- 17.03.2016, 13:01:16
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Ein Plus für Toleranz, Integration und länderübergreifende Aktionen
Forum Erasmus+: Fünf Länder räumen mit Vorurteilen und Diskriminierung auf. 35 Projekte beweisen beispielhaft, dass es auch anders geht

Utl.: Forum Erasmus+: Fünf Länder räumen mit Vorurteilen und
Diskriminierung auf. 35 Projekte beweisen beispielhaft, dass
es auch anders geht =
Wien (OTS) - Soeben hat die Europäische Kommission einen Aufruf für
die soziale Integration durch Projekte in den Bereichen Bildung und
Jugend im Programm Erasmus+ veröffentlicht. Projekte für Freiheit,
Toleranz und Nichtdiskriminierung können, sowie sie unter die
Leitaktion 3 (Unterstützung politischer Reformen) fallen, somit bis
30. Mai für eine Förderung eingereicht werden. Zeitgleich trafen sich
im Rahmen des Erasmus+ Forums „Integration und Bildung“
Vertreter/innen der Erasmus+ Nationalagenturen aus Deutschland,
Liechtenstein, Luxemburg, Belgien und Österreich mit 300
Projektträger/innen und Interessierten in Wien. Erfahrungen mit
Good-Practice-Projekten wurden ausgetauscht, gemeinsame Lösungen
gesucht und mögliche künftige Projektpartner gefunden.
Die Kultur- und Sozialanthropologin Mari Steindl steckte zuerst den
Begriff Inklusion ab. In ihrer Keynote sprach sie davon, dass
Inklusion im besten Fall ein Klima schafft, in dem jede/r Vielfalt
leben kann. Teilhabe und Partizipation – wie sie in Erasmus+
Projekten gelebt werden – seien wichtige Faktoren, um benachteiligte
Gruppen in die Gesellschaft zu integrieren. „Mitbestimmung führt
letztendlich auch zur Eigenverantwortung. Man muss die Ängste der
Leute abbauen, ihnen Sicherheit und Zugehörigkeit geben, ohne ihnen
etwas „aufs Auge zu drücken“, so Steindl.
Der Däne Søren Kristensen (Techne) forderte in seiner anschließenden
Keynote dazu auf, Auslandsaufenthalte im Bedarfsfall für einzelne
Teilnehmer/innen maßzuschneidern und Hürden weitgehend abzubauen. So
konnten manche Personen erst am Programm teilnehmen, als man ihnen
die Möglichkeit gab, mehrere kürzere Auslandsaufenthalte zu
absolvieren. Kristensen schränkte ein: „Es bleibt eine Gratwanderung.
Denn jede Hürde bedeutet auch eine Lernerfahrung.“
Am Abend widmeten sich die Teilnehmer/innen in sieben Foren den
Themen besondere Bedürfnisse, soziale Benachteiligung/Dimension,
Generation 50+, Drop-out, Vorurteile und Diskriminierung und
Flüchtlinge und Migrant/innen. Über Erasmus+ und sein
Vorgängerprogramm werden bereits zahlreiche Projekte durchgeführt,
die hier ansetzen. „Tandem Now“ der VHS Tirol und des Vereins
Multikulturell ist beispielsweise ein solches Projekt. Jugendliche
mit Migrationshintergrund und/oder aus ethnischen Minderheiten wählen
tendenziell die in ihrer kulturellen Gemeinschaft üblichen
Ausbildungen bzw. Berufe. Mit „Tandem Now“ wurden Mentor/innen
ausgebildet und den Jugendlichen an die Seite gestellt, was
tastsächlich zur breiteren Berufswahl geführt hat.
Die Universität Wien führte ein Intensivprogramm durch, in dem
Studierende aller Glaubensrichtungen Antworten fanden auf Fragen wie
„Welche Herausforderungen ergeben sich aus dem Zusammenleben von
Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen?“ oder „Wie konzipiert
man eine islamische Bildung, die auch zur Bildung der europäischen
Identität beitragen soll?“. Die Ergebnisse sollen
Religionslehrer/innen, Pädagog/innen und Erzieher/innen als
Orientierung dienen.
Diese beiden wie auch weitere 33 Projekte zeigten exemplarisch die
Bandbreite an Möglichkeiten, die Erasmus+ bietet. Ernst Gesslbauer,
Leiter der österreichischen Nationalagentur Erasmus+ Bildung im OeAD,
sieht das Erasmus+ Forum als Motor, um die Teilnahmemöglichkeiten für
benachteiligte Personen am Programm zu verbessern: „Durch diese
länderübergreifende Zusammenarbeit lernen wir voneinander und ziehen
gemeinsam an einem Strang, wenn es um die Umsetzung dieser wichtigen
Themen geht.“
Nachlese & Fotos (in Kürze unter):
www.bildung.erasmusplus.at/erasmusplusforum
Zum Aufruf der Europäischen Kommission:
www.bildung.erasmusplus.at/aufruf_integration
Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/7565
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