Im Garten der Rosen – Das Ridvanfest der Bahá’í
Utl.: Im Garten der Rosen – Das Ridvanfest der Bahá’í =
Wien (OTS) - Die „Ridvan-Zeit“ ist den Bahá’í das heiligste Fest
unter den Bahá’í Feiertagen. Der Religionsstifter Bahá’u’lláh
verbrachte im Garten Ridvan in der Nähe von Bagdad 12 Tage und
verkündete dort 1863 zum ersten Mal öffentlich Seine Sendung.
In den 12 Tagen vom 21. April bis 2. Mai feiern die Bahá’i seitdem
weltweit dieses bedeutende Ereignis Ihrer Religionsgeschichte.
Bahá'u'lláh - 1817 als Sohn eines Ministers in Teheran geboren - zog
schon früh ein Leben im Dienst an den Menschen dem eines bequemen
Daseins in Luxus vor. Sein Leben widmete er der Verbreitung geistiger
Lehren, Grundsätze und Gebote, die der geistigen Erneuerung der
Menschheit dienen.
Aus Angst vor Machtverlust schickte die persische Regierung Ihn immer
weiter in die Verbannung. Von Bagdad über Konstantinopel, dem
heutigen Istanbul bis nach Akka im heutigen Israel, wo Bahá’u’lláh
1892 verstarb. Für die Bahá’i ist Sein Schrein die heiligste Stätte
der Welt und Ziel ihrer Pilgerreise.
Die letzten zwölf Tage vor seiner Verbannung aus Bagdad verbrachte
Bahá’u’lláh in einem parkähnlichen Garten unweit von Bagdad, in der
Nähe des Tigris. Dorthin strömten Scharen von Menschen aus der Stadt,
um von Bahá’’u’lláh Abschied zu nehmen: Seine Anhänger, Würdenträger,
Religionsführer, wohlhabende Kaufleute und die einfachen Städter.
Bahá’u’lláh nannte den Garten, in dem zu dieser Zeit Rosen in allen
leuchtenden Farben blühten, "Ridvan", was auf Arabisch "Paradies"
bedeutet. Jedem Besucher schenkte Bahá’u’lláh eine dieser Rosen.
Die Bahá’i glauben, dass Bahá’u’lláh die jüngste in der langen Reihe
der Manifestationen Gottes ist, die auch als göttliche Ärzte für die
Menschheit bezeichnet werden. Sein Anspruch ist es, den Hauptzweck,
der den Glauben Gottes und Seine Religion beseelt, fortzusetzen: „das
Wohl des Menschengeschlechts zu sichern, seine Einheit zu fördern und
den Geist der Liebe und Verbundenheit unter den Menschen zu pflegen.“
In ihrer inneren Wesenheit – so Bahá’u’lláh, sind die Religionen
Gottes eins.
An den heiligsten Tagen der Ridvanzeit - dem ersten, dem neunten und
dem zwölften - arbeiten die Bahai nicht. Sie treffen sich an diesen
Tagen, um Andachten abzuhalten und zu feiern. In vielen Ländern haben
auch die Kinder schulfrei. Die Geschichte über die Zeit, die
Bahá'u'lláh im Garten Ridvan verbrachte wird erzählt, vorgelesen oder
von den Kindern als Theaterstück dargestellt. Anschließend feiert man
zu Hause oder gemeinsam mit Freunden. Auch wenn es keine festgelegten
Rituale für die Feier gibt, denn solche kennen die Bahai nicht.
Ebenso wenig gibt es zeremonielle Gottesdienste oder einen religiösen
Klerus. Gemeindebelange werden auf örtlicher, nationaler und
internationaler Ebene von demokratisch gewählten Körperschaften
wahrgenommen.
Bahá’i leben in rund 191 Dörfern und Städten in allen Bundesländern
Österreichs und sind auf örtlicher Ebene derzeit in 17 gewählten
Geistigen Räten organisiert.
In Wien findet das Ridvanfest am Mittwoch den 20. April 2016 um 16
Uhr im Bahá’i Center Austria, Maroltingergasse 2, 1140 Wien, statt.
Gäste sind herzlich willkommen.
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