• 30.05.2016, 09:54:08
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Wiener Rauchfangkehrer: Risiko Kohlenmonoxid an heißen Tagen

Sorgfältiger Umgang mit mobilen Klimaanlagen empfohlen

Utl.: Sorgfältiger Umgang mit mobilen Klimaanlagen empfohlen =

Wien (OTS) - Mit steigenden Außentemperaturen werden gerne mobile
Klimageräte eingesetzt. Diese werden oft spontan gekauft und sind
schnell installiert. „Kaum jemandem ist bewusst, welche Auswirkungen
mobile Klimaanlagen auf den Lufthaushalt haben“, zeigt sich KR Josef
Rejmar, Innungsmeister der Wiener Rauchfangkehrer besorgt. Beim
Betrieb wird warme Luft aus der Wohnung abgesaugt, um einen Teil
davon abgekühlt wieder rückzuführen. Heiße Luft, die als
Nebenprodukt entsteht, wird durch einen Schlauch nach außen
abgelassen. Durch diesen Vorgang wird das Verhältnis von Zu- und
Abluft stark irritiert und die verbliebene Verbrennungsluftzufuhr
unterbunden.

In den Sommermonaten wird oft nur bei Nacht gelüftet. Tagsüber
bleiben die Fenster geschlossen, um die heiße Luft draußen zu lassen.
Das kann zu einer beträchtlichen Beeinflussung des Lufthaushaltes
führen.

Phänomen Luftstoppel

„An heißen Tagen, ab etwa 30° Celsius, kann sich im Rauchfang ein
sogenannter Luftstoppel bilden, der den ordnungsgemäßen Abzug der
Abgase von Durchlauferhitzern und Thermen verhindert. Die Abgase sind
im Vergleich zur Außenluft nicht heiß genug und können dadurch nicht
mehr aufsteigen“, erklärt Rejmar das Phänomen und warnt: „Dichte,
geschlossene Fenster lassen keine Sauerstoffzufuhr von außen zu. Wenn
dazu noch ein mobiles Klimagerät in Betrieb ist, können die CO-Werte
lebensbedrohlich ansteigen“. Während im Winter das Verhältnis
zwischen Zu- und Abluft dank des ungestörten Abzugs durch den Kamin
leichter im Gleichgewicht bleibe, könne die Zirkulation im Sommer,
durch den Luftstoppel im Kamin, komplett zum Stillstand kommen. Bei
ungebremster Sonneneinstrahlung am Dach würde dieser Effekt sogar
schon bei niedrigeren Temperaturen eintreten.

Gefahr in Verzug

Kommen diese drei Faktoren – Luftstoppel, geschlossene Fenster und
mobile Klimaanlage – zusammen, und ist der Durchlauferhitzer oder die
Therme in Betrieb, so ist Gefahr in Verzug. „Selbst bei modernen
Heizgeräten, kann Kohlenmonoxid nicht abziehen, wenn die Luft
stillsteht. Hier verzögert sich das Risiko nur um zwei bis drei
Minuten“, entkräftet Rejmar den Irrglauben, dass die Gefahr nur von
veralteten Geräten ausgehen würde.

Hauptkehrung und Gerätewartung reduzieren CO-Unfallrisiko

Wichtig sei die regelmäßige, fachgerechte Überprüfung der
Durchlauferhitzer und Kombithermen im Rahmen der Hauptkehrung durch
den Rauchfangkehrer und die jährliche Wartung durch den Installateur
oder Kundendienst des Geräteanbieters, empfiehlt Rejmar dringend.
Bei der jährlichen Hauptkehrung führt der Rauchfangkehrer auch einen
Sicherheitscheck zur Überprüfung des Lufthaushaltes durch. Diese
Messung wird in Wien, seit nunmehr drei Jahren durchgeführt. Unfälle
die durch Kohlenmonoxid in der Luft verursacht werden, konnten
dadurch bereits um 30 Prozent reduziert werden, Unfälle mit tödlichem
Ausgang sogar um 85 Prozent.

Beim Duschen Fenster öffnen

Jede Flamme verbraucht Sauerstoff und erzeugt Kohlenmonoxid. Das gilt
nicht nur für offene Kamine, sondern auch für Durchlauferhitzer oder
Thermen. Auch wenn nur heißes Wasser zum Geschirrabwaschen oder zum
Duschen benötigt wird, sei es an besonders heißen Tagen ratsam im
jeweiligen Raum ein Fenster zu öffnen. „Bei der jährlichen
Luftverbundprüfung wird sichergestellt, dass der Lufthaushalt in
Ordnung ist. Die Effekte nachträglich eingebauter, mobiler
Klimageräte können dabei aber leider nicht einberechnet werden“, so
Rejmar. „Nach der Installation sollte also auf jeden Fall ein neuer
Befund erstellt werden, um ein Gesundheitsrisiko auszuschließen.“ Bei
Außentemperaturen von über 30° Celsius, sei aber in jedem Fall
höchste Vorsicht geboten, selbst bei positivem Befund.

Tipps zur Sicherheit an heißen Tagen

- Hauptkehrung: Anwesenheit der Bewohner stellt sicher, dass
Informationen an die richtigen Personen gelangen.

- Wartung: Durchlauferhitzer oder Therme immer von einem
Installateur-Fachbetrieb oder dem Kundendienst des Geräteanbieters
durchführen lassen.

- Fenster öffnen: Duschen, Geschirrabwaschen, etc. – sobald das Gerät
in Betrieb genommen wird, Fenster bzw. Türe zu anderen Räumen mit
offenem Fenster öffnen. Auf Vollbäder, wenn möglich verzichten.

- Klimageräte: Vor Inbetriebnahme unbedingt Rauchfangkehrer-Befund
für Lufthaushalt erstellen lassen.

Foto „KR Josef Rejmar – Innungsmeister Wiener Rauchfangkehrer“ hier:
http://www.baidinger.eu/cms/website.php?id=/de/bwi/ftp-download.htm&dir=/PA_mobileKlimaanlagen&code=cacf865ca1b26dd6d193e0a21ffd57f9

Mehr Infos unter www.rauchfangkehrer.wien

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