Presseinformation des forum. ernährung heute
Utl.: Presseinformation des forum. ernährung heute =
Wien (OTS) - Mediterrane Kost gilt weltweit als besonders gesund und
zählt sogar zum immateriellen Weltkulturerbe. Dabei kommt natives
Olivenöl großzügig auf den Teller. Es schmeckt und hat den Ruf,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Könnte in der
österreichischen Küche verwendetes Rapsöl eine Alternative sein? Das
forum. ernährung heute macht den Qualitätsvergleich zwischen den
beiden Ölen.
Wenn der Raps im Mai blüht, sorgt die Farbe Gelb für gute Laune und
macht glücklich. In Sachen Herzgesundheit fragt sich jedoch, ob
Rapsöl dem Olivenöl das Wasser reichen kann? Fest steht: Olivenöl
punktet mit einem hohen Gehalt an Ölsäure. Der Konsum dieser einfach
ungesättigten Fettsäure sowie jener von mehrfach ungesättigten
Fettsäuren verbessert die Blutfettwerte und wirkt entzündungshemmend.
Rapsöl enthält vergleichbare Mengen an Ölsäure und etwa neun Mal so
viel mehrfach ungesättigte Alpha-Linolensäure. Müsste es also nicht
noch günstiger auf das Herz wirken?
Eine kürzlich veröffentlichte Studie* nahm die beiden Öle unter die
Lupe und lies aufhorchen: Täglich 50 Gramm Rapsöl (rund 4 EL) auf dem
Speiseplan senkten bei schwer übergewichtigen Studienteilnehmern
sowohl das Gesamt-Cholesterin als auch das ungünstige LDL-Cholesterin
– beides Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die gleiche
Menge Olivenöl löste keinen vergleichbaren Effekt aus. „Klingt
vielversprechend. Doch während Olivenöl seit vielen Jahren intensiv
erforscht wird, reicht die Datenlage für eine eindeutige Empfehlung
von Rapsöl zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch nicht
aus“, bleibt Marlies Gruber, wissenschaftliche Leiterin des f.eh,
zurückhaltend. Besagte Rapsöl-Studie wurde mit nur neun Männern
durchgeführt und bisherige Ergebnisse größerer Studien zeigen ein
anderes Bild.
Antioxidative Begleiter
Darüber hinaus scheint der hohe Gehalt an Alpha-Linolensäure in
Rapsöl, nur ein vermeintlicher Bonus für die Herzgesundheit zu sein.
Denn diese Fettsäure reagiert besonders leicht mit Sauerstoff,
wodurch hohe Mengen schädlicher Oxidationsprodukten entstehen können.
Gleichzeitig sind im Rapsöl weitaus weniger antioxidative
Pflanzenbegleitstoffe enthalten als in Olivenöl. Dazu zählen
Carotinoide, Triterpene, Phytosterole, Tocopherole oder phenolische
Verbindungen wie Flavonoide und Lignane. Sie wirken
entzündungshemmend, verringern oxidativen Stress und fördern die
Gesundheit nachweislich. Phytosterole hemmen zudem die Aufnahme von
Cholesterin im Darm. Von besagten Pflanzenbegleitern tragen vor allem
phenolische Verbindungen zur Prävention koronarer
Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei.
„Natives Olivenöl weist ein ausgezeichnetes Verhältnis mehrfach
ungesättigter Fettsäuren zu Antioxidantien und Pflanzenbegleitstoffen
auf. Während die positive Wirkung von Olivenöl auf Herz und Kreislauf
heute wissenschaftlich überzeugend bestätigt ist, muss Rapsöl noch
weiter erforscht werden. Sicher ist dennoch: Rapsöl ist ein
Qualitätsöl, das die österreichische Küche bereichert“, sagt Gruber.
Rapsöl - 2.0?
Vielversprechend sind jedenfalls neue Produktentwicklungen: So kann
bei der Herstellung von Rapsöl der Gehalt von Alpha-Linolensäure in
erwünschtem Maß reduziert werden. Damit wird das Öl hitzebeständiger
und weniger anfällig für schädliche Oxidation. Mit neuen Methoden
bleiben außerdem günstige Pflanzenbegleitstoffe während der
Verarbeitung erhalten. Auch die Anreicherung von Rapsöl mit
Olivenbestandteilen wird getestet.
Küchentipps zur Verwendung von Ölen
- Öle sollten gut verschlossen und dunkel gelagert werden.
- Kalt gepresstes Raps- und natives Olivenöl eignen sich für die
kalte Küche ebenso wie zum Braten und Backen bis ca. 190 °C.
- Für das Kochen und Braten bei sehr hohen Temperaturen (ca. 210 °C)
sollen raffinierte Öle verwendet werden.
- Wertvolle Infos zu Einkauf, Lagerung und Verwendung von
Lebensmitteln bietet der Ratgeber „Smart Food Choice“ des f.eh,
online zu bestellen auf www.forum-ernaehrung.at/shop.
*Kruse M et al., Mol Nutr Food Res 2015; 59: 507–519
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