- 03.05.2016, 10:14:01
- /
- OTS0049 OTW0049
Suizid ist zweithäufigste Todesursache von Müttern nach der Geburt
20% aller Mütter von psychischen Probleme betroffen. Internationale Initiative vor Muttertag gestartet.
Utl.: 20% aller Mütter von psychischen Probleme betroffen.
Internationale Initiative vor Muttertag gestartet. =
Wien, London (OTS) - Am 4. Mai findet erstmals der weltweite
Aktionstag für die psychische Gesundheit von Müttern statt. Weltweit
erlebt jede fünfte Frau psychische Ausnahmesituationen nach der
Geburt: Depression, Angst, Zwangserkrankungen, Psychosen oder
Wochenbettsyndrom. Experten schätzen, dass 70% der betroffenen Mütter
ihre Symptome verbergen. Ohne Verständnis, Unterstützung und
Behandlung dieser nachgeburtlichen Erkrankungen haben diese
verheerende Auswirkungen auf die betroffenen Mütter mit ihren Babys,
ihre Partner und die ganze Familie, wie Dr. Alain Gregoire von der
internationalen Initiative Maternal Mental Health Alliance erklärt:
„Mütterliche psychische Erkrankung während der Schwangerschaft und
nach der Geburt ist mit einem höheren Risiko für ungünstige
emotionale, intellektuelle, soziale und physische Entwicklung von
Kindern einhergehend. Dieser Effekt zieht sich bis ins
Erwachsenenleben. Mütterlicher Suizid betrifft eine von sieben
Frauen, die nach der Geburt sterben.“ (MBRRACE, UK 2015) Fast ein
Viertel (23%) der Todesfälle von Müttern nach der Geburt hängt mit
psychischen Erkrankungen zusammen (Univ. Oxford, NHS).
Auch Österreich hat Nachholbedarf
Aus diesem Anlass wurde knapp vor dem Muttertag der erste weltweite
Aktionstag für die psychische Gesundheit von Müttern initiiert: „Denn
auch Österreich ist von einer flächendeckenden spezialisierten
psychiatrischen Versorgung erkrankter Mütter gemeinsam mit ihren
Babys weit entfernt, wie Prof. Claudia Klier von der MedUni Wien
bekräftigt: „Deshalb ist dieser erste weltweite Aktionstag besonders
wichtig, um diese Versorgungslücken, die seit Jahren bestehen,
öffentlich zu machen.“ Klier leitet die Psychosomatik an der
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde im AKH und ist
Präsidentin der deutschsprachigen Gesellschaft für peripartale
psychische Erkrankungen. Deren Ziel ist die Weiterentwicklung
ambulanter und stationärer Behandlungskonzepte für Frauen mit
schwangerschafts-assoziierten psychischen Erkrankungen, Etablierung
spezialisierter Mutter/Vater-Kind-Behandlungseinrichtungen,
gesellschaftliche Aufklärung sowie Entstigmatisierung der psychischer
Erkrankungen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Mutterschaft.
„Leider hat es in den letzten 10 Jahren hier keine nennenswerte
Weiterentwicklung in Österreich gegeben. In der somatischen Medizin
würde man das nicht hinnehmen“, stellt Klier fest. Es ist hoch an der
Zeit, die internationalen Richtlinien (NICE) auch in Österreich
umzusetzen. Hier ist die Gesundheitspolitik am Zug, präventive
Maßnahmen sind gefordert. „Viele dieser peripartalen Störungen und
Todesfälle wären zu verhindern, der Aktionstag soll genau dafür
sensibilisieren”, so Klier abschließend. Der Aktionstag wird vom
Hashtag #maternalMHmatters begleitet. Auch ein Logo fürs Facebook und
Twitter Profilbild steht zum Download bereit
http://twibbon.com/Support/world-mmh-day
@KlierClaudia
http://wmmhday.postpartum.net
http://marce-gesellschaft.de
National Institute for Health and Care Excellence (2014) Antenatal
and Postnatal Mental Health: Clinical Guideline 192. NICE.
http://www.ots.at/redirect/npeu1
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PUR