• 06.04.2016, 13:26:38
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Weltgesundheitstag: Lebenshilfe fordert barrierefreies Gesundheitswesen für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung

4 Empfehlungen der Lebenshilfe für gleichberechtigten Zugang zum Gesundheitswesen

Utl.: 4 Empfehlungen der Lebenshilfe für gleichberechtigten Zugang
zum Gesundheitswesen =

Wien (OTS) - „Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung haben
laut UN-Behindertenrechtskonvention das Recht auf gleiche Qualität in
der Gesundheitsversorgung wie andere auch“, so Lebenshilfe-Präsident
Germain Weber. „Dazu braucht es ärztliche Versorgung in Reichweite,
eine Sozialversicherung für Menschen in Tagesstrukturen,
Barrierefreiheit auf allen Ebenen, die Schulung von medizinischem
Personal und Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung sowie eine
gesicherte Datenlage für Österreich.“

Ärztliche Versorgung in Reichweite inklusive Sozialversicherung

„Für eine barrierefreie Gesundheitsversorgung sind österreichweite,
qualitätsvolle Frühförderangebote und zentrale Anlaufstellen zur
Information und Beratung nötig“, fordert der Lebenshilfe Präsident.
„Darüber hinaus ist die Tätigkeit in Tagesstrukturen als
sozialversicherungsrechtliches Dienstverhältnis anzuerkennen. Damit
stehen Rehabilitations- und Kurangebote auch Menschen mit
intellektueller Beeinträchtigung offen. Auch besachwaltete Personen
sollen Zugang haben.“

Barrierefreiheit auf allen Ebenen – räumlich, kommunikativ, sozial

Wenn Arztpraxen für Menschen mit verschiedensten
Mobilitätseinschränkungen zugänglich sind, können Spitalsbesuche bei
kleineren gesundheitlichen Problemen vermieden werden.
Die Lebenshilfe empfiehlt ÄrztInnen, Informationsmaterial in leichter
Sprache zu verwenden. Auch Patientinnen und Patienten, die (noch)
nicht gut Deutsch sprechen, profitieren davon. Für die Untersuchung
gilt es, ausreichend Zeit einzuplanen. „Hierfür braucht es allerdings
auch eine ausreichende Honorierung dieses Mehraufwandes seitens der
Krankenkassen“, erklärt Weber.

Schulungen von Personal und von Menschen mit Beeinträchtigungen

Medizinische Fachkräfte und angehende ÄrztInnen sollen im Rahmen
ihrer Ausbildung Schulungen über existierende
Beeinträchtigungsformen, damit verbundenen Erkrankungen und
Verhaltensweisen und zum Umgang und der Kommunikation mit Menschen
mit intellektueller Beeinträchtigung erhalten. Im Sinne einer
umfassenden Gesundheitsförderung sollen Menschen mit intellektueller
Beeinträchtigung durch Schulungen zu Expertinnen und Experten ihres
eigenen Körpers und ihrer Gesundheit werden.

Bislang keine gesicherte Datenlage in Österreich

In Österreich fehlen gesicherte Daten und Statistiken zu sämtlichen
Gesundheitsbereichen von Menschen mit intellektueller
Beeinträchtigung. "Wir empfehlen eine anonymisierte Datenerhebung als
Basis für eine flächendeckende und gemeindenahe
Gesundheitsversorgung", so Weber.

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