- 08.03.2016, 12:58:33
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Lunacek: „Wichtiger Erfolg von Zivilgesellschaft und Grünen gegen Glyphosat-Zulassung“
Minister Rupprechter muss Pro-Pestizid-Position revidieren
Utl.: Minister Rupprechter muss Pro-Pestizid-Position revidieren =
Straßburg/Wien (OTS) - „Dank des von den Grünen unterstützten starken
Protests aus der Zivilgesellschaft ist es gelungen, dass die
EU-Kommission heute keine Mehrheit für ihren Vorschlag der
Zulassungsverlängerung für das Herbizid Glyphosat finden konnte. Die
Verschiebung der Entscheidung bis auf weiteres ist ein erster großer
Erfolg gegen das gesundheitsschädliche Herbizid. Noch vor einer Woche
war an eine Verschiebung der Abstimmung nicht zu denken. Zumindest
einige Regierungen haben die Verlängerung nicht einfach abgenickt –
Österreich hat skandalöserweise für die Zulassung gestimmt.
Mit ihrem ursprünglichen Vorschlag die Zulassung für das umstrittene
Totalherbizid Glyphosat bis 2031 zu verlängern, hat die EU-Kommission
eindeutig gegen die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger und für die
Interessen der Agrarindustrie wie die des Herstellers des Pestizids
Monsanto gestimmt. Die Internationale Agentur für Krebsforschung der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Glyphosat als „wahrscheinlich
krebserregend für Menschen“ eingestuft. Die Kommission verstößt mit
ihrer Position gegen das Vorsorge-Prinzip, wirft alle Bedenken von
WissenschaftlerInnen über Bord und berücksichtigt nicht einmal die
Einschränkungen, die die Europäische Behörde für
Lebensmittelsicherheit (EFSA) gemacht hat. Die EFSA hatte immerhin
auf die negativen Folgen für die Biodiversität hingewiesen.
Die EU-Kommission muss in den kommenden Wochen für eine umfangreiche
und ausgewogene Analyse der Risiken sorgen und die Bewertungen der
gemeinsamen Pestizid-Kommission (JMPR) der UN-Weltgesundheits- und
Ernährungsorganisationen WHO sowie der FAO abwarten. Nur das wird dem
Vorsorge-Prinzip, dem die EU-Kommission verpflichtet ist, gerecht.
Österreichs Umwelt- und Landwirtschaftsminister Rupprechter wiederum
muss endlich mehr Umwelt- als Landwirtschaftspolitik machen und ist
dringend aufgefordert, diese Verschiebung der Entscheidung ebenfalls
für eine Nachdenkpause und das Revidieren der österreichischen
Position im Sinne von Umwelt- und Gesundheitsschutz zu nützen“,
kommentiert Ulrike Lunacek, Vizepräsidentin des Europäischen
Parlaments und Delegationsleiterin der österreichischen Grünen im EP,
die heutige Entscheidung im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere,
Lebensmittel und Futtermittel.
Grüne Argumente gegen Glyphosat:
http://www.greens-efa.eu/sieben-gruende-glyphosat-zu-verbieten-15239.
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