- 10.05.2016, 15:00:39
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Ombudsstellen für Studierende und zur Wahrung der guten wissenschaftlichen Praxis: Vernetzungstagung in Klagenfurt
Schwarmintelligenz durch Erfahrungsaustausch
Utl.: Schwarmintelligenz durch Erfahrungsaustausch =
Wien (OTS) - „Konfliktmanagement und Qualitätssicherung durch
Ombudsstellen an österreichischen Hochschulen“ lautet der Titel einer
Tagung am 2. Juni 2016 in Klagenfurt, die von der
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, der Österreichischen Agentur für
wissenschaftliche Integrität, der Universitätenkonferenz, dem
Wissenschaftsministerium und der Ombudsstelle für Studierende
ko-veranstaltet wird. Tagungsziele sind die Ausarbeitung von
Mindestkriterien für (zu schaffende) und Arbeitsmethoden für
(bestehende) Hochschul-Ombudsstellen und Kommissionen zur
Wahrung/Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis sowie der
Austausch von Erfahrungen über Gründungsszenarien und zukünftige
Kooperationen mit Studierendenvertretungen.
In Analogie zum European Network of Ombudsmen in Higher Education
(ENOHE) bzw. zum European Network of Research Integrity Offices
(ENRIO) wird in Klagenfurt ein informelles Netzwerk aller bestehenden
Ombudsstellen im österreichischen Hochschulraum gegründet werden.
Dieses Netzwerk soll der intensiven Zusammenarbeit dienen sowie
gemeinsame Veranstaltungen zur professionellen Weiterentwicklung
organisieren.
Hochschulombudsstellen: Zu deren Raisons d’être
In der alltäglichen Routine des Hochschulbetriebes können nicht für
alle Individualanliegen sämtliche rechtlichen oder sonstigen
operativen Regelungen vorab festgelegt werden. Daher gibt es immer
mehr außerhierarchische und niedrigschwellig erreichbare
Ombudsstellen, die hier vermittelnd auftreten. In Österreich bestehen
derartige Einrichtungen derzeit an 16 Universitäten und Hochschulen,
entweder für Studierende, speziell für Studienrecht oder zur Wahrung
bzw. Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis.
Der Rektor der Universität Klagenfurt und Vizepräsident der
Universitätenkonferenz, Univ.-Prof. Dr. Oliver Vitouch, hat an seiner
Universität kurz nach seinem Amtsantritt eine Ombudsstelle initiiert.
„In Konfliktfällen kann die Klagenfurter Ombudsstelle beraten und
unterstützen, sie sucht mit den vor Ort Verantwortlichen gemeinsame
Lösungen“, umreißt Rektor Vitouch die raisons d’être und damit
Hauptaufgaben dieser Einrichtung für Studierende an seiner
Universität.
Univ.-Prof. Dipl.Ing. Dr. Christine Mannhalter, Vorstandvorsitzende
der Österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität (ÖAWI),
betont die wachsende Bedeutung der Ombudsstellen für die Wahrung
bzw. Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis und erhofft sich
durch die Gründung des Ombudsstellen-Netzwerkes einen Austausch der
Erfahrungen zwischen den beiden jetzt schon tätigen Systemen.
Sektionschefin Mag. Dr. Iris Rauskala vom Bundesministerium für
Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft wird in Klagenfurt ein
Grundsatzreferat zum Thema „Annotationen zum sich wandelnden
Verhältnis Staat & Bürger/innen: Das Beispiel der hochschulischen
Ombudsstellen“ halten. Sie wird sich dabei der sich ändernden
Kommunikation von Institutionen des öffentlichen Sektors und der
Bürger als Ausdruck des geänderten Rollenverständnisses staatlicher
Institutionen und der daraus resultierenden Interaktion zwischen den
beiden widmen. „Die Ombudsstelle im Ministerium und deren Vorläufer,
die Studierendenanwaltschaft, können mittlerweile auf fast 20 Jahre
Erfahrungen mit hochschulischen Anliegen verschiedenster Art
zurückblicken, wobei im Vordergrund steht, eine für alle Seiten gute
Lösung zu finden. Die Akteure begegnen sich jeweils auf Augenhöhe“,
so Rauskala.
Hochschulische Ombudsstellen: Die Faktoren „regional“,
„national“ und „europäisch“
Die Klagenfurter Tagung wird sich regionalen, nationalen und
europäischen Aspekten hochschulischer Ombudsarbeit widmen. Aus der
Alltagspraxis an der Technischen Universität Graz werden deren
Studierendenombudsmann Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Reinhard
Haberfellner über seine Erfahrungen sowie Univ.-Prof. Dipl.-Ing. DDr.
Bernhard Hoffmann-Wellenhof als ehem. Vizerektor für Lehre der TU
Graz für die „Commission for Scientific Integrity and Ethics“
sprechen. Mag. Dr. Nicole Föger von der ÖAWI und Dr. Josef
Leidenfrost von der Ombudsstelle für Studierende im
Wissenschaftsministerium werden über jeweilige Erfahrungen auf
nationaler Ebene berichten. Über ein mitarbeiter-zentriertes
Praxisprojekt an der Universität Graz wird Ass.-Prof. Mag. Dr. Sascha
Ferz, Mediations-Forscher in Graz, zur hochschulischen
Konfliktkultur referieren. Zu „europäischen“ Themenbereichen werden
Ben Elger vom Office of the Independent Adjudicator aus England,
Helga Nolte von der Universität Hamburg sowie Mag. Patrizia Jankovic
vom BMWFW ihre Sichtweisen und Erfahrungen einbringen.
Aktivitäten des neuen Netzwerkes
Mit der Gründung des informellen Hochschulombuds-Netzwerkes in
Klagenfurt wird eine Vielzahl von Aktivitäten begonnen, damit eine
systematische zielgerichtete Auseinandersetzung mit hochschulischem
Konflikt- und Beziehungsmanagement erfolgen kann. Dazu werden
gemeinsame Webinars, Intensivseminare zu Spezialthemen, gemeinsame
Tagungen mit anderen Netzwerken, gemeinsame Schulungen und Enqueten,
Jahresberichte sowie ein Ombuds-Blog zählen.
Nach der Tagung wird eine Tagungsdokumentation gedruckt und online
veröffentlicht werden.
Aktuelles Tagungsprogramm online:
http://www.hochschulombudsmann.at/vorschau/
Die Klagenfurter Konferenz am 2. Juni 2016 wird zwischen 10 und 16h
mittels Livestream über das Internet zugänglich sein:
rtsp://media.aau.at:1935/live/live.stream
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