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Wir Ärzte lassen uns nicht zum Feindbild machen!

Ärztekammer kritisiert, wie KABEG-Betriebsrat neues Lohnschema für Pflegepersonal propagiert

Klagenfurt (OTS) - „Es ist ungewöhnlich, wenn ein Betriebsrat versucht, Lohnforderungen damit zu legitimieren, dass er die Berufsgruppe der Pflegekräfte gegen die Ärzteschaft ausspielt“. Mit diesen Worten verwehrt sich der Präsident der Kärntner Ärztekammer, Dr. Josef Huber, dagegen, dass die Erhöhung der Gehälter von Spitalsärzten als Anlass für eine Neiddebatte genommen wird.
„Es gibt viele gute Argumente, die für eine marktkonforme Bezahlung des Pflegepersonals sprechen. Da muss man nicht auf banale und schlichte Parolen zurückgreifen, welche die Zusammenarbeit der Berufsgruppen beeinträchtigen“, kritisiert Huber den Stil des Zentralbetriebsrates der KABEG, Arnold Auer.
Es sei für einen Gewerkschafter disqualifizierend, wenn er sich auf dem Rücken der Ärzteschaft als Kämpfer höherer Löhne zu profilieren versucht. Dem innerbetrieblichen Frieden erweise er damit einen denkbar schlechten Dienst.

Huber: „Ehrliches Engagement und Standhaftigkeit für die eigene Berufsgruppe wären da viel zielführender als bedingungslose Parteiräson.“

Die Qualität eines Unternehmens erkenne man u.a. daran, wie es mit seinen Leistungsträgern umgeht. Dabei ist die Entlohnung ein wichtiger Faktor, aber auch das Klima rundherum spielt eine wichtige Rolle. „Auer möge bedenken, welche Arbeitsatmosphäre entsteht, wenn er Neidgefühle gegenüber den Ärzten weckt“, meint Dr. Huber.

Er wirft Auer vor, dass er die Stimmung unnötig verschlechtere und zudem in der Sache völlig daneben liege. „Die Kärntner Spitäler sind erst aufgrund der marktkonformen Ärztegehälter wieder wettbewerbsfähig geworden. Erst aufgrund der Anpassung der Bezüge an das Niveau in allen Nachbarregionen wurden sie in die Lage versetzt, hochqualifizierte Mediziner nach Kärnten holen bzw. hier zu halten.

„Machen wir diesen Fortschritt nicht wieder zunichte, indem das Arbeitsklima vergiftet wird“, appelliert der Ärztekammerpräsident.

Zu Wiederherstellung adäquater Arbeitsbedingungen der Mediziner gehöre es, dass diplomierte Pflegekräfte im Rahmen des vom Gesetz klar definierten mitverantwortlichen Pflegebereiches Aufgaben übernehmen. „Ärzte sollten ihr Wissen und ihre Fähigkeiten für die Patienten einbringen und nicht durch den Routinebetrieb davon abgehalten werden. Außerdem ist es auch im Sinn der bestens ausgebildeten Pflegekräfte, dass sie anspruchsvolle Arbeiten für die Patienten übernehmen, was im Übrigen dem Standard in allen Spitälern im deutsch-sprachigen Raum entspricht“, erklärt Huber.
Die Krankenhausbetreiber müssten darauf achten, dass genügend Fachkräfte dafür zur Verfügung stehen und sie auch ihrer Ausbildung gemäß eingesetzt werden.

„Es ist zu hoffen, dass Betriebsrat Auer im Bemühen um ein neues Lohnschema für Pflegekräfte die richtigen Argumente findet und nicht unnötig Feindbilder produziert. Die Ärzteschaft unterstützt jedenfalls die Forderung nach fairen Gehältern auch für andere Berufsgruppen im Spital“, betont Dr. Josef Huber.

Er verweist abschließend darauf, dass Land und KABEG bei Personalkosten gerne Sparzwänge ins Treffen führten. Bei Investitionen scheine das so nicht zu gelten, wie man beim geplanten Ausbau des LKH Villach sehen könne. Dessen Kosten seien binnen weniger Jahre auf mittlerweile 63 Millionen Euro hochgeschnellt.

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