- 02.05.2016, 09:18:46
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Bekanntheit der Hebammen-Beratung im Mutter-Kind-Pass steigt langsam
Am 5. Mai wird auf der ganzen Welt der Internationale Hebammentag gefeiert. Die Hebammen nutzen diesen Tag, um auf aktuelle Themen in ihrem Arbeitsbereich aufmerksam zu machen.
Utl.: Am 5. Mai wird auf der ganzen Welt der Internationale
Hebammentag gefeiert. Die Hebammen nutzen diesen Tag, um auf
aktuelle Themen in ihrem Arbeitsbereich aufmerksam zu machen. =
Wien (OTS) - Seit zwei Jahren bietet der Mutter-Kind-Pass jeder
Schwangeren die Möglichkeit, in der 18. bis 22. Schwangerschaftswoche
eine einstündige Beratung durch eine Hebamme kostenlos in Anspruch zu
nehmen. Dieses neue Angebot im Mutter-Kind-Pass wird langsam
bekannter. Zurzeit nehmen es rund 1.000 Frauen pro Monat in Anspruch.
Mutter-Kind-Pass ermöglicht frühen Kontakt mit der Hebamme
„Wenn man bedenkt, dass bisher viele Frauen ihre Hebamme erstmals im
Kreißsaal zu Gesicht bekommen haben, dann erscheint der Gedanke an
eine Hebammen-Beratung in der 18. bis 22. Schwangerschaftswoche
vielen Frauen recht früh.“, meint Petra Welskop, Präsidentin des
Österreichischen Hebammengremiums. Sie ist jedoch überzeugt davon,
dass der Zeitpunkt gut gewählt ist: „Rund um die 20.
Schwangerschaftswoche ist die Pränataldiagnostik zumeist schon
überstanden. Das Gespräch mit der Hebamme kann der Frau dabei helfen,
sich nun zu entspannen und freudig auf die Schwangerschaft
einzulassen.“
Welskop ist überzeugt davon, dass in Zukunft immer mehr Frauen von
dem Gespräch mit der Hebamme profitieren werden. Welskop: „Die Frauen
erfahren schon lange vor der Geburt die besondere Qualität von
Hebammenarbeit. Die Hebamme nimmt sich viel Zeit für die Fragen und
Unsicherheiten der Frau. Es geht um die Veränderungen des Körpers, um
einen gesunden Lebensstil, um die Entwicklung des Babys und um die
Sorgen der Frau. Wird alles gut gehen? Werde ich eine gute Mutter
sein? Viele Frauen machen sich Sorgen, und wir Hebammen stärken sie
in ihrem Vertrauen auf die eigenen Ressourcen.“
Eine Hebamme für das Beratungsgespräch im Mutter-Kind-Pass
finden
2.100 Hebammen arbeiten in Österreich, knapp 950 von ihnen bieten das
Beratungsgespräch im Mutter-Kind-Pass an. Am einfachsten findet man
eine Hebamme über die Webseite des Österreichischen Hebammengremiums
www.hebammen.at. Sie enthält in ihrer Hebammen-Suche im
Eltern-Bereich zwei Suchoptionen: „Mutter-Kind-Pass Beratung“ und
„MKP Beratung Kassenvertrag“. Durch Ankreuzen dieser beiden Felder
findet man Hebammen in der Nähe des eigenen Wohnorts, die das
Beratungsgespräch anbieten. Bei einer Hebamme mit „MKP Beratung
Kassenvertrag“ muss man für die einstündige Beratung nichts bezahlen.
Die Hebamme rechnet den Tarif in der Höhe von 50 Euro direkt mit der
Krankenkasse ab. Bei der Hebamme ohne Kassenvertrag bezahlt man den
Tarif von 50 Euro an die Hebamme, reicht die Rechnung bei der
Krankenkasse ein und bekommt den vollen Betrag rückerstattet.
