Am 6. Mai um 22.45 Uhr in ORF 2
Utl.: Am 6. Mai um 22.45 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Die Geschichte der Ruinenstadt im mexikanischen
Teotihuacán ist eines der größten Mysterien der Archäologie.
Gigantische Stufenpyramiden, unzählige Tempel, eine Wohnsiedlung mit
mehrstöckigen Häusern. Als die Azteken im 14. Jahrhundert die
verlassene Metropole im mexikanischen Hochland entdeckten, waren sie
überzeugt, den Ursprung der Welt gefunden zu haben. Sie nennen den
Ort Teotihuacán – den „Ort, an dem die Götter wohnen“. Ein
geheimnisvoller Tunnel unter der Anlage gilt als wichtiger Schlüssel
zum Verständnis der alten Kultur. 2015 wurden dort ein Jahr lang
archäologische Grabungen durchgeführt – dokumentiert von einem
Fernsehteam. „Universum History“ zeigt am Freitag, dem 6. Mai 2016,
um 22.45 Uhr in ORF 2 mit der Dokumentation „Teotihuacán – Das
Geheimnis der Pyramide“ von Alexander Ziegler und Jens Afflerbach die
spannenden Ergebnisse des Megaprojekts – und gibt einen
faszinierenden Einblick in die Kultur des „Volkes ohne Gesicht“.
Bis heute weiß man weder, wer die Baumeister der majestätischen
Pyramidenstadt waren, noch kennen wir ihre Herrscher, ihre Religion.
Nur wenig weiß man über die technischen Fertigkeiten oder
Lebensgewohnheiten der Bewohnerinnen und Bewohner. Die Teotihuacanos
haben weder Schrift noch bisher entzifferbare Kodizes wie die Maya
und Azteken hinterlassen. Klar ist nur: Nach einer Blütezeit von
einigen hundert Jahren muss Teotihuacán spätestens im 7. Jahrhundert
nach Christus aus bisher ungeklärten Gründen kollabiert sein. Auch
die rätselhaften Herrscher des Imperiums verschwanden im Dunkel der
Geschichte. Ihre Gräber könnten der Schlüssel zur Antwort auf viele
Fragen sein. Doch trotz jahrzehntelanger Suche wurde noch nie ein
Herrschergrab entdeckt.
Im Herbst 2014 präsentiert das Team um den mexikanischen Archäologen
Sergio Gómez Chávez nach mehrjährigen Grabungen einen wahren Schatz:
Mehr als 50.000 rituelle Objekte, entdeckt in einem Tunnel unter der
heiligen „Pyramide der Gefiederten Schlange“. Mehr als 1.800 Jahre
war der Gang in die Unterwelt versiegelt. Niemand weiß, warum die
Bewohner/innen der Stadt das getan haben. Unter den Gegenständen
befinden sich kunstvoll gehauene Steinskulpturen, Edelsteine,
Weihrauchbehälter, Klingen und Werkzeuge aus Obsidian – ein Sortiment
kostbarster Dinge, die vermutlich als Opfergaben in dem ca. 138 Meter
langen Tunnel deponiert wurden. Am erstaunlichsten ist aber ein Fund,
der zunächst gar nicht so aufsehenerregend klingt: Im Tunnel fanden
die Forscher unzählige Spuren von Pyrit. Schatzsucher kennen es als
„Katzengold“. Das golden glänzende Metall, das in der Nähe von
Teotihuacán nicht vorkommt, muss von weit her transportiert worden
sein. Es wurde mühsam pulverisiert und dazu benutzt, die Decke des
Tunnels auszugestalten. Wer einst mit einer Fackel hineinging, über
dem erstrahlte das Deckengewölbe silbergolden funkelnd wie ein klarer
Sternenhimmel.
In den Augen der Forscher kann die Fundsituation nur bedeuten, dass
der Tunnel in die rituelle Unterwelt der Teotihuacán-Kultur führt.
Ein unterirdischer Tunnel als Weg ins Jenseits – diese Symbolik ist
aus vielen Palastkulturen bekannt und in der Regel allein Herrschern
vorbehalten. Der Gang mündet in drei mit kostbaren Objekten gefüllte
Kammern, die direkt unter der „Pyramide der Gefiederten Schlange“
liegen. Lange hat das Ausgräberteam gehofft, in einem der drei Räume
ein Herrschergrab vorzufinden. Doch die Erwartungen haben sich nicht
erfüllt. Stattdessen stoßen die Archäologen dort auf Spuren eines
alten Grundwassersees, der inzwischen ausgetrocknet ist, und auf vier
große Wächterfiguren aus Stein. Eine Theorie lautet, dass es sich bei
den Statuen um Darstellungen der Gründungsväter von Teotihuacán
handelt. Vielleicht zeigen die Figuren aber auch die Bildnisse
mächtiger Schutzgottheiten. Klar ist nur, dass an dem unterirdischen
See regelmäßig rituelle Handlungen vollzogen wurden, die um 200 nach
Christus aus bisher ungeklärten Gründen eingestellt wurden.
Die Entdeckungen sind ein Meilenstein in der Forschungsgeschichte der
mexikanischen Tempelstadt. Live-Footage sowie spektakuläre
3-D-Laser-Scan-Animationen und Videomaterial – gedreht mit einem
hochspezialisierten Kameraroboter – garantieren die lückenlose
Dokumentation des Grabungsevents, der zur Entdeckung der drei
Geheimkammern führte. Der Film entschlüsselt Stück für Stück das
Rätsel Teotihuacáns. Herrscherhaus und Alltagsleben, politische Macht
der Metropole, Religion und technischer Fortschritt sowie der
Lebensstandard der Bewohner/innen werden in dokumentarischen Drehs,
CGIs und nachgestellten Darstellungen mystischer Rituale
rekonstruiert. Das Drama um den Aufstieg und Fall der legendären
Kultur spielt vor den gleichen authentischen Kulissen, die heute
Hintergrund für eine der spannendsten Ausgrabungen unserer Zeit sind.
Die Sendung ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als
Video-on-Demand abrufbar und wird auch als Live-Stream auf der
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