Bei der Eröffnung war die Luxusherberge das wohl teuerste Hotelprojekt an der Wiener Ringstraße. Je nach Rechnung lagen die Investitionskosten pro Hotelzimmer bei bis zu 722.000 Euro
Utl.: Bei der Eröffnung war die Luxusherberge das wohl teuerste
Hotelprojekt an der Wiener Ringstraße. Je nach Rechnung lagen
die Investitionskosten pro Hotelzimmer bei bis zu 722.000 Euro =
Mödling (OTS) - Wie das Fachmagazin a3 Gastronomie | Hotellerie |
Tourismus in der aktuellen Ausgabe berichtet, dürfte es sich bei der
Hotelimmobilie im Wiener Zentrum um ein „sehr teures Pflaster“ (so
auch der Titel der Coverstory) handeln. Derzeitige Besitzer der
Liegenschaft sind zwei Firmen, die einen gemeinsamen Eigentümer mit
Sitz in Limassol, Zypern, haben. Von dort führt die Spur weiter nach
Kasachstan, zu Verny Capital in der Hauptstadt Astana.
Zuvor war die der Bank Austria nahestehende BAI (Bauträger Austria
Immobilien GmbH) Eigentümer des Objektes, das vor dem Umbau als
Direktion einer Bank („Girozentrale“) diente. BAI wollte ursprünglich
die gesamte Immobilie an die Flick-Stiftung verkaufen, einen
langjährigen Pachtvertrag mit der Luxus-Hotelkette Shangri-La
inklusive. Da Shangri-La jedoch im letzten Augenblick vom
Pachtvertrag zurücktrat, platze der gesamte Deal. Es folgte ein
Rechtsstreit, bei dem offensichtlich Shangri-La die besseren Karten
hatte, BAI musste 9,2 Millionen Euro bezahlen.
Je nach Rechnungsart lagen die Gesamtinvestitionskosten pro
Hotelzimmer bei 677.000 bis 722.000 Euro. Laut der Bilanz 2014 lag
der Jahresverlust bei 2,97 Millionen Euro, dazu kommen noch die
Verlustvorträge der Vorjahre in der Höhe von 31,1 Millionen Euro, was
einen Bilanzverlust von knapp über 34 Millionen Euro ergibt. Auch das
EGT lag mit einem Minus von knapp über drei Millionen Euro im roten
Bereich.
Das Fachmagazin a3 bilanziert daher: „Ob sich diese hohen
Investitionen je wieder verdienen lassen, darf bezweifelt werden.
Egal, wer General Manager dieses Hauses ist, wer diesen Betrieb
führt, realitätsfremde Überzahlungen bei Hotelinvestments können von
keinem Hoteldirektor erwirtschaftet werden.“ Es dürfte ein weiteres
Beispiel sein, wie Großprojekt-Investoren Gelder in Österreich
„parken“, spektakuläre Verluste einfahren und damit aber die
„alteingesessenen“ Hoteliers in die Bredouille bringen.
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