- 19.05.2016, 12:41:05
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Neue Initiative fördert Patientenbeteiligung bei der Entwicklung neuer Therapien
AGES Patientengespräch „Woher bekomme ich welche Informationen?“

Utl.: AGES Patientengespräch „Woher bekomme ich welche
Informationen?“ =
Wien (OTS) - Fehlende Aufklärung, rätselhafte Fachbegriffe, unklare
Risiken: Nicht selten liegen die Hintergründe und
Entscheidungsgrundlagen bei medizinischen Behandlungen in der
Arzneimittelentwicklung für Patienten gänzlich im Dunkeln. Um
Patienten aufzuklären und sie besser in medizinische
Entscheidungsprozesse einzubinden, bietet eine neue Kooperation des
Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) und der
Europäischen Patientenakademie zu Therapeutischen Innovationen
(EUPATI)in einem ersten Zyklus drei kostenlose Veranstaltungen an, um
Patienten und Patientenvertretern einen besseren Einblick in die
Medikamentenentwicklung zu ermöglichen.
AGES Patientengespräche
Die erste Veranstaltung, die sich insbesondere an
Patientenvertreter, Patienten und deren Angehörige richtet, findet am
Donnerstag, den 9. Juni 2016, zum Thema „Woher bekomme ich welche
Informationen?“ in den Räumlichkeiten der AGES statt. Der Eintritt
ist kostenlos. Zwei weitere Veranstaltungen, für eine limitierte
Anzahl an Patientenvertretern, finden in weiterer Folge in Wien und
Salzburg statt.
Dialog statt Monolog
Die Zeit der unmündigen Patienten ist längst vorbei. Der Patient
von heute ist nicht mehr Objekt der Medizin, sondern aktiver Partner.
Patienten bringen sich bei medizinischen Behandlungen stärker ein und
wollen mitunter sogar eine Rolle in der Entwicklung von neuen
Therapien übernehmen. Ein reger Austausch findet bislang im Internet
statt, wo in zahlreichen Blogs und Foren über aktuelle
Forschungsergebnisse debattiert und Kontakte zu Ärzten und
Selbsthilfegruppen ausgetauscht werden. Zurzeit erfolgt auch ein
Umdenken bei Ärzten sowie in Forschung und Entwicklung: Um die
Ergebnisse von neuen Behandlungen, Therapien und Medikamenten zu
optimieren, soll hier Patienten künftig eine Schlüsselrolle zukommen.
Genau diese Ziele verfolgt die neue Initiative vom Bundesamt für
Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) und der Europäischen
Patientenakademie zu Therapeutischen Innovationen (EUPATI). Um mehr
Gelegenheiten zur Einbindung von Patienten zu schaffen, gibt es nun
ein neues Angebot: In drei speziell auf Patienten ausgerichteten
Schulungen bekommen die Vertreter von Patientenorganisationen und
Selbsthilfegruppen das nötige Rüstzeug, um eine aktive Rolle
übernehmen zu können. Thematisiert wird unter anderem die Lesbarkeit
von Gebrauchsinformationen auf Arzneimitteln. Denn nur wer alles
versteht, wendet sein Arzneimittel richtig an. Interessierte werden
auch darüber aufgeklärt, wie sie Nebenwirkungen von Medikamenten
melden können und was infolgedessen mit den Meldungen geschieht.
Einblicke in Forschung und Entwicklung
Darüber hinaus erhalten die Teilnehmer der
Informationsveranstaltung Einblicke in die Arbeitsweise der
akademischen Forschung, in die Tätigkeitsbereiche der Pharmaindustrie
sowie in die Aufgaben der Medizinmarktaufsicht, die für die Zulassung
und Überwachung von Arzneimitteln und Medizinprodukten verantwortlich
ist. „Wir wollen Patienten an das Thema Forschung und Entwicklung
heranführen und sie dabei unterstützen, als Experten eine aktive
Rolle in der Entwicklung von neuen Therapien einzunehmen”, erklärt
Claas Röhl, Patientenvertreter und Vorsitzender von EUPATI
Österreich.
