Europäischer Radiologenkongress ECR von 2.-6. März 2016 in Wien
Utl.: Europäischer Radiologenkongress ECR von 2.-6. März 2016 in
Wien =
Wien (OTS) - Nervenultraschall hat sich rasant zu einem immer exakter
und leichter einsetzbaren Diagnose-Tool entwickelt. Menschen, die an
Verletzungen peripherer Nerven leiden und einen rekonstruktiven,
plastischen, chirurgischen Eingriff benötigen, haben oft ein lange
Leidensgeschichte und viele Operationen hinter sich. Mit
Nervenultraschall kann diese Leidenszeit heutzutage extrem verkürzt
werden, da der ultraschallunterstützte Blick in die Nervenbahnen
dabei hilft, sowohl in der Diagnostik wie auch in der Therapie
genauere und schnellere Maßnahmen zu ergreifen. Die MedUni Wien hat
mit den Forschungen an der Klinischen Abteilung für Neuroradiologie
und Muskuloskeletale Radiologie (Leitung der Forschungsgruppe
Nervenultraschall: Gerd Bodner) an der raschen Weiterentwicklung
dieser neuen Sonografie-Methoden maßgeblich mitgewirkt.
Neben der mittlerweile als Standarddiagnostik etablierten Darstellung
häufiger Engpasssyndrome der Hand wie z.B. dem Karpaltunnelsyndrom
(Verletzung des Mittelarmnervs in der Handwurzel) und dem
Kubitaltunnelsyndrom (Verletzung des Ellennervs), erlaubt die
hochauflösende Sonographie mit bis zu 22 Megahertzsonden immer
neuerer Einsatzgebiete von Nervenverletzungen: Beispielsweise nach
dem Einsetzen von Kreuzband-Plastiken am Knie oder bei
Geschwulstbildungen an sensorischen Nerven (Neurome).
„Mit Hilfe der neuen Ultraschall-Geräte gelingt es uns, die
peripheren Nervenbahnen ganz exakt darzustellen und anzuschauen“,
sagt Georg Riegler von der Universitätsklinik für Radiologie und
Nuklearmedizin der MedUni Wien anlässlich des von 2.-6. März in Wien
stattfindenden ECR (European Society of Radiology), dem größten
europäischen Radiologenkongress. Damit ist es den Radiologen möglich,
ganz genau zu diagnostizieren, ob es sich um eine Nervenverletzung
handelt, und auch um welche, oder ob ein Tumor die Probleme
hervorruft und natürlich auch, wo exakt die Läsion am Nerv liegt.
Riegler: „Wir können mit Hilfe der Sonografie den Ursprung des Nervs
sehen, wo er hingeht und wie er verläuft. Das ist ganz wichtig bei
der präoperativen Diagnostik.“
In der Therapie wiederum bedeutet das, dass man die Intervention ganz
exakt setzen kann: So kann zum Beispiel auf Mikromillimeter genau
festgelegt werden, wo ein Ganglion (Nervengeschwulst) punktiert
werden muss, damit es beseitigt werden kann. Gleiches gilt für die
Radiofrequenztherapie, bei der mit hochfrequenten Stromfeldern das
krankhafte Nervengewebe durch Hitze zerstört wird. „In beiden Fällen
hilft uns der Ultraschall, ganz genau zu sehen, wohin wir mit der
Nadel stechen dürfen und sollen“, erklärt Riegler.
Diese verbesserten Möglichkeiten bedeuten einerseits eine deutliche
Ersparnis bei den Ressourcen und Medikamenten, verkürzen aber vor
allem auch die Leidenszeit der Betroffenen, die kürzer ambulant
aufgenommen werden müssen und generell weniger operative Eingriffe
über sich ergehen lassen müssen.
Fünf Forschungscluster an der MedUni Wien
Insgesamt sind fünf Forschungscluster der MedUni Wien etabliert. Dort
werden in der Grundlagen- wie in der klinischen Forschung vermehrt
Schwerpunkte an der MedUni Wien gesetzt. Die Forschungscluster
umfassen medizinische Bildgebung, Krebsforschung/Onkologie,
kardiovaskuläre Medizin, medizinische Neurowissenschaften und
Immunologie. Nervenultraschall fällt in den Themenbereich des
Clusters für medizinische Bildgebung.
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