• 04.05.2016, 10:13:12
  • /
  • OTS0061 OTW0061

Karmasin & Hohensinner: „Nachmittagsbetreuung an die Bedürfnisse der Familien anpassen“

Familien- und Jugendministerin Sophie Karmasin fordert mehr Kooperation zwischen Schule und außerschulischer Kinder- und Jugendarbeit

PkNachmittagsbetreuung 29.04.2016 .copyright by
Foto Fischer, Herrengasse 7 ( Altstadtpassage ), 8010 Graz, Tel.:
0043/ 316/ 82 53 22, Fax DW4,.e-mail : <studio@fotofischer.at>

Utl.: Familien- und Jugendministerin Sophie Karmasin fordert mehr
Kooperation zwischen Schule und außerschulischer Kinder- und
Jugendarbeit =

Graz (OTS) - Der österreichweite Ausbau von schulischer
Tagesbetreuung bringt massive Veränderungen der Lebens- und Lernwelt
von Schülerinnen und Schülern mit sich. Eine aktuelle Studie des
Familienministeriums zeigt: Rund die Hälfte aller 8 bis 10-jährigen
Kinder nimmt außerhäusliche Nachmittagsbetreuung in Anspruch. Diese
setzt sich aus einem bunten Mix aus Hort, Tageseltern und informeller
Betreuung im Familienkreis zusammen. Nur ein Drittel der Kinder wird
in institutionellen Einrichtungen (Hort bzw. Ganztagsschule) betreut.
93% der Kinder und 94% der Eltern zeigen sich in der Studie zufrieden
mit der Nachmittagsbetreuung. "Vor allem Großeltern helfen stark bei
der Nachmittagsbetreuung mit, über 39% aller betreuten Kinder sind
bei Opa und Oma, dicht gefolgt von Hort (34%) und schulischer
Betreuung (27%). Insbesondere Alleinerziehende ziehen die Betreuung
durch die Verwandtschaft einer institutionellen Betreuungseinrichtung
vor", erklärt Familienministerin Sophie Karmasin anlässlich eines
Arbeitsgesprächs mit dem Grazer Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner.

Die zusätzliche Betreuung am Nachmittag soll künftig verstärkt durch
die Einbindung außerschulischer Einrichtungen stattfinden. Dabei
könnten Jugendzentren neue, spielerische und zwanglose Lernorte
bieten, die sich an den Bedürfnissen und Wünsche der Kinder und
Jugendliche orientieren. Ziel der Bestrebungen sei eine offene
Schule, die autonom ihre Verknüpfungen sucht, ohne dabei die
außerschulische Jugendarbeit zu verdrängen, sondern viel mehr ihre
Ressourcen und Kompetenzen zu nutzen.

Erfolgreicher Mix aus verschiedenen Betreuungsangeboten

Auch in der Stadt Graz ist ein breiter Mix aus verschiedenen
Betreuungsangeboten vorherrschend. Die Stadt Graz betreibt 23 Horte
hinzukommen sechs Private) und bietet schulische Tagesbetreuung an
insgesamt 50 Schulstandorten (34 Volks-, 14 Neue Mittel- und 2
Sonderschulen) an. „Die Nachmittagsbetreuung in Graz ist ein
Erfolgsprojekt“, weiß Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner, „dies
beweisen nicht nur die großen Steigerungsraten, die von Jahr zu Jahr
erzielt werden.“ Im aktuellen Schuljahr werden in den Grazer Horten
rund 1.600 Kinder in 84 Gruppen betreut. Dazu kommen mehr als 4.000
Kinder in 185 Gruppen der schulischen Nachmittagsbetreuung. Gerade im
schulischen Bereich sind die Anmeldungszahlen stark steigend. Pro
Schuljahr kommen über 200 Schülerinnen und Schüler hinzu. Besonders
stolz ist Hohensinner auf das flexible Betreuungsmodell: „Im
Gegensatz zu anderen Bundesländern, haben die Eltern in Graz die
freie Wahlmöglichkeit für die Betreuung zwischen 1 und 5 Tagen.“

„Soviel Pflicht wie notwendig, soviel Flexibilität wie
möglich“

Mehr Flexibilität wünscht sich der Stadtrat aber auch in Bezug auf
die rechtlichen Rahmenbedingungen der Nachmittagsbetreuung. „Bis dato
ist diese für alle Schultypen gleich geregelt. Das heißt es wird in
keiner Weise auf die unterschiedliche Pflichtunterrichtszeit von
Volksschulen und Neuen Mittelschulen Rücksicht genommen“, so
Hohensinner. Durch die kürzere Pflichtunterrichtszeit an Volksschulen
(20-25 Stunden lt. Lehrplan) im Vergleich zur NMS (28-32 Stunden lt.
Lehrplan), endet der Unterricht früher. Für den Betreuungsteil
bedeutet dies an Volksschulen eine Stundenanzahl von mindestens 15-20
Stunden, an Neuen Mittelschulen von 8-12 Stunden. „Unser Ziel ist
klar: Soviel Pflicht wie notwendig, um ein werthaltiges pädagogisches
Konzept umzusetzen, aber auch so viel Flexibilität wie möglich, um
ein attraktives Angebot für die Grazer Eltern zu gewährleisten“,
fordert der Grazer Bildungsstadtrat. Unterstützung für diese
Forderung kommt nun auch von der Familienministerin: „Wir von der
Bundesregierung sollten alles tun um Städten und Gemeinden die
Schaffung von Nachmittagsbetreuungsplätzen zu erleichtern. Deswegen
werde ich diesen Vorschlag von Kurt Hohensinner mit nach Wien nehmen
und mit der Bildungsministerin besprechen. Gemeinsam sollten wir im
Sinne der Eltern hier tätig werden“, so Karmasin.

Die Forderung ist das Ergebnis eines Runden Tisches, zu dem
Hohensinner ins Grazer Rathaus geladen hatte. Ziel war es in einem
Forum der Schulpartner (Direktoren-Vertreter, Eltern-Vertreter,
Landesschulrat) die wesentlichen Rahmenbedingungen der schulischen
Tagesbetreuung zu konkretisieren. Alle Schulpartner waren sich
darüber einig, dass eine Differenzierung zwischen den Schultypen im
Gesetz vorgenommen werden muss. Die Grazer ÖVP hat daraufhin einen
entsprechenden Antrag in den Gemeinderat eingebracht, der von den
Rathausparteien einstimmig beschlossen wurde.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | MFJ

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel