- 22.02.2016, 13:13:34
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Leitl: Export bleibt tragende Säule des österreichischen Wohlstandes
Hotspots für Export-Unternehmen liegen mittlerweile in Asien und Amerika – 55.000 österreichische Unternehmen exportieren in über 220 Länder weltweit
Utl.: Hotspots für Export-Unternehmen liegen mittlerweile in Asien
und Amerika – 55.000 österreichische Unternehmen exportieren
in über 220 Länder weltweit =
Wien (OTS) - „Der Export bleibt unser wichtigster Trumpf für ein
solides Wirtschaftswachstum und die tragende Säule unseres
Wohlstandes“, betonte Christoph Leitl, Präsident der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), heute bei einer Pressekonferenz
zur Außenhandelsbilanz. 2015 gelang es und auch 2016 und 2017 werde
es gelingen, „all-time-highs“ bei den Warenexporten einzufahren. Im
Vorjahr wurde erstmals die 130-Milliarden-Euro-Grenze bei den
österreichischen Warenexporten überschritten. Heuer werden die
Warenexporte nach einer Prognose der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der WKÖ
auf über 135 Mrd. Euro und 2017 auf über 140 Mrd. Euro zulegen.
Getrübt werden könnten diese positiven Aussichten aber durch einige
aktuelle Krisen, angefangen vom Konfliktherd im Nahen- und Mittleren
Osten, über die damit verbundene Flüchtlingsproblematik, hin zu den
nach wie vor bestehenden gegenseitigen Sanktionen zwischen der EU und
Russland, wie auch durch die aktuelle Ölpreispolitik. Leitl: „Um aber
beim Erfreulichen zu bleiben: zählt man zu den Warenexporten von 130
Mrd. Euro auch die österreichischen Dienstleistungsexporte von über
50 Mrd. Euro hinzu, so kommt man auf ein Gesamtexportvolumen von mehr
als 180 Mrd. Euro. Das entspricht der Summe aller öffentlicher
Budgets – vom Bund, der Länder und Gemeinden sowie der
Sozialversicherungsträger!“
Dass es 2015 einen Export-Zuwachs gab, verdanke Österreich vor allem
boomenden Märkten im „fernen Osten sowie im fernen Westen“, wie es
Walter Koren, Leiter der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA, formulierte:
Einerseits gab es starke Zuwächse bei den Ausfuhren in den NAFTA-Raum
(USA, Mexiko, Kanada) andererseits wurden die Staaten Südost-Asiens
zu immer stärkeren Magneten für österreichische Produkte. Darunter
fällt unter anderem auch Indien, von wo WKÖ-Präsident Leitl gerade
mit einer großen Wirtschaftsdelegation zurückgekommen ist. Leitl:
„Indien ist die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt und das am
schnellsten wachsende große Schwellenland weltweit. Indien hat in den
letzten zehn Jahren zehn Plätze gut gemacht und liegt jetzt unter den
Top-30 der wichtigsten österreichischen Exportzieldestinationen.“
2015 machte das Exportplus rund 15% 680 Millionen Euro aus. „Das
bedeutet, dass sich unsere Exporte nach Indien seit dem Jahr 2000
fast versechsfacht haben“, so Leitl. Über 500 österreichische
Unternehmen sind bereits in Indien vertreten, davon rund 130 mit
Niederlassungen oder Repräsentanzen.
Die Hotspots für exportorientierte Unternehmen liegen mittlerweile in
Asien und Amerika, in Ländern und Regionen, die konjunkturell besser
dastehen als Europa. Koren: „In diese Richtungen setzen wir auch die
Segel unserer Exportförderprogramme für die österreichischen
Unternehmen. 50% unserer Auslandsveranstaltungen beziehen sich schon
jetzt auf Märkte außerhalb Europas. Ebenso befindet sich die Hälfte
unserer über 100 Auslandsbüros in Überseedestinationen.“ Die größten
Exportsteigerungen in relevante Märkte gab es im Vorjahr auch in
Länder außerhalb Europas: angeführt von Mexiko (+28%), gefolgt von
den USA (17%), der Türkei (16%), den V.A.E. (16%) und Indien (15%).
Danach folgen die ersten europäischen Staaten, unter denen es, so
Koren, „sehr wohl einige gibt, die sehr wichtig für die gute
Exportperformance im Jahr 2015 waren.“ Etwa die Tschechische Republik
und Polen in Mittel-Ost-Europa oder auch Großbritannien und Spanien
im Westen.
Selbstverständlich sei auch die Außenhandelsentwicklung mit
Deutschland, dem wichtigsten österreichischen Außenhandelspartner, in
diesem Zusammenhang zu erwähnen. Die Exporte legten nach einer
zwischenzeitlichen Stagnation in den ersten elf Monaten 2015 wieder
um 3,7% zu. Im Ranking der wichtigsten österreichischen Exportpartner
folgen auf Deutschland die USA, Italien, die Schweiz, Frankreich, die
Tschechische Republik, Ungarn, Großbritannien, Polen und auf Platz 10
mit China das erste außereuropäische Land. Auf Platz 11 lag im Jahr
2014 noch Russland, das auf Grund der gegenseitigen Sanktionen auf
den 15. Platz zurückgefallen ist. Der Exportrückgang machte rund 40%
aus. „Die Sanktionen haben überhaupt nichts gebracht, sondern nur
Schaden auf beiden Seiten angerichtet. Die Politik muss da unbedingt,
vielleicht stufenweise, wieder herauskommen. Ein Ende der
Sanktionspolitik wäre aus Sicht der Wirtschaft für die Stabilität für
Russland und Europa wichtig“, so Leitl.
In Zukunft werden Exporte von Dienstleistungen mehr an Bedeutung
gewinnen. Koren: „Die Dienstleistungsexporte betragen derzeit rund
30% der Warenexporte und tragen wesentlich zur positiven
Leistungsbilanz bei. Für 2015 erwarten wir einen Zuwachs bei
Dienstleistungs-Exporten von über 4% auf 53 Mrd. Euro.“ Großes
Potenzial bietet dabei die internationale Nachfrage nach Expertisen
in technischen und kreativen Bereichen – Logistik- und
Baudienstleistungen, Engineering, Software, Architektur und Design.
Insgesamt vertreiben österreichische Firmen ihre Produkte und
Dienstleistungen in 220 Länder weltweit. „Mit unseren
Exportförderinitiativen haben wir es seit dem Jahr 2000 geschafft,
die Anzahl der österreichischen Exporteure von 12.500 auf
mittlerweile 55.000 anzuheben. Das Ziel für 2025 lautet: 100.000
österreichische Unternehmen im internationalen Geschäft“, so Leitl
abschließend. (PWK109/BS)
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