• 31.03.2016, 14:56:53
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Rauchfangkehrer: Zur Vermeidung von Kohlenmonoxidunfällen

Wien (OTS) - „Seit 2011 gibt es ein von Experten und Sachverständigen
entwickeltes, spezifisches Verfahren zur Luftverbundüberprüfung“,
sagt der Innungsmeister der Wiener Rauchfangkehrer Josef Rejmar.
Diese Messung wird in Wien, seit nunmehr drei Jahren, jährlich im
Zuge der Hauptkehrung durchgeführt. Unfälle die durch zu viel
Kohlenmonoxid in der Luft verursacht werden, konnten dadurch bereits
um 30 Prozent reduziert werden, „Unfälle mit tödlichem Ausgang sogar
um 85 Prozent“, ist Rejmar von der Wichtigkeit der Gesetzesänderung
überzeugt. „Leider unterschätzen viel zu viele Menschen die Gefahr
von Kohlenmonoxid.“

Mithilfe modernster Messgeräte wird eine exakte Analyse des
Lufthaushaltes durchgeführt. „Moderne Neubauten und energetisch
sanierte Altbauten stellen, mit perfekt abgedichteten Fenstern und
einer gedämmten Gebäudehülle, ein in sich geschlossenes System dar.
Dadurch entsteht ein höchst sensibler Lufthaushalt, indem es unter
Umständen zu lebensbedrohenden Kohlenmonoxidwerten kommen kann“,
erklärt Rejmar. Aber auch durch zusätzliche Einbauten, wie eines
Dunstabzugs in der Küche oder eines Ventilators in der Toilette, kann
der Lufthaushalt durcheinandergebracht werden.

Sicherheitscheck Luftverbund

Um den Sicherheitscheck für BewohnerInnen kostengünstig und
zeitschonend abwickeln zu können, wird dieser seit 2012 im Rahmen der
jährlichen Hauptkehrung durchgeführt. Die Kennzahlen können bereits
vor Ort abgelesen und bewertet werden. Sind die Grenzwerte
überschritten, wird mit den InhaberInnen der betroffenen Wohnung ein
Maßnahmenplan zur Behebung entwickelt. Mit der jährlichen
Überprüfung wird die Sicherheit wesentlich erhöht, trotzdem reagieren
manche Menschen verärgert über diese Sicherheitsmaßnahme: „Es fehlt“,
so Rejmar, „oft das Gefahrenbewusstsein.“

Gefahr in Verzug für 12.033 Heizanlagen

Vor allem das geruchsneutrale, unsichtbare und ab einer gewissen
Menge hochgiftige Kohlenmonoxid, werde meist unterschätzt. „Im
Vorjahr entdeckten wir im Zuge der Hauptkehrungen in Wien 12.033
Anlagen, die ein so großes Sicherheitsrisiko darstellten, dass wir
diese sperren mussten. Mehr als 8.317 davon – also über zwei Drittel
– konnten nur dank der Luftverbundprüfung ausfindig gemacht werden“,
zieht Innungsmeister Rejmar Bilanz.

Genug Sauerstoff in der Luft

„Die Dichtheit der Gebäude mit Niedrigenergiestandard ist ein großes
Plus um weniger Heizenergie zu verbrauchen, jedoch muss gleichzeitig
auf den Lufthaushalt geachtet werden“, erklärt Josef Rejmar. Dazu
gehöre regelmäßiges Lüften der Wohnungen und die Rücksprache mit dem
Rauchfangkehrer, wenn ein zusätzlicher Einbau von Absauggeräten wie
Dunstabzug oder WC-Ventilator geplant sei. Selbst bei neuen
Heizgeräten könne es zu einem Rückstau der Verbrennungsluft kommen,
wenn nicht alle Maßnahmen zur Vorsorge der Luftzufuhr eingehalten
werden. Ebenso sei beim Einsatz von mobilen Klimageräten große
Vorsicht geboten. „Sogar ein neuer Teppich kann das Verhältnis von
Zu- und Abluft stören. Im Zweifel sollte immer ein Rauchfangkehrer zu
Rate gezogen werden.“ Um die Luftzahl zu ermitteln, werden alle
Fenster und Türen, sowie wenn vorhanden auch Rollläden, geschlossen.
Alle Zuluftelemente werden auf Minimalstellung gebracht und alle
Absaugeinrichtungen bei Volllast in Betrieb genommen.

Altbauwohnung, nicht gedämmt, Gaszentralheizung

Eine Altbauwohnung (nicht gedämmt und traditionelle Kastenfenster),
mit Parkettboden und einer Standardeinrichtung im Wohn- und
Schlafzimmer, einer Einbauküche sowie Bad und Toilette, verfügt über
einen ausgeglichenen Lufthaushalt und gute Sauerstoffwerte. Werden in
diese Wohnung neue, dichte Fenster und in der Toilette ein Ventilator
eingebaut, verschlechtert sich der Lufthaushalt bereits massiv. Ein
zusätzlicher Einbau eines Dunstabzugs in der Küche führt zu
gesundheitsgefährdenden oder sogar lebensbedrohenden
Kohlenmonoxidwerten – so ferne keine Gegenmaßnahmen durchgeführt
wurden.

Neubau, Niedrigenergie, Gaszentralheizung

Die Luftverhältnisse einer Neubauwohnung mit Niedrigenergiestatus
oder eines energetisch sanierten Altbaus, sind aufgrund der Dichtheit
schlechter als im energetisch unsanierten Altbau. Bereits die
nachträgliche, flächendeckende Verlegung eines Teppichs, Installation
eines WC – Ventilators oder Dunstabzuges, stört das sensible
Gleichgewicht von Zu- und Abluft massiv und führt - ohne
Gegenmaßnahmen – zu bedrohlichen Mengen an Kohlenmonoxid in der
Wohnung.

Die Wiener Rauchfangkehrer

Seit mehr als 580 Jahren überprüfen die Wiener Rauchfangkehrer
regelmäßig die Feuerstätten der Wiener und Wienerinnen. Komfortables
Wohnen und ein sicheres Leben in der Stadt wurde dadurch möglich.
Technologische Entwicklungen machen Heizen zunehmend effizienter und
umweltschonender. Rund 100 Betriebe der Rauchfangkehrer helfen den
WienerInnen beim Wechsel auf neue Heizsysteme, stehen beim Umstieg
mit hoher Fachkompetenz beratend zur Seite und ermöglichen einen
sicheren Betrieb.
www.rauchfangkehrer.wien

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