Was in der Hebammen-Beratung im Mutter-Kind-Pass zur Sprache
kommt
Vor allem Erstgebärende kommen mit vielen Fragen in die
Hebammen-Beratung: „Wie verändert sich mein Körper in der
Schwangerschaft? Was ist normal? Wann muss ich mir Sorgen machen?“
Außerdem ist Ernährung ein wichtiges Thema. „Worauf sollte ich bei
meiner Ernährung achten? Was muss ich ändern? Darf ich z.B. Kaffee
trinken? Darf ich alles essen, worauf ich Lust habe?“
Frauen, deren Toxoplasmose-Test negativ war, machen sich Sorgen, dass
sie gegen eine mögliche Infektion nicht immun sind. Unsicherheiten
rund um dieses Thema kommen in der Hebammen-Beratung häufig zur
Sprache.
Die Art der Geburt wird eher von Frauen angesprochen, die schon
geboren haben. Einige haben beim ersten Kind Erfahrungen gemacht, die
sie beim zweiten Mal vermeiden möchten. Sie wollen von der Hebamme
wissen, was sie tun können, damit diesmal die Geburt anders läuft.
Großes Interesse besteht auch an Geburtsvorbereitungskursen. „Welche
Kurse gibt es? Welche empfiehlt die Hebamme? Wo finden die Kurse
statt? Wer hält sie?“.
Bewegung in der Schwangerschaft wird von den Frauen eher selten
angesprochen, das bringt die Hebamme ein. Frauen, die schon vor der
Schwangerschaft Sport betrieben haben, sich regelmäßig und viel
bewegt haben, tun das auch weiterhin. Die Hebamme kann jetzt aber
auch jene Frauen erreichen, die bisher eher Bewegungsmuffel waren. Es
ist einleuchtend, dass eine gute Kondition für den Verlauf der Geburt
hilfreich ist. Lange Spaziergänge mit schnelleren Phasen
zwischendurch können sich schon positiv auf die Kondition auswirken –
dazu kann die Hebamme oftmals motivieren.
Auch ums Stillen geht es in der Hebammen-Beratung. Die Hebamme
informiert die Frau über die Vorteile des Stillens und darüber, dass
Stillschwierigkeiten zumeist recht einfach behoben werden können.
Mutter und Kind gehen nach einer Geburt im Krankenhaus immer früher
nach Hause und sind dann beim Milcheinschuss oft überfordert.
Hebammen-Hausbesuche im Wochenbett zahlt die Krankenkasse, und sie
helfen dabei, Probleme beim Stillen schon sehr früh zu erkennen und
sie zu lösen, bevor sie zu echten Komplikationen führen.
Alkohol und Nikotin: Die Hebamme weist darauf hin, wie wichtig es
ist, in der Schwangerschaft auf das Rauchen und auf Alkohol komplett
zu verzichten. Auch das sprichwörtliche Gläschen Sekt zum Anstoßen
sollte auf die Zeit nach der Geburt verschoben werden.
Hebammenbegleitung entspannt
Hebammen haben den gesunden Verlauf der Schwangerschaft im Blick.
Dazu haben sie ein fundiertes Wissen und viel Erfahrung, und genau
das empfinden viele Schwangere bei der Beratung im Mutter-Kind-Pass
als sehr wohltuend. „Leider hat sich die ständige Suche nach
möglichen Problemen in der Geburtshilfe stark in den Vordergrund
geschoben. Viele Frauen sind verunsichert wegen
pränataldiagnostischer Untersuchungen, und beim angstvollen Warten
auf den jeweils nächsten Befund wird ganz vergessen, dass die
Schwangerschaft eine einzigartige Zeit großer Veränderung ist, die
bewusst wahrgenommen und möglichst auch genossen werden will.“, sagt
Petra Welskop. „Der Körper einer gesunden Frau ist in den
allermeisten Fällen für die Schwangerschaft und die Geburt gut
gerüstet. Wir Hebammen kontrollieren, ob alles normal verläuft, und
intervenieren so wenig wie möglich. Je sicherer sich die Frau fühlt,
je vertrauensvoller sie auf die Geburt zugeht, desto besser wird die
Geburt verlaufen und desto harmonischer wird der Start in das neue,
gemeinsame Leben von Mutter und Kind sein.“
Weitere Informationen:
Österreichisches Hebammengremium
Präsidentin Petra Welskop
E-Mail: oehg@hebammen.at
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