Graz (OTS) - Am vergangenen Wochenende fand in Graz das
Vernetzungstreffen der HochschülerInnenschaften der Medizinischen
Universitäten Wien, Graz, Innsbruck und der Medizinischen Fakultät
Linz statt. Der Fokus lag bei diesem Treffen besonders auf den
Bedingungen im Klinisch-Praktischen Jahr, den verschiedenen
Prüfungsformaten im Studium und der Entwicklung im Bereich privater
ÄrztInnenausbildung in Österreich.
„In Österreich divergieren die Bedingungen für das
Klinisch-Praktische Jahr enorm. Einheitliche Standards und eine
vergleichbare Ausbildung sind notwendig, um eine qualitativ
hochwertige Ausbildung zu gewährleisten. Ebenso existiert noch immer
keine flächendeckende Aufwandsentschädigung für das
Klinisch-Praktische Jahr”, so Johanna Zechmeister von der ÖH Med
Wien.
Die StudierendenvertreterInnen sprechen sich für die hohe Qualität
der ärztlichen Ausbildung mit den fundamentalen Bereichen Lehre,
Forschung und klinische Tätigkeit aus. Diese müssen unbedingt
erhalten bleiben und unter staatlicher Supervision stehen. Die
aktuelle Entwicklung zeigt besorgniserregende Tendenzen in Richtung
einer Privatisierung des Medizinstudiums. Jakob Riedl, Vorsitzender
der ÖH Med Graz: „Die Ausbildung darf dabei nicht in die Hand von
wirtschaftlich orientierten Unternehmen übergeben werden.“
Der relative ÄrztInnenmangel Österreichs entsteht vorwiegend durch
die Abwanderung der JungärztInnen ins Ausland, wo diese vielfach
bessere Konditionen vorfinden. „Dieser Entwicklung kann nicht durch
eine Erhöhung von Studienplätzen, sondern nur durch eine Verbesserung
der Ausbildungsqualität und der Arbeitsbedingungen entgegengesteuert
werden“, betont Luca Gallastroni von der ÖH Med Innsbruck.
All diese Problemfelder erfordern bundesweite Lösungen, für die die
StudierendenvertreterInnen weiterhin sowohl an ihren lokalen
Standorten als auch auf Bundesebene eintreten werden.
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