- 10.06.2016, 08:44:00
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Milchdialog: Nachhaltige Milchproduktion oder Ende der österreichischen Milchwirtschaft?
Grüne Bäuerinnen und Bauern fordern flexible Milch-Mengenbegrenzung zum nachhaltigen Erhalt der bäuerlichen Familienbetriebe
Utl.: Grüne Bäuerinnen und Bauern fordern flexible
Milch-Mengenbegrenzung zum nachhaltigen Erhalt der bäuerlichen
Familienbetriebe =
Wien (OTS) - Die Grünen Bäuerinnen und Bauern begrüßen, als Teil der
Plattform „Wir haben es satt“, den am 14. Juni stattfindenden Start
des Milchdialogs. „Die Milchmarktkrise hat sich dramatisch verschärft
und eine Besserung der ruinösen Preisentwicklung zeichnet sich nicht
ab. Wenn wir dieses Marktversagen weiter zulassen, ist das das Ende
der österreichischen Milchwirtschaft, wie wir sie kennen. Es ist
nicht nur Feuer am Dach, es brennt das ganze Haus. Im Milchdialog
werde ich alles dafür tun, dass Instrumente zur Mengensteuerung
beschlossen werden, um eine nachhaltige Milchproduktion in Österreich
auch zukünftig zu gewährleisten“, erklärt Clemens Stammler, Obmann
der Grünen Bäuerinnen und Bauern Oberösterreich.
Auf Initiative der Grünen konnte erreicht werden, dass es am 14. Juni
2016 im Parlament in Wien zu einem offiziellen Milchdialog – einem
gemeinsamen Treffen von MandatarInnen, Bäuerinnen und Bauern,
VerarbeiterInnen, LebensmittelhändlerInnen,
KonsumentInnen-VertreterInnen, aber auch zivilgesellschaftlichen
Organisationen kommt.
Ende März 2016 wurde das Milchmanifest der IG-Milch, der
Österreichischen Berg- und KleinbäuerInnen Vereinigung und den Grünen
Bäuerinnen und Bauern vorgestellt. Unterstützt wird es von der ARGE
Schöpfungsverantwortung, der ARGE Weltläden, Attac, der Bank für
Gemeinwohl, der EZA Fairer Handel, Fian, Greenpeace, Südwind,
Weihbischof Scharl, dem Welthaus Graz und dem Welthaus St. Pölten.
„Ich habe diese breit getragene Initiative aufgenommen und durch
einen Antrag ins Parlament gebracht. Der Vorsitzende des
Landwirtschaftsausschusses, Jakob Auer, hat sich hier konstruktiv
gezeigt und die Forderung nach einem Runden Tisch unterstützt und
somit den Milchdialog möglich gemacht. Jetzt geht es natürlich darum,
dass wir weiter an einem Strang ziehen und wirkliche Lösungen für
unser Bäuerinnen und Bauern beschließen. Der Schlüssel dafür ist ein
Zurückfahren der produzierten Milchmenge“, erläutert Wolfgang
Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen.
„Die Intensivierung der Milchproduktion durch Futtermittelimporte aus
Übersee, das dramatische Ausweiten der Milchmenge auf Teufel komm
raus, ist ein Konzept, dass unsere Bauern in den Ruin treibt, die
Gesundheit der Kühe gefährdet und die Produktqualität beeinträchtigt.
So werden die Marktpreise in Österreich und in Europa zerstört und
die Existenz tausender heimischer Milchviehbetriebe vernichtet,
während man zeitgleich mit Dumping-Exporten die Märkte in anderen
Weltregionen zerstört. Wir brauchen eine Mengenregulierung, die die
Versorgung der EU mit hochqualitativen und gesunden Lebensmittel
gewährleistet und den heimischen Bauern Preise sichert, damit sie von
ihrer Arbeit auch leben können. Jeden Vorschlag in diese Richtung
werden wir tatkräftig unterstützen“, so Stammler und Pirklhuber
unisono.
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