Mehr Einbindung und Mitbestimmung von Patienten
Ermöglicht wird dies durch eine Partnerschaft zwischen dem
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) und der
europäischen Patientenakademie zu therapeutischen Innovationen
(EUPATI). Für Dr. Christa Wirthumer-Hoche, Geschäftsfeldleiterin der
AGES Medizinmarktaufsicht, stehen die Patienten und ihre Bedürfnisse
ganz klar im Mittelpunkt: „Patienten sind die wichtigsten Partner im
pharmazeutisch-regulatorischen Netzwerk, denn für sie prüfen wir die
Marktzulassung von qualitativ hochwertigen, sicheren und wirksamen
Arzneimitteln. Wir wollen Patienten und Patientenvertreter
informieren, ihre Anliegen hören und sie zukünftig aktiver in die
Entscheidungsprozesse der Regulationsbehörde einbinden.“
Auch Dr. Ingrid Klingmann, Vorsitzende der Non-Profit-Organisation
European Forum for Good Clinical Practice (EFGCP) und Leiterin eines
EUPATI Arbeitspaketes, ist von diesem neuen Angebot für Patienten
überzeugt: „Diese Kooperation wird eine entscheidende Rolle bei der
Etablierung einer neutralen, objektiven und hochqualitativen
Fortbildungsmöglichkeit für Patientenvertreter in Österreich spielen.
Alle Aspekte der medizinischen Forschung und Entwicklung werden
abgedeckt“.
Informationen sowie Anmeldungen zum AGES-Patientengespräch(bis 2.
Juni 2016) unter:
http://www.ages.at/service/ages-akademie/programm-detail/kalender/detail/event/ages_patientinnengespraech_woher_bekomme_ich_welche_informationen/
AGES Medizinmarktaufsicht (MEA):
Die Medizinmarktaufsicht ist für die Zulassung und Überwachung von
Arzneimitteln und Medizinprodukten in Österreich verantwortlich.
Auftraggeber und Eigentümer ist die Republik Österreich, vertreten
durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Die
Medizinmarktaufsicht beschäftigt rund 280 Mitarbeiter. Mit dem
Vollzug der hoheitlichen Aufgaben, die mit der Arbeit der
Medizinmarktaufsicht zusammenfallen, ist das Bundesamt für Sicherheit
im Gesundheitswesen (BASG) betraut, eine nachgeordnete Behörde des
BMG.
Über EUPATI:
Die Europäische Patientenakademie zu Therapeutischen
Interventionen hat es sich zum Ziel gemacht, Patientinnen und
Patienten, Angehörigen und Interessensgruppen wissenschaftlich
fundierte und objektive Informationen zum Forschungs- und
Entwicklungsprozess von Arzneimitteln verständlich zur Verfügung zu
stellen. EUPATI ist ein Verbund von 33 Organisationen, bestehend aus
Patientenorganisationen, Universitäten und gemeinnützigen
Organisationen sowie in der Forschung tätigen europäischen
Pharmaunternehmen und wird vom Europäischen Patientenforum geleitet.
EUPATI berät Medikamentenzulassungsbehörden und Ethikkommissionen und
bietet Schulungen an, die die Einbeziehung von Patienten und
Patientenvertretern in den Prozess der Arzneimittelforschung und
-entwicklung unterstützen.
EUPATI hat sich zum Ziel gesetzt, einen erkennbaren Beitrag für
alle Interessensgruppen, die an der Arzneimittelforschung und
-entwicklung beteiligt sind, zu leisten (v. a. in den Bereichen
Medikamentenforschung, Planung und Durchführung von klinischen
Studien, Beurteilung der Sicherheit von Arzneimitteln,
Nutzen-Risiko-Verhältnis und Gesundheitsökonomie).
Mehr über die Europäische Patientenakademie sowie unsere Ethik-
und Transparenzrichtlinien erfahren Sie unter www.eupati.eu
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