- 27.04.2016, 09:04:56
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Greenpeace-Test: Zierpflanzen oft giftig für Bienen
Lavendel des Unternehmens Bauhaus war am stärksten mit Pestiziden belastet
Utl.: Lavendel des Unternehmens Bauhaus war am stärksten mit
Pestiziden belastet =
Wien (OTS) - Zierpflanzen aus Österreichs Gartencentern und
Baumärkten sind häufig massiv mit Pestiziden belastet, die sehr
giftig für Bienen sind. Zu diesem Ergebnis kommt die
Umweltschutzorganisation Greenpeace im Zuge einer Untersuchung von
Lavendelpflanzen bei sieben großen Anbietern. Die am stärksten
belastete Probe stammt dabei von dem Unternehmen Bauhaus. In dieser
Lavendelpflanze wurden Rückstände von insgesamt 12 verschiedenen
Pestiziden, darunter etwa der Bienenkiller Deltamethrin,
nachgewiesen. Auch die Pflanzen von Bellaflora, Lagerhaus und Dehner
waren mit sehr bienengefährlichen Pestiziden belastet. Die
Umweltschutzorganisation fordert jetzt die Handelsketten dazu auf,
endlich Verantwortung für die Lieferkette zu übernehmen und
bienengefährliche Wirkstoffe nicht weiter in der Produktion von
Zierpflanzen einzusetzen. Darüber hinaus muss der Verkauf von
Bienengiften an Privatpersonen für den Einsatz im Haus- und
Gartenbereich umgehend eingestellt werden.
„Baumärkten und Gartencentern kommt eine Schlüsselrolle dabei zu, ob
für Bienen giftige Pestizide in die Umwelt gelangen“, erklärt
Sebastian Theissing, Landwirtschaftssprecher bei Greenpeace in
Österreich. „Wenn solche Pestizide in der Zierpflanzenproduktion
eingesetzt werden, beschleunigt das in weiterer Folge das
Bienensterben. Ebenso wird das Überleben der Bienen durch den Verkauf
von Produkten für den Haus- und Gartengebrauch, die Bienengifte
enthalten, gefährdet.“ Allen voran kritisiert Greenpeace in diesem
Zusammenhang das Unternehmen Bauhaus. Die Lavendelpflanze dieses
Unternehmens war besonders stark mit Bienengiften belastet. Darüber
hinaus zählte Bauhaus bis zuletzt zu den wenigen verbleibenden
Unternehmen in Österreich, die den Bienenkiller Deltamethrin direkt
an Privatpersonen für den Gebrauch in Haus und Garten verkaufen.
Dieser Wirkstoff kann Bienen schon in sehr geringen Dosen töten und
sollte daher aus Sicht von Greenpeace überhaupt nicht weiter
eingesetzt werden. „Wir haben die Unternehmen vorab mit den
Test-Ergebnissen konfrontiert und Bauhaus hat bereits reagiert. Die
Handelskette will in Zukunft auf den Verkauf von
Deltamethrin-haltigen Produkten verzichten“, zeigt sich Theissing
erfreut. „Das ist ein erster Schritt. Bauhaus muss jedoch endlich
Verantwortung für seine Lieferkette übernehmen und dafür sorgen, dass
keine gefährlichen Bienengifte für die Produktion seiner Zierpflanzen
eingesetzt werden“, fügt Theissing hinzu. „Der Lavendel-Test zeigt,
dass Bauhaus noch weit von einer bienenfreundlichen
Pflanzenproduktion entfernt ist“.
„Für die Erzeugung eines Drittels unserer Lebensmittel, darunter
Gemüse, Früchte, Nüsse, Gewürze und Pflanzenöle, sind wir auf
Bestäubungsinsekten angewiesen. Dazu gehören neben Bienen unter
anderem auch Hummeln, Wespen, Schmetterlinge und Fliegen“, erklärt
Theissing. Seit Jahren macht das Bienensterben in Österreich
Schlagzeilen. Neben Parasiten und dem fehlenden Angebot an Nahrung
sowie an geeigneten Lebensräumen ist ein wichtiger Grund dafür die
Vergiftung durch Insektizide. Diese Wirkstoffe können entweder
einzeln oder in Kombination für Bienen sofort tödlich sein. In
geringen Dosen können sie chronische Wirkungen entfalten, die die
Bienen schwächen und letztendlich ebenfalls zu ihrem Tod führen.
Greenpeace setzt sich daher schon seit Jahren dafür ein,
bienengefährliche Pestizide aus Pflanzenbau und Privatgebrauch zu
verbannen. Neben einer giftfreien Umwelt ist für das Überleben von
Bienen aber auch ein reiches und vielfältiges Nahrungsangebot
unabdingbar. „Keine Fläche ist zu klein, um nicht Lebensraum für
Bienen zu schaffen. Jeder und jede kann hier aktiv werden“, so
Theissing. Damit überall in Österreich Bienen mit Futter und
Lebensraum versorgt werden, bietet Greenpeace
Bienenfutter-Samensackerl an, die von Ja! Natürlich zur Verfügung
gestellt wurden. „So können Menschen im ganzen Land kleine
Bienenwiesen anlegen. Außerdem ist es natürlich wichtig, im eigenen
Garten auf chemisch-synthetische Pestizide zu verzichten und Pflanzen
zu kaufen, die biologisch produziert wurden. All das entlässt aber
Österreichs Baumärkte und Gartencenter nicht aus ihrer Verantwortung,
zum Schutz der Bienen beizutragen“, so Theissing abschließend.
Den Bericht zur Untersuchung, „Giftiger Garten Eden 2016“, finden Sie
hier: http://bit.ly/1MYmhKo
Die Bienenfutter-Samensäckchen können hier bestellt werden:
http://bienenschutz.greenpeace.at/blumensamen
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