- 10.06.2016, 08:19:27
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10 Jahre Psychosomatisches Zentrum Waldviertel – Klinik Eggenburg
LH Pröll: „Österreichweit als Kompetenzzentrum anerkannt“
Utl.: LH Pröll: „Österreichweit als Kompetenzzentrum anerkannt“ =
St. Pölten (OTS/NLK) - Mit einem Jubiläumskongress von gestern,
Donnerstag, bis heute, Freitag, feiert die Klinik Eggenburg das
zehnjährige Bestehen des Psychosomatischen Zentrums Waldviertel
(PSZW) im Lindenhofsaal in Eggenburg. Der gestrige Tag stand unter
dem Motto „Die Vielgestaltigkeit der Psychosomatik“, der heutige Tag
widmet sich dem „Trauma und Traumafolgestörungen“. Der Festakt fand
gestern Abend im Beisein von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, den
Geschäftsführern Dr. Andreas Reifschneider und Mag. Josef Berger, dem
Ärztlichen Direktor Primarius Dr. Friedrich Riffer, Barbara Stöckl,
Peter Turrini und zahlreichen Gästen statt.
Landeshauptmann Pröll sagte im Gespräch mit Moderatorin Stöckl, dass
es unglaublich viele Ideen gebe und es Aufgabe der Politik sei, zu
koordinieren und Entscheidungen so zu treffen, dass die „Sehnsüchte
und Bedürfnisse einer jeweiligen Gesellschaft“ befriedigt werden. Als
man in Niederösterreich eine Neustrukturierung der Klinikstruktur
vorgenommen habe, sei es auch notwendig gewesen, eine Entscheidung
für Eggenburg zu treffen, so Pröll.
Heute sei die PSZW – Klinik Eggenburg „österreichweit als
Kompetenzzentrum anerkannt“, sprach der Landeshauptmann „ein großes
Kompliment“ dafür und für die unglaublich intensive Betreuung vor Ort
aus. Diese sei keine Selbstverständlichkeit, gerade in einer Zeit, in
der die Medizintechnik extreme Fortsprünge mache und von der man
denke, sie könne ohnehin alles. Das sei jedoch weit gefehlt, denn der
Mensch bleibe nach wie vor das wichtigste in der
Gesundheitsversorgung: „Eine beruhigende Hand ist wahrscheinlich so
wichtig wie eine funktionsfähige medizinische Einrichtung.“
„Gesundheit ist mehr als nicht krank zu sein“, betonte Pröll, dass es
wichtig sei, sich darüber bewusst zu sein. Das gesamte Wohlbefinden
beeinflusse die Lebensqualität jedes Einzelnen. Man müsse daher
Rücksicht auf Geist, Körper und Seele nehmen, meinte der
Landeshauptmann, dass in der Vergangenheit „allzu lange zu partiell
und zu wenig ganzheitlich gedacht und gearbeitet“ worden sei. In
Hinblick auf das Konzept der Achtsamkeit betonte Pröll, dass man sich
bewusst für etwas Zeit nehmen müsse: „Wenn man es sich leisten will,
dann kann man es sich auch leisten.“ Man müsse den Menschen die Augen
dafür öffnen. Pröll gratulierte zu zehn Jahren PSZW – Klinik
Eggenburg , sagte „Danke“ und wünschte weiterhin alles Gute.
Geschäftsführer Reifschneider sprach in seinen Worten über die
Entwicklung und Erfolge der Klinik Eggenburg, die bereits in den 90er
Jahren Erfahrungen mit der Psychosomatik gemacht habe und als erste
Klinik in Österreich in diesem Bereich ihren Betrieb aufnehmen
konnte. „Wir haben einige Zeit gebraucht, um eine Ausrichtung zu
finden, denn das Feld der Psychosomatik ist grenzenlos“, sagte
Reifschneider, dass die PSZW – Klinik Eggenburg heute Traumazentrum,
Kompetenzzentrum für Essstörungen und Persönlichkeitsstörungen sei.
„Wir haben in den letzten Jahren sehr hart daran gearbeitet, die
Vernetzung der Modellklinik vehement nach vorne zu bringen.“
Reifschneider bedankte sich bei Landeshauptmann Pröll für die
Unterstützung durch das Land Niederösterreich und allen Partnern.
Geschäftsführer Berger betonte die „enge Partnerschaft in der
Geschäftsführung“: „Wir haben ein gemeinsames Ziel, dem wir all
unsere Kräfte widmen.“ Er sei sehr zufrieden und stolz darüber, dass
man tolle wirtschaftliche Ziele erreichen habe können. Das Vermögen
der Klinik und des Rechtsträgers belaufe sich auf 40 Millionen Euro.
An den beiden Standorten Eggenburg und Gars am Kamp werden 230
Mitarbeiter beschäftigt und es konnten weit über 8.000 Patienten in
den vergangenen Jahren erfolgreich betreut werden. „Wir bedanken uns
bei all jenen, die uns in den letzten zehn Jahren begleitet und
unterstützt haben“, so Berger.
Den Festvortrag gestalteten Primarius Dr. Friedrich Riffer und
Barbara Stöckl unter dem Titel „Alles Leben ist Beziehung –
Psychosomatik im Spannungsfeld der (Post-) Moderne“. „Achtsamkeit ist
die bewusste Wahrnehmung dessen, was gerade geschieht, was wir
denken, fühlen, sehen, riechen, hören oder schmecken. Sie hilft uns,
Dinge bewusst wahrzunehmen im Hier und Jetzt“, so Riffer. Im Hier und
Jetzt zu sein sei schwierig, die Menschen würden ständig den Blick
auf die Zukunft richten: „Wenn ich mit der Schule fertig bin, wenn
ich im Urlaub bin, wenn ich groß bin, …“, gab Stöckl zu denken, dass
„die Gedanken in der Vergangenheit oder in der Zukunft, aber nicht im
Hier und Jetzt sind“. „Achtsamkeit richtet den Blick auf das Hier und
Jetzt. Das ist das Herz der Arbeit hier in Eggenburg, den Menschen
wahrzunehmen, so wie er ist, auch wie er sein könnte in seinen
Träumen und Wünschen“, so Riffer.
Den Schlusspunkt und einen Höhepunkt des Festaktes bildete die Lesung
von Peter Turrini aus seinem Lyrikband „Ein paar Schritte zurück“.
Nähere Informationen: www.pszw.at
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