• 08.03.2016, 09:00:03
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Düstere Zukunft für den Tiroler Tourismus

Josef Falkner

Innsbruck (TP/OTS) - Für den Tiroler Tourismus entstand 2015 der
Eindruck, nicht verstanden zu werden oder aber, die politischen
Entscheidungsträger nähmen diese Branche nicht ernst. Einen der
wichtigsten Wirtschaftszweige Tirols!

Sinnlose und praxisfremde Verordnungen wie Registrierkassenpflicht,
Allergenkennzeichnungs-Verordnung, Rauchverbot, Ruhezeiten,
Vorschriften im Gewerberecht, Lebensmittelverordnung, Brandschutz und
vieles mehr münden nicht nur in einer enormen finanziellen Last, die
die Branche nicht mehr verkraftet. Sie führen dazu, dass jeder
Betreiber eines touristischen Unternehmens täglich im Kriminal steht.
Seit 30 Jahren ertönt der Ruf nach Bürokratieabbau, doch jedes Jahr
türmen sich mehr Hindernisse für Unternehmen auf - dies scheint
mittweile bewusst und gewollt.

Offizielle Statistiken sind eine der größten Lügen, die fast täglich
in den Medien verbreitet werden. Wer kann sie durchschauen? Nur eines
ist längst bewiesen, die Wertschöpfung sinkt permanent. Jenes Geld
also, von dem die Betriebe ihre Aufwände und die Betreiberfamilie
ihren Unterhalt zu bestreiten hat. Der Preisdruck und der globale
Wettbewerb verschärfen sich.

Wie soll es nun weitergehen?

Wir brauchen dringend neue Impulse für den Tiroler Tourismus seitens
der Politik. Das Tourismusgesetz ist auch nach seiner letzten Novelle
Light (2015) kein wirklicher Erfolg, sondern gehört grundlegend
zeitgemäß formuliert und angepasst.

Es muss dringend ein eigenes Ressort für Tourismus Wirtschaft und
Arbeit mit einem dafür verantwortlichen Landesrat in der
Landesregierung installiert werden, dies ist eine uralte Forderung in
Tirol. Und es ist unverständlich, dass gerade diese äußerst wichtige
Institution von jenen mit allen Mitteln verhindert wird, die sie
Anfang der 90er Jahre vehement gefordert hatten!

Bei allem Respekt, der Landeshauptmann von Tirol ist in seinem Tun
für alle Bevölkerungsgruppen verantwortlich. Niemand kann erwarten,
ein so wichtiges Ressort wie das des Tourismus als eine von vielen
Belangen entsprechend fachlich und wirtschaftlich zu verstehen und zu
führen.

Raumordnung und Bauordnung bestimmen maßgeblich den touristischen
Handlungsraum. Ein heikles Thema! Für alle Tiroler Gemeinden gelten
einheitliche Regelungen, dennoch schwankt deren Auslegung enorm, je
nachdem in welchem Teil Tirols ein Tourismusbetrieb beheimatet ist.
Nach Ansicht der Tiroler Tourismusvereinigung lassen sich künftige
Lösungen nicht auf Basis diverser Verordnungen, die gesetzlich noch
zum Teil zu hinterfragen wären, finden. Ein Eingriff in die
unternehmerische Handlungsfähigkeit wird auf die Dauer niemanden von
Nutzen sein. Der Unternehmer verliert jenen notweniger Spielraum, der
für eine zukünftige wirtschaftliche Ausrichtung unerlässlich ist.
Ohne neue Finanzierungsformen, die außerhalb des Einflusses der uns
zur Verfügung stehenden Banken liegen, ist ein Fortkommen in Zukunft
unmöglich. Denn auch den Banken wurde jeglicher Spielraum genommen!
In Summe wundert es nicht, wenn für eine notwendige Betriebsnachfolge
unter diesen Voraussetzungen unsere Jugend nicht mehr zur Verfügung
steht. Teilweise wäre es von den jetzigen Betreibern
unverantwortlich, die nächste Generation in dieses Risiko hinein zu
berufen!

Die Steuerreform 2015 ist wohl der größte Flopp und die größte
finanzielle Belastung der Wirtschaft dieser jetzigen Bundesregierung.
Deren Unfähigkeit und Hilflosigkeit zeigt sich auch deutlich in der
Flüchtlingsfrage. Mittelfristig werden zahlreiche Arbeitsplätze
vernichtet und damit auch die Existenz vieler Familien. Ein höherer
Nettolohn für Arbeitnehmer stellt sich als Trugschluss heraus, denn
alleine die nicht mehr absetzbaren Versicherungen und die allgemeine
Teuerung belaufen sich auf ein Vielfaches!

Dann wäre da noch die Arbeitslosigkeit: Tirol meldet aktuell die
höchste Arbeitslosigkeit seit dem 2. Weltkrieg, also seit 1945! Das
ist keineswegs darauf zurückzuführen, zu viele ausländische
Mitarbeiter seien im Lande. Die Gesetzgebung für den Arbeitsmarkt und
dessen Regelwerk „produzieren“ die Beschäftigungslosigkeit. Nicht zu
arbeiten bringt nahezu gleich viel Unterstützung vom Staat wie Gehalt
ein. Damit sind steigende Arbeitslosenzahlen vorprogrammiert, die
Betriebe sind nicht mehr in der Lage, die nötige Dienstleistung für
den Kunden zu erbringen.

„Für 2016 wünsche ich mir, dass die Politik im Land wie im Bund
endlich die nötigen Maßnahmen mit entsprechender Weitsicht und
Ernsthaftigkeit ergreift“, schließt Josef Falkner, Präsident der
Tiroler Tourismusvereinigung, sein Plädoyer an die Meinungsbildner
Tirols.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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