- 19.05.2016, 09:30:03
- /
- OTS0033 OTW0033
Über 80 Prozent unmotivierte Mitarbeiter - Generationenmanagement als notwendiges Instrument gegen Generationen-Clash in Unternehmen

Innsbruck/Wien/Berlin (OTS) - Obwohl die meisten Unternehmen die
Herausforderung des demografischen Wandels - alternde Belegschaften
und Fachkräftemangel – erkannt haben, reagiert bisher kaum ein
Betrieb adäquat auf die anstehenden Herausforderungen. Der Großteil
der Verantwortlichen ignoriert den auf sie zu kommendenI
Alterungstsunami. Im gelungenen Management von
Mehrgenerationenbelegschaften sehen die beiden Wirtschaftscoaches
Judith Heizer und Michaela Angerer jedoch große Chancen für
Arbeitgeber und Beschäftigte. „Wir können heute nicht voraussehen,
wie sich die Generationen Y und Z dauerhaft in den Arbeitsmarkt
integrieren. Der Respekt der Personaler ihnen gegenüber ist hoch,
weil sie sich ihrer Macht der geringen Zahl und damit ihrer
vielfachen Optionen bewusst sind. Sie treten auch fordernder und
selbstbewusster auf als die Generationen vor ihnen. Dafür braucht es
andere Führungswerkzeuge und Strategien, wenn man sie finden und
binden will“, sagt Heizer.
Für die beiden Coaches geht es um individuelle Lösungen und darum,
was Mitarbeiter brauchen, um lange engagiert, gesund und
leistungsfähig sein zu können und zu wollen – und das im gleichen
Betrieb. Sie helfen dem Management, intergenerative Wertschätzung und
Zusammenarbeit zu stärken. Und erörtern, was erfolgreiches Talent
Management jetzt und in Zukunft bedeutet.
„Wir haben uns darauf spezialisiert, mit dem jeweiligen Betrieb eine
maßgeschneiderte Lösung zu entwickeln. Dabei geht es als erstes
darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was eine
Mitarbeiter-Generation von der anderen unterscheidet, welche
Bedürfnisse und Ansprüche sie hat und was das für die Führungsebene
bedeutet. Dann erarbeiten wir gemeinsam Strategien zu einzelnen
Faktoren wie individualisierte Karriereplanung, moderne
Arbeitszeitmodelle, Feedback-Kultur, ganzheitliches
Gesundheitsmanagement und Optionen für ein wirksames
Führungsverhalten.“ Hier gibt es keine schnellen und oberflächlichen
Lösungen. Tiefgreifende Innovationen brauchen ein Commitment von ganz
oben, Zeit und Ressourcen. Ein 08/15 – Programm über zu stülpen und
sich davon Wunder zu erwarten ist laut Angerer/Heizer illusorisch.
Der international bekannte Management-Guru Charles Handy kritisierte
die verbreitete Kurzatmigkeit der Personalarbeit: „Der
durchschnittliche HR-Manager schaut gerade mal 1,1 Jahre in die
Zukunft.“
Spätestens ab dem Jahr 2020 wird die Erwerbsbevölkerung in Österreich
deutlich abnehmen. Bereits 2014 lag die Differenz zwischen den aus
dem Arbeitsmarkt Ausscheidenden und den neu Hinzukommenden bei minus
16.ooo. Die Probleme der arbeitsdemographischen Entwicklung zeigen
sich jedoch schon länger: Bei einer breit angelegten Studie zur
Nachwuchs- Situation in deutschen Unternehmen gaben schon 2006 zwei
Drittel der befragten Unternehmen an, große Schwierigkeiten bei der
Besetzung ihrer Führungspositionen zu haben.
Zu wenig Nachwuchs und der daraus resultierende War of Talents ist
allerdings nur ein Teil des Problems. Laut aktueller Gallup – Umfrage
liegt der Anteil der emotional nicht engagierten Mitarbeiter in den
Betrieben bei über 80 Prozent. Die Kosten für Konflikte und
unkooperatives Verhalten belasten deutsche Unternehmen jährlich mit
ca. 30 Milliarden Euro, bis zur Hälfte der wöchentlichen Arbeitszeit
von Führungskräften muss dafür verwendet werden. Hinzu kommen
Fluktuation und mehr und mehr psychisch bedingte Fehlzeiten. Allein
die Produktionseinbußen deutscher Unternehmen durch Präsentismus wird
jährlich auf 262 Milliarden geschätzt. Das Konfliktpotential und der
Reibungsverlust von Mehrgenerationenbelegschaften stehen trotz der
Betonung eines produktiven Miteinanders kaum im Fokus des
betrieblichen Alltags. Was passiert, wenn Arbeitsverständnis und
Bedürfnisse von 25jährigen auf eine knapp 60jährige Führungskraft
prallen, ist den meisten aus der Praxis wohlbekannt. Andererseits
endet Personalentwicklung in den meisten Firmen mit dem 45.
Lebensjahr, eine Negativstrategie für Motivation und Bindung ans
Unternehmen.
Die Veränderung, die arbeitsdemographisch auf uns zukommt, birgt
jedoch nicht nur Risiken, sondern einen großen Gestaltungsspielraum.
Unternehmen, die proaktiv darauf reagieren, schaffen sich einen
enormen Wettbewerbsvorteil. „Generationensensible Führung wird umso
wichtiger. Es wird höchste Zeit, dass wir unsere Führungskultur so
schnell wie möglich darauf vorbereiten“, sagt Angerer.
Informationsstand: Mai 2016
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF