- 21.04.2016, 10:20:47
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Der Österreichische Musikfonds feiert 10-Jahres-Jubiläum
Neben einem positiven Resümee über zehn Jahre erfolgreiche Fördertätigkeit steht die dringende Notwendigkeit einer deutlichen finanziellen Aufdotierung im Raum.

Utl.: Neben einem positiven Resümee über zehn Jahre erfolgreiche
Fördertätigkeit steht die dringende Notwendigkeit einer
deutlichen finanziellen Aufdotierung im Raum. =
Wien (OTS) - Am Dienstag Abend trafen sich 350 MusikerInnen,
VertreterInnen der heimischen Musikbranche und Medien im
Veranstaltungszentrum SIMM City, um das 10-jährige Bestehen des
Österreichischen Musikfonds zu feiern.
Neben einem Livekonzert des Chartstürmers LEMO präsentierte DJ
Eberhard Forcher einen eindrucksvollen Querschnitt heimischen
Musikschaffens. Die allgemeine Lage der Musiknation Österreich wurde
im Rahmen einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Österreichische
Musik im Aufwind – Die Rolle von Musikfonds, Musikförderung und
Medienpräsenz“ mit SPÖ-Kunst- und Kultursprecherin NRAbg. Elisabeth
Hakel, ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz, Musikerin Ankathie
Koi, Labelbetreiberin Romy Reis sowie Musikfonds-Obmann und
Tonstudiobetreiber Georg Tomandl, moderiert von Birgit Denk,
erörtert.
Der Öst.Musikfonds ist 2005 als damals europaweit einzigartiges
public private partnership-Modell angetreten, um den dramatischen
Marktentwicklungen entgegen zu wirken, professionelle heimische
Musikproduktionen und Livetourneen aller musikalischen Genres auf
einem international konkurrenzfähigen Qualitätsniveau zu ermöglichen
und damit Österreich als Kreativstandort zu stärken.
In den Jahren 2005 bis 2015 wurden 611 Albumproduktionen mit
insgesamt 5,5 Millionen Euro und damit verbundene Musikvideos mit
700.000 Euro gefördert. Für 175 Konzerttourneen bei über 1.500
Konzerten wurden bisher 1 Million Euro bereitgestellt.
Dem Musikfonds stand in der Vergangenheit ein jährliches Budget
zwischen 800.000 und 1 Million Euro zur Verfügung. Für
Musikfonds-Geschäftsführer Harry Fuchs gibt es jedoch dringenden
Handlungsbedarf: „Mit diesen im Vergleich zu anderen Kreativbereichen
doch recht überschaubaren Mitteln konnten wir zwar eine essentielle
und nachhaltige Förderarbeit leisten, in Hinblick auf die
Marktentwicklungen wäre es aber hoch an der Zeit, durch eine
deutliche Erhöhung unserer finanziellen Mittel und einer
langfristigen Finanzierungssicherheit nicht nur unsere bisherigen
Förderbereiche zu stärken, sondern vor allem die Förderarbeit in
Richtung Vermarktungs- und Vertriebsförderung zu erweitern und die
Exportförderung auszubauen. Nur durch entsprechende Maßnahmen kann
Österreich seinem Ruf als Musikland auch in Hinblick auf aktuelles
musikalisches Schaffen gerecht werden.“
Für SPÖ Kunst- und Kultursprecherin Elisabeth Hakel steht die Rolle
des Musikfonds außer Frage: "Der Musikfonds holt die Musikerinnen und
Musiker von Beginn an genau dort ab, wo sie die Unterstützung am
meisten brauchen und leistet somit hervorragende Arbeit. Die
steigenden Popularität österreichischer Musik sowohl im In- als auch
im Ausland zeigt, dass wir hier mit dem Musikfonds den richtigen Weg
gegangen sind. Mittelfristig ist es aber sicher notwendig, die Mittel
des Fonds anzupassen, um die Qualität auch weiterhin aufrecht zu
erhalten. Ich wünsche mir ein Musikstandortsicherungsgesetz, ähnlich
der FISA (Filmstandortsicherungsgesetz) im Filmbereich. Dafür
braucht es Mehrheiten im Parlament und ich sehe zudem vor allem das
Wirtschaftsministerium in der Pflicht, in dieser Frage einen großen
finanziellen Beitrag zu leisten. Es heißt ja nicht umsonst,
MusikWIRTSCHAFT."
Auch ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz liegt die heimische
Musiklandschaft sehr am Herzen: „Der Österreichische Musikfonds hat
in den letzten zehn Jahren viel geleistet, um die Entwicklung des
österreichischen Musikschaffens zu fördern und die öffentliche
Wahrnehmung heimischer Bands zu steigern. Auch dem ORF ist es ein
großes Anliegen, den Kreativstandort Österreich zu stärken. Daher
unterstützen wir die Arbeit des Musikfonds finanziell und bringen uns
dort gerne ein, wenn es um die Förderung junger musikalischer Talente
geht.“
Elisabeth Hakel freut sich über das Engagement des ORF, sieht aber
noch Entwicklungspotential. "Wir konnten die österreichische
Musikbranche gemeinsam mit ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz
stärken, indem wir uns letztes Jahr für eine freiwillige 15%-ige
Quote auf Ö3 und Radio Wien geeinigt haben. Dennoch gibt es auch im
ORF noch viel Potenzial zur Unterstützung österreichischer Musik.
Wenn beispielsweise Marcel Hirscher in den Ziellauf einfährt, wäre es
doch naheliegend, österreichische Bands zu hören - und zwar weltweit!
Oder aber auch Sendungen wie das Wetterpanorama sollten mit
österreichischer Musik hinterlegt werden", so Hakel.
"Die ersten 10 Jahre Österreischer Musikfonds sind ein großer Erfolg.
Nun stehen wir vor der großen Herausforderung, die Zukunft heimischen
Musikschaffens mit zu gestalten. Das ist in Zeiten, in denen
Budgetknappheit dominiert und die sozialen und kulturellen
Einrichtungen (SKE) der Verwertungsgesellschaften von Handelsketten
wie Amazon ins Visier genommen werden, keine Selbstverständlichkeit
und wird nur mit gutem Willen und der aktiven Unterstützung aller,
die sich für Musik aus Österreich einsetzen, funktionieren",
resümiert Musikfonds-Obmann Georg Tomandl.
Vor dem Musikfondsevent fand nachmittags eine
Informationsveranstaltung des Fachverbands der Film- und
Musikwirtschaft und der Wirtschaftskammer Wien statt. 14
Förderstellen standen für Fragen zu ihren Musikförderungsangeboten
zur Verfügung.
Der Musikfonds wird getragen und finanziert vom Bundeskanzleramt
Sektion Kunst & Kultur, den Verwertungsgesellschaften AKM/GFÖM,
SKE-Fonds der Austro Mechana, LSG Produzenten/Ifpi und LSG
Interpreten/Östig sowie wirtschaftsseitig vom Fachverband der Film-
und Musikwirtschaft und dem ORF. Pro7Sat1Puls4 und Kronehit stellen
im Rahmen einer Medienpartnerschaft Werbezeiten für geförderte
Produktionen zur Verfügung.
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