• 20.05.2016, 11:05:31
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Weltweit wird gemessen, wie sich die Erde verändert: koordiniert wird das Beobachtungssystem von Österreich

Das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen übernimmt das Koordinationsbüro für das globale geodätische Beobachtungssystem

Übernahme des Koordinationsbüros im BEV

Utl.: Das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen übernimmt das
Koordinationsbüro für das globale geodätische
Beobachtungssystem =

Wien (OTS) - Die Geodäsie, die Wissenschaft der Vermessung und
Abbildung der Erde, ist die notwendige Grundlage, um Veränderungen
auf der Erde zu erfassen und kritische Entwicklungen vorauszusehen.
Wenn wir wissen wollen, ob und warum sich der Meeresspiegel
verändert, so geht es um die Feststellung von wenigen Millimetern pro
Jahr, die erfasst werden müssen. Den genauen Referenzrahmen dazu
liefert die Geodäsie durch ein über die ganze Welt verteiltes System
von Messstationen. Die Geodäten haben Methoden entwickelt, mit denen
aus Zeitsignalen der Satellitensysteme die Koordinaten unserer
Standorte auf der Erde berechnet werden. Nur dadurch können wir auf
unserem Handy abfragen, wo die nächste Apotheke liegt oder wie wir am
schnellsten unser nächstes Reiseziel erreichen. Die zahlreichen
Messdaten der Geodäsie werden auch zur Feststellung von
physikalischen Veränderungen unseres Planeten verwendet, die unser
tägliches Leben beeinflussen.

Beobachtet wird unsere Erde ständig, nämlich durch das globale
geodätische Beobachtungssystem, in dem ein weltweites Konsortium aus
staatlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen verschiedener
wissenschaftlicher Disziplinen zusammenarbeitet. Dieses Global
Geodetic Observing System (GGOS) unter dem Vorsitz von Prof. Dr.
Hansjörg Kutterer, dem Präsidenten des deutschen Bundesamtes für
Kartographie und Geodäsie, stellt jene Informationen bereit, mit
denen die Veränderungen der Gestalt, der Rotationsgeschwindigkeit und
der Massenverteilungen auf der Erde dargestellt und interpretiert
werden können. Aus den Datenauswertungen lassen sich u.a. auch
Erkenntnisse über Naturereignisse wie Erdbeben oder Vulkanausbrüche
und über den Anstieg des Meeresspiegels ableiten. In Österreich
arbeiten zur Unterstützung von GGOS das Department für Geodäsie und
Geoinformation der TU Wien, das Institut für Geodäsie der TU Graz und
das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) zusammen. In
dieser Kooperation werden die österreichischen Messergebnisse
ausgewertet und für GGOS zur Verfügung gestellt.

Koordinationsbüro BEV

Das BEV, dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und
Wirtschaft (BMWFW) zugeordnet, übernimmt das Koordinationsbüro für
das globale geodätische Beobachtungssystem GGOS und wird in den
nächsten vier Jahren für die Abstimmung der Zusammenarbeit innerhalb
des internationalen Konsortiums verantwortlich sein. „Österreich, als
sehr kleines Land, hat gerade in der Erdmessung und Geophysik schon
über lange Zeit eine wissenschaftlich bedeutende Rolle eingenommen.
Die Übertragung dieser Aufgabe unterstreicht auch die Anerkennung der
geowissenschaftlichen Leistungen in Österreich und ist Ausdruck der
hohen Reputation Österreichs als Wissenschaftsstandort im
internationalen Kontext“, sagt Sektionschefin Mag. Barbara
Weitgruber, für wissenschaftliche Forschung und internationale
Angelegenheiten im BMWFW zuständig. Der Leiter des BEV, Präsident
Dipl.-Ing. Wernher Hoffmann, sieht in der Koordinierungsfunktion
nicht nur eine herausfordernde internationale Aufgabe. „Das BEV kann
neben einer wissenschaftlichen Grundkompetenz auf dem Gebiet der
Metrologie, Geophysik und Geodäsie vor allem auch die
organisatorische Stärke in der Koordinierung und Organisation eines
weltweiten wissenschaftlichen Netzwerkes als Fundament für die
wissenschaftliche Kooperation einbringen. Das Koordinierungsbüro ist
quasi der Klebstoff der alles zusammenhält. Dieser
verantwortungsvollen Aufgabe stellt sich das BEV mit seinen
Expertinnen und Experten gerne und wird GGOS intensiv unterstützen“,
so Wernher Hoffmann.

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