- 06.04.2016, 11:07:35
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Forstunternehmer gegen Forststraßenöffnung für Radfahrer
Arbeits-, Unfall- und Haftungsrisiko unzumutbar
Utl.: Arbeits-, Unfall- und Haftungsrisiko unzumutbar =
Krottendorf (OTS) - Der Österreichische Forstunternehmerverband
spricht sich heute strikt gegen eine generelle Öffnung der
Forststraßen für Mountainbiker aus. Der Wald ist, neben vielen
anderen Funktionen und Leistungen, die er für die Gesellschaft
erfüllt, auch Arbeitsplatz. In der modernen Waldpflege und -ernte
werden heute Forstspezialmaschinen eingesetzt, wie z.B. Seilkräne,
Harvester oder Forwarder, die ökologisch und ökonomisch am letzten
Stand der Technik sind. Diese Maschinen müssen die genau dafür
gewidmeten Forststraßen nutzen, um in die zu bearbeitenden
Waldflächen kommen zu können. Dazu finden auch die täglichen Fahrten
der Mitarbeiter zu und von den Maschinen sowie Versorgungsfahrten
statt.
Freigabe würde Sicherheit von Arbeitern und Waldbesuchern
gefährden
Peter Konrad, Präsident des Österreichischen
Forstunternehmerverbandes und Bundessprecher der Forstunternehmer der
Wirtschaftskammer Österreich, hält dazu fest: „Eine generelle Öffnung
der Forststraßen würde eine Waldbewirtschaftung, wie wir sie heute
kennen, unmöglich machen. Für alle im Wald arbeitenden Personen -
Arbeiter, Angestellte, Frächter, externe Unternehmer und viele mehr -
ist das damit verbundene Arbeits-, Unfall- und Haftungsrisiko
unzumutbar. Eine nicht gelenkte Freigabe von Forststraßen ist im
Interesse der Sicherheit der im Wald Beschäftigten sowie der
Freizeitnutzer selbst undenkbar und unverantwortlich. Eine tragbare
Lösung kann nur auf Vertragsbasis und in gutem Einvernehmen direkt in
der Region erfolgen. Privatrechtliche Vereinbarungen haben sich seit
Jahren bestens bewährt und müssen fortgeführt werden.“
Wie gefährlich der Arbeitsplatz Wald ist, hat vor kurzem ein
tragischer Vorfall in der Steiermark gezeigt. In Frohnleiten bei Graz
wurde ein Radfahrer von einem Baum getroffen und tödlich verletzt.
Der Pensionist hatte versucht, eine wegen Holzschlägerungsarbeiten
gesperrte Straße zu passieren.
„Die Gefahren am Arbeitsplatz Wald dürfen nicht unterschätzt werden.
Eine klare Lenkung der Waldnutzer ist dabei von zentraler Bedeutung.
Eine generelle Forststraßenöffnung würde die Sicherheit von Arbeitern
und Freizeitnutzern gefährden und ist vehement abzulehnen“, fasst
Konrad abschließend zusammen. „Ich kann mir auch nicht vorstellen,
wer dafür die politische Verantwortung übernehmen will. Hier muss
dringend die Gesamtverantwortung für die Gesellschaft vor einseitiger
Klientelpolitik gestellt werden.“
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