- 04.03.2016, 09:00:21
- /
- OTS0017 OTW0017
Ostermayer: Schriftsteller Gerhard Roth erhält den Großen Österreichischen Staatspreis 2016
Großer Staatspreis seit 2012 erstmals wieder für Literatur
Utl.: Großer Staatspreis seit 2012 erstmals wieder für Literatur =
Wien (OTS) - „Ich gratuliere Gerhard Roth ganz herzlich zum Großen
Österreichischen Staatspreis 2016 und freue mich, erstmals seit 2012
einen Vertreter der zeitgenössischen Literatur damit auszeichnen zu
können. Gerhard Roth ist ein Autor, der wie viele andere seiner
Generation von Graz – dem Forum Stadtpark und den ‚manuskripten‘ –
aufgebrochen ist, um die deutschsprachige Literatur zu erobern. Mit
seinen beiden Romanzyklen ‚Archive des Schweigens‘ und ‚Orkus‘ hat er
zwei zentrale Werke der österreichischen Nachkriegsliteratur
geschaffen, in denen er einen kritischen Blick auf die
österreichische Geschichte und den versteckten Alltag gelenkt hat. In
immer wieder neuen literarischen Formen umkreist er die Vergangenheit
Österreichs und schreibt damit nicht nur eine etwas andere Geschichte
unseres Landes, sondern unternimmt mit seiner Erinnerungsarbeit eine
Abenteuerreise in die menschliche Seele“, so Kulturminister Josef
Ostermayer.
Der Kunstsenat betont in seiner Empfehlung für die Vergabe des Großen
Österreichischen Staatspreises an Gerhard Roth, dass er „einer der
bedeutendsten und international bekanntesten österreichischen
Schriftsteller ist. Bereits 1983 erhielt er für seinen großen Roman
‚Landläufiger Tod‘ den von Günter Grass gestifteten
Alfred-Döblin-Preis. Seit über vier Jahrzehnten arbeitet er als
Erzähler, Dramatiker und Essayist unbeirrt und mit großer
Besessenheit an seinem vielschichtigen und umfangreichen Werk, einer
bereits in viele Sprachen übersetzten ‚Prosa der Aufmerksamkeit‘, wie
sie genannt wird. Gerhard Roth meldet sich immer wieder kritisch zur
österreichischen Vergangenheit und politischen Gegenwart zu Wort.
Mehrere seiner Romane wurden für Kino und Fernsehen verfilmt. Die
Verfilmung seines Romans ‚Der Stille Ozean‘ von Xaver Schwarzenberger
wurde 1983 bei den Filmfestspielen in Berlin mit dem ‚Silbernen
Bären‘ ausgezeichnet.“
Erstmals seit 2012 geht der Große Österreichische Staatspreis, auf
Vorschlag des Kunstsenates, an einen Preisträger in der Kategorie
Literatur. Der Große Österreichische Staatspreis ist die höchste
Auszeichnung der Republik für künstlerische Leistungen und ist mit
30.000 Euro dotiert. „Es ist eine große Ehre für mich, dem Vorschlag
des Kunstsenats zu folgen, und ich freue mich sehr darüber, Gerhard
Roth diesen Preis für sein umfangreiches literarisches Oeuvre
zuerkennen zu können“, so Ostermayer abschließend.
Gerhard Roth wurde 1942 in Graz geboren und lebt als freier
Schriftsteller in Wien und der Südsteiermark. Er veröffentlicht
zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays, Theaterstücke und Drehbücher.
Viele seiner literarischen Werke wurden verfilmt. Gerhard Roth wurde
für sein künstlerisches Schaffen vielfach ausgezeichnet: So erhielt
er unter anderem den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für
Toleranz in Denken und Handeln (1994), den Bruno-Kreisky-Preis
(2003), den Jakob-Wassermann-Preis (2012) und den Jean-Paul-Preis
(2015).
Der Österreichische Kunstsenat ist eine Gemeinschaft von 21
Künstlerpersönlichkeiten aus den Bereichen Architektur, Bildende
Kunst, Literatur und Musik. Seine Aufgabe besteht darin, die Anliegen
der Kunst in der Öffentlichkeit zu vertreten und die öffentlichen
Stellen in wichtigen Fragen der Kunst zu beraten. In die Kompetenz
des Kunstsenats fällt auch das Vorschlagsrecht für den Großen
Österreichischen Staatspreis und für die Berufung der
Staatspreisträger in den Kunstsenat. Weiterführende Informationen:
www.kunstsenat.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NBU