
nahe, die dann dazu führt, dass kein lebensfähiges Kind heranwächst“,
erklärt Univ. Prof. Dr. Heinz Strohmer, Gründer und Leiter des
Kinderwunschzentrums Goldenes Kreuz.

Bei der PID wird aus dem Embryo im Blastocystenstadium am fünften Tag
der Entwicklung, eine kleine Zellprobe aus dem späteren Mutterkuchen,
dem Trophoblast, entnommen. In einem Labor wird genetisch bestimmt,
bei welchen Embryonen die normale Anzahl von 46 Chromosomen vorliegt.
„Der Transfer einer dieser Embryonen ermöglicht Paaren nach einem
jahrelangen Leidensweg schließlich doch noch ein Kind zu bekommen“,
so Strohmer.

Nach fünf Aborten ein gesundes Mädchen

Vor wenigen Tagen wurde in Österreich nun das erste Kind mit Hilfe
von Präimplantationsdiagnostik geboren. Die Behandlung erfolgte im
Kinderwunschzentrum Goldenes Kreuz in Wien. Die Patientin war fünf
Jahre in Behandlung und hatte zahlreiche IVF-Versuche. „Wir sind
überglücklich und sehr dankbar, nach fünf Fehlgeburten nun endlich
unsere Tochter in unseren Armen zu halten“, freut sich die frisch
gebackene Mutter.

Gleichzeitig hofft sie, dass sich die öffentliche Diskussion über
diese und ähnliche Techniken zukünftig auf die tatsächlichen Sorgen
und Bedürfnisse der Paare, anstatt auf hypothetische, jedoch ohnehin
verbotene Szenarien, wie Designerbabies oder genetische Selektion,
konzentriert. „Wir sind sehr froh, dass wir diese Möglichkeit dank
der, aus unserer Sicht überfälligen Gesetzesnovelle, in Österreich
und somit im Kinderwunschzentrum des Goldenen Kreuzes nutzen konnten.
Die Vertrauensbasis zum Team des Kinderwunschzentrums, von dem wir
mehrere Jahre sehr professionell und zugleich einfühlsam betreut
wurden, hat uns diesen Schritt stark erleichtert.“

Durchbruch nach intensiver Vorbereitung

Für diesen Erfolg war eine intensive Vorarbeit im Kinderwunschzentrum
nötig: Bei der sogenannten Trophoblastbiopsie handelt es sich um eine
aufwendige Technik, die ein spezialisiertes Know-How verlangt. Sie
wird mit Miniaturinstrumenten und einem speziellen Laser-Gerät unter
dem Mikroskop durchgeführt. Die Embryologen des Kinderwunschzentrums
absolvierten dafür zahlreiche Schulungen im Ausland. Zusätzlich ist
bereits viel Erfahrung mit ähnlichen Methoden, wie der
Polkörperbiopsie, nötig. Es ist daher zu erwarten, dass nur wenige
IVF-Zentren in Österreich diese Methode anbieten werden.

Für Strohmer ist es ein Meilenstein: „Die erfolgreiche Durchführung
dieser Methode gibt jenen Paaren, die wiederholt negative
IVF-Versuche hatten oder bereits zahlreiche Schwangerschaften
verloren haben, wieder Hoffnung auf die Erfüllung ihres
Kinderwunsches.“

Über das Kinderwunschzentrum:

Das Kinderwunschzentrum Goldenes Kreuz wurde im Juni 2000 von Univ.
Prof. Dr. Andreas Obruca und Univ. Prof. Dr. Heinz Strohmer
gegründet. Das Spitzeninstitut bietet ein breites Spektrum an
Behandlungen, von der In-Vitro-Fertilisation (IVF) bis zur
PCOS-Behandlung. Moderne Therapieansätze wie die „Einnistungsspritze“
und „-spülung“, der „Ferti-“ und „SpermFertilityCheck“ wurden im
Kinderwunschzentrum entwickelt bzw. erstmals angewandt.
Kinderwunschzentren bestehen neben Wien, in Bratislava / Slowakei, in
Łódź / Polen, in Sibiu und Bukarest / Rumänien und in Sofia /
Bulgarien.